Es ist ein besonderes Projekt anlässlich des 1300-jährigen Bestehens von Markelfingen: Ende April erhält der Radolfzeller Ortsteil eine neue Chronik. Diese ersetzt die alte Chronik aus dem Jahr 1974, die zwar als Grundlage für das neue Werk dient, jedoch längst überholt ist.
In den vergangenen 50 Jahren sei schließlich viel passiert, erklärt die ehemalige Leiterin des Radolfzeller Stadtarchivs, Hildegard Bibby, die das Projekt seit Beginn an betreut und unter anderem die Autorenbeiträge gesammelt und Korrektur gelesen hat. All die Entwicklungen seien in der alten Chronik natürlich noch nicht berücksichtigt. Außerdem gebe es neue archäologische Erkenntnisse und auch der Nationalsozialismus sei in der alten Chronik noch nicht stark berücksichtigt worden.
Was steht in der Chronik?
Das soll sich nun ändern. Auf 440 Seiten finden sich unter anderem Beiträge zu den Themen Siedlungsgeschichte, Mittelalter, Brauchtum, Alltag und Baugeschichte. Auch Beiträge von einigen Gewerbetreibenden und Eigenportraits von Vereinen stehen in der Chronik, wie Hildegard Bibby erklärt – zusammengefasst also ein Blick auf die Geschichte und das Leben in Markelfingen. In der Regel seien so alle Ortschroniken aufgebaut, man habe sich aber speziell an der Mögginger Ortschronik orientiert.
„Der Ansatz ist, es muss lesbar sein für alle“, erklärt Hildegard Bibby. Laut Ortsvorsteher Lorenz Thum gibt es zudem viele Bilder, „sodass auch ein Kind mal blättern kann“.

Veröffentlichung Ende April
Hinter der Ortschronik steckt eine Menge Arbeit: Wie Bibby berichtet, sei das Thema schon 2020 aufgekommen, 2021 habe es dann erste Vorschläge für die Konzeption gegeben und 2022 sei das Projekt so richtig gestartet. Mitgearbeitet haben dabei so einige Menschen. Die Hauptbeiträge stammen von Simon Götz, Jürgen Hald, Sven Hepting, Jürgen Klöckler, Hans-Georg Lauer, Sibylle Probst-Lunitz und Christof Stadler. Hinzu kommen weitere Beiträge von Gastautoren.
Die erste Auflage der neuen Ortschronik wird nun mit 800 Exemplaren gedruckt, vorgestellt wird sie am 27. April in der Markolfhalle. Dort können dann auch schon die ersten Bücher gekauft werden. Später seien die Chroniken dann in bei der Ortsverwaltung, bei den Radolfzeller Buchhandlungen, der Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH und im Stadtmuseum erhältlich. Auch Verkaufsstellen beim Campingplatz in Markelfingen und im Radhotel seien angedacht, so Bibby.