„In Radolfzell haben wir die Auffassung, dass wir von jung bis erfahren eine Gemeinschaft bilden“, so Oberbürgermeister Simon Gröger zum Start des neuen Gremiums des Jugendgemeinderats (JGR). Alle zwei Jahre wird dieses neu gewählt, im Juli war es jüngst soweit und elf Jugendliche zogen in den Rat ein. Normalerweise ist der Jugendgemeinderat mit 15 Plätzen besetzt – doch dieses Jahr fanden sich im Vorfeld der Wahl einfach nicht genügend Bewerber.
Davon lässt sich der neue JGR jedoch nicht unterkriegen und startet mit voller Kraft in die neue Amtszeit. Kürzlich wurde bei der konstituierenden Sitzung jedoch nicht nur der neue JGR in seinen Dienst eingeführt, sondern der alte auch mit viel Dank verabschiedet.
Ehemalige Mitglieder werden verabschiedet
Gemeinsam sprachen OB Simon Gröger und Bürgermeisterin Monika Laule ihren tiefsten Dank an den alten Jugendgemeinderat aus. Laule betonte die Wichtigkeit des Rates, da die Jugend schließlich am Besten wisse, was die Jugend will. Im selben Zuge motivierten beide die Teilnehmer, im politischen Geschehen mitzumischen und die demokratische Macht zu nutzen.
Zum Abschied erhielten die abgehenden Mitglieder eine Urkunde zur ehrenamtlichen Arbeit und ein Geschenk in Form eines Basketballes. Besonders ausgezeichnet und gelobt wurde Nathalie Probst, die als erste Person überhaupt einen Sitz im Jugendgemeinderat für acht Jahre innehatte. Im Zuge der Verabschiedung richtete sich Jugendreferentin Eva-Maria Beller noch einmal an den alten Rat und dankte ihnen für ihre Arbeit. Ganz symbolisch wünsche sie sich, dass der Ball, der übergeben wurde, in der Zukunft politisch weiterrollen werde.
Vorteile durch Engagement im JGR
Stellvertretend für den Jugendgemeinderat sprach Nico Kuhn über die Bedeutung der Jugend in der Politik. Um alle mit an Bord zu bringen, führte er die Neulinge in die bereits erbrachte Arbeit des Rates ein. Dabei betonte er die Arbeit des JGR bei der Organisierung der Veranstaltung Rock am Segel, erzählte, wie sie gemeinsam am Neujahresempfang waren, von Sitzungen mit dem OB und dem Gemeinderat, um Pläne wie das Streetballfeld in Böhringen zu verwirklichen und wie sie sich gemeinsam stark machten.
Für ihn habe die Teilnahme an Rat nur positives an sich. Laut Kuhn helfe es, selbstbewusster zu werden, zu lernen richtig zu Planen und garantiere zudem einen perfekten Einstieg in die Politik.
Wofür will sich die Jugend nun einsetzen?
Dem neuen JGR wurde aufgetragen, sich für die erste Sitzung im Oktober zu überlegen was sie im ersten Jahr erreichen wollen und wen sie als neuen Vorsitzenden wählen wollen. Bei einer Vorstellungsrunde konnten die neuen JGR-Mitglieder ihre Hoffnungen für die Amtszeit äußern und schon einmal verlauten lassen, für was sie sich einsetzen wollen.
Vor allem der Wunsch nach mehr Räumen für die Jugend, um Partys zu feiern und miteinander Zeit zu verbringen, wurde von mehreren neuen Ratsmitgliedern geäußert. Und auch der Wunsch, sich für die Freizeitaktivitäten und den Sport der Radolfzeller Jugend stark zu machen, wurde stark vertreten. Zudem erklärte Neumitglied Amy Reisener, dass sie der Jugend die Politik näher bringen will.
Auffallend war, dass sowohl von den Ehemaligen, als auch von den Neugewählten einige abwesend waren. Eva-Maria Beller erklärte, dass viele der Ehemaligen bereits zum Studieren, für Ausbildungen oder Praktika in andere Städte gezogen seien. Die Schule oder anderweitige Beschäftigungen hätten auch dazu beigetragen, dass einige der neuen Mitglieder nicht teilnehmen konnten.