Die Firma Metall und Plastic im Radolfzeller Ortsteil Stahringen hat nach vier Jahren zum zweiten Mal bei der Stadt Radolfzell einen Antrag auf Erweiterung der Firma gestellt. Jetzt soll die große Produktionshalle in Richtung Bundesstraße in der Längsachse baulich nahezu gespiegelt werden, an der Frontseite will man einen dreigeschossigen Verwaltungstrakt errichten. Die neue Montagehalle ist mit 1800 Quadratmeter Nutzfläche geplant, im Verwaltungstrakt rechnet man mit 600 Quadratmeter zusätzlichen Büroraum. Was bei diesem Gebäude im Vergleich zum bestehenden ins Auge fallen wird, hat Fachbereichsleiter Thomas Nöken von der Bauverwaltung im Ausschuss Planung, Umwelt und Technik skizziert: „Der neue Kopfbau wird 1,60 Meter höher ausfallen.“
Metall und Plastic ist ein Tochterunternehmen der Optima-Gruppe, diese hat den Bauantrag eingereicht und die Befreiung von der Höhenbeschränkung – die festgeschriebene Firsthöhe – mit neuen Anforderungen an Lüftung, Heizung und Kühlung begründe. Bisherige Büros mit einer lichten Raumhöhe von 2,75 könnten entsprechende Anlagen nicht mehr aufnehmen. Zudem benötigt das Unternehmen weitere Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans „Gemeine Wiesen“ aus dem Jahr 1973. Die Pläne für die neue Montagehalle überschreiten das Baufenster in nördlicher Richtung.
Dennoch ist der Antrag auf Änderung des Bebauungsplans positiv im Ausschuss aufgenommen worden.
Geringerer Flächenverbrauch
Das liegt auch daran, dass das neue Bauvorhaben einen wesentlich geringeren Eingriff auf die freien Flächen bedeutet, als es im ursprünglichen Plan des Unternehmens aus dem Jahr 2017 der Fall gewesen wäre. Das Verfahren stand damals kurz vor dem Abschluss und hatte bereits viele notwendigen Zustimmungen eingeholt, war dann aber wieder von der Optima-Unternehmensgruppe auf Eis gelegt worden. Damals plante Metall und Plastic eine neue Montagehalle und ein separates Bürogebäude auf der Wiese nördlich des bestehenden Firmenkomplexes. Dort will das Unternehmen jetzt zusätzlich etwa 20 Stellplätze einrichten.
Nun hat der Mutterkonzern Optima das Planungsverfahren für die Tochter Metall und Plastic in Stahringen wieder in Gang gesetzt. In der Antragsbegründung heißt es, das Unternehmen sei aufgrund eines sehr hohen Auftragseinganges nicht mehr in der Lage, auf der vorhandenen Fläche die Aufträge abwickeln zu können. „Da wir mit einem nachhaltigen Umsatzzuwachs rechnen, ist es aus unserer Sicht unerlässlich, unsere Verwaltungs- und Produktionsflächen zu erweitern sowie die vorhandenen Betriebsflächen zu modernisieren.“