Personalknappheit macht sich in vielen Branchen bemerkbar, etwa bei der Post, wo dadurch verspätete Zustellungen zu massiver Empörung sorgen. Aber nicht nur dort – auch im Pflegebereich fehlt es an Arbeitskraft. Anfang November teilte der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) aus diesem Grund mit, dass man gezwungen sei, die geriatrischen Stationen im Radolfzeller Krankenhaus zusammenzulegen.

Eine Rückkehr zur alten Bettenzahl sei aber Anfang 2023 geplant. Wie Pressesprecherin Andrea Jagode nun auf SÜDKURIER-Nachfrage berichtet, arbeite man mit „Hochdruck daran, neue Pflegekräfte einzustellen“.

Wie man an Personal kommen will

Dazu laufen laut Jagode derzeit verschiedene Kampagnen des GLKN. „Es werden auch gezielt Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem Ausland angeworben“, so die Pressesprecherin. „Außerdem verfügt der GLKN über eigene Pflegeschulen. Hier werden an den Klinik-Standorten Singen und Konstanz jährlich in drei Ausbildungskursen neue Pflegekräfte ausgebildet.“

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Und nicht nur in der Region gebe es Bestrebungen, die Situation zu verbessern. Personalknappheit im Pflegebereich sei bundesweit schon seit Jahren ein Thema, ein Mangel habe sich schon lange angekündigt. „Um dem entgegen zu wirken, hat der Gesetzgeber beispielsweise die Pflegeberufsausbildung reformiert – wenn auch reichlich spät. Damit soll die Ausbildung und der Beruf attraktiver gemacht werden“, erklärt Andrea Jagode.

Pflegeuntergrenze wird eingehalten

Sie gibt auch weitere Hintergrundinformationen zur Zusammenlegung der Stationen in Radolfzell: So gelten vorgelegte Personaluntergrenzen für die Geriatrie als pflegeintensiver Bereich. „Entsprechend den Personalressourcen werden die Stationsgrößen geplant, immer mit dem Ziel, die bestmöglichen Versorgung der Patienten zu erreichen“, erläutert Jagode.

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Im Radolfzeller Krankenhaus könnte die Pflegepersonaluntergrenzenverordnung, die vorgibt, wie viele Patienten mit dem Pflegepersonal versorgt werden können, durch die Zusammenlegung uneingeschränkt eingehalten werden. Das komme der Versorgung der Patienten zu Gute. Und: Mit der Konzentration der Geriatriebetten auf zwei Stationen auf einem statt zwei Stockwerken verbessern sich laut der Pressesprecherin auch Arbeitsabläufe für das Team – „was eine Entlastung des Personals nach sich zieht“.