Für Ortsvorsteher Martin Aichem ist das größte Ziel in Güttingen für das Jahr 2025 bereits in greifbarer Nähe: die Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses. „Die Arbeiten an der ehemaligen Gemeindescheuer sind in vollem Gange und sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden“, berichtet er. Seit über 15 Jahren warten die Einwohnerinnen und Einwohner Güttingens auf diesen Begegnungsort.
Dank Fördergeldern aus dem Programm „Entwicklung ländlicher Raum“ des Landes konnte im vergangenen Jahr endlich mit den umfangreichen Umbaumaßnahmen begonnen werden. Im Erdgeschoss des neuen Dorfgemeinschaftshauses entsteht ein vielseitig verwendbarer Veranstaltungsraum für bis zu 50 Personen. Ein Meilenstein wird die Scheuer besonders für den Narrenverein sein, der nach vielen heimatlosen Jahren dann im Dachgeschoss einen Narrenschopf erhalten wird.
Angrenzendes Grundstück soll gekauft werden
Für den Güttinger Ortschaftsrat hat neben der Fertigstellung des Umbaus der Ankauf eines Geländes, das direkt an die Gemeindescheuer angrenzt, höchste Priorität. „Die Scheuer steht an drei Seiten direkt an der Grundstücksgrenze. Um jedoch einen zweiten Fluchtweg, der für die effiziente Nutzung des Dachgeschosses notwendig wäre, in Form einer Außenleiter sowie eine direkte Anlieferung an die Küche ermöglichen zu können, ist es der Wunsch des Ortschaftsrats, das angrenzende Grundstück zu erwerben“, sagt Martin Aichem.
Auf der zum Ankauf stehenden Fläche gibt es zudem einen Schuppen, der als Lagerraum genutzt werden könnte: im Erdgeschoss für Speisen und Getränke, im Dachgeschoss für Material von Vereinen.
Teil des Geländes ist zudem ein ehemaliger Bauerngarten, der angrenzend an das Dorfgemeinschaftshaus als Dorfplatzerweiterung mit Aufenthaltscharakter genutzt werden könnte. Auch bei größeren Festen, wie dem Dorffest oder dem Weihnachtsmarkt, könnte es künftig als Festgelände genutzt werden. Doch dafür muss die Idee noch Hürden meistern: „Die Bereitstellung der Mittel ist Gegenstand der Haushaltsberatungen des Gemeinderats. Zudem muss noch ein Gemeinderatsbeschluss zum Ankauf der Fläche erfolgen“, so Aichem.
Wie geht es mit dem Buchenseebad weiter?
Das Dorfgemeinschaftshaus ist nicht das einzige Thema, das Güttingen in diesem Jahr beschäftigt. „Natürlich hat auch das Thema Buchenseebad in Güttingen weiterhin hohe Priorität. Mein und unser großer Wunsch ist es, dass das Bad weiterhin in der gewohnten Form als Naturbad genutzt werden kann“, sagt Martin Aichem.
Er hoffe, dass im Zuge der Neuausschreibung des Bades ein Pächter gefunden werde, der zudem die geforderte Badeaufsicht leisten kann. Aktuell bestehe Grund zur Hoffnung, denn es gäbe bereits erste Interessenten.
Bewusster Verzicht auf zu viele Wünsche
„Bei der Mittelanmeldung zum Haushalt hat sich der Ortschaftsrat bewusst mit anderen Wünschen zurückgehalten und damit dem Flächenankauf bei der Gemeindescheuer höchste Priorität gegeben. Schließlich ist die Haushaltslage angespannt“, erklärt der Ortsvorsteher. Trotzdem gäbe es einige Verbesserungen der Infrastruktur und öffentlichen Anlagen.
Dazu zählen die Befestigung des Uferbereichs im Buchenseebad sowie die Anlage eines weiteren Baumgrabfelds auf dem Friedhof. Zudem soll neben der Buchenseehalle in Kürze eine Packstation entstehen, die von verschiedenen Paketdienstleistern beliefert wird.
Das Dorfleben bereichern
Besonders freut sich der Ortsvorsteher, dass sich nicht nur die Vereine, sondern viele engagierte Bürgerinnen und Bürger für die Dorfgemeinschaft mit viel Leidenschaft einsetzen. So soll auch in diesem Jahr wieder der „MitMachSommer“ stattfinden. In dessen Rahmen veranstaltet ein Organisationsteam unter der Schirmherrschaft der Ortsverwaltung eine Reihe von Veranstaltungen, die im Sommer das Dorfleben bereichern.
Auch die im Jahr 2021 gegründete Zeitzeugen-Initiative ist weiterhin aktiv, um die Dorfidentität und das Heimatgefühl im Rahmen von Themen-Veranstaltungen zu erhalten und zu vertiefen.