Das nächste Radolfzeller Stadtjubiläum steht im Jahr 2026 an, wenn die Gründung durch den Stadtvater und Heiligen Radolt im 826 gefeiert. Der galt im damaligen Reich als der wichtigste Bischof zwischen Rom und der Nordsee, wie Stadtarchivar Alexander Röhm kürzlich bei der ersten Bürgerveranstaltung zum Stadtfest im Jahr 2026 wissen ließ. Dazu hatte man Bürger in das Milchwerk eingeladen, die sich potenziell in Projekten, die im Jubiläumsjahr gefördert werden, engagieren könnten.

Ein wenig Erfahrung besitzen die Radolfzeller bereits mit derartigen Projekten. Bereits im Jahr 2017 zum 850-jährigen Stadtrecht hatten sich viele Menschen an Projekten beteiligt, die einmalig in diesem Jahr aufgeführt und gezeigt wurden. Darunter befanden sich zum Beispiel das Dinner in Bunt, der Kunstmarkt in der Seestraße, die Ortszeit in Böhringen oder das große Traktorentreffen in Stahringen. So ähnlich stellt man sich in der Verwaltung das auch für das Jahr 2026 vor.

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Damit diese Projekte nicht zu einem finanziellen Risiko für die Initiatoren werden, beabsichtigt die Stadt Radolfzell, die Projekte mit bis zu 10.000 Euro zu fördern. Diese Entscheidung und das Rahmenkonzept hatte man im März im Kulturausschuss beschlossen.

Bürger informieren sich im Milchwerk über die geplanten Projekte.
Bürger informieren sich im Milchwerk über die geplanten Projekte. | Bild: Gerald Jarausch

Bürger sollen beteiligt werden

Ganz untätig will man aufseiten der Stadt selbstverständlich nicht im Jubiläumsjahr sein. Der Veranstaltungskalender sieht bereits jetzt eine ganze Reihe von Ereignissen und Veranstaltungen vor, die eine Mischung aus bereits bestehenden Formaten und exklusiven Elementen darstellen. Ergänzt werden sollen diese Termine mit den Projekten, die aus der Bürgerschaft kommen und von ihnen getragen werden: „Wir möchten die Bürger nicht nur bespielen, sondern möchten, dass sie sich daran beteiligen. Das Fest soll sich an ihnen ausrichten“, sagte Oberbürgermeister Simon Gröger auf der Veranstaltung.

Im Idealfall dokumentieren diese Projekte die Vielseitigkeit Radolfzells. Diese können von Personengruppen, Vereinen oder Firmen in Eigenverantwortung organisiert werden. Dabei werden Projekte, die sich mit den drei Leitthemen Geschichte, Gemeinschaft oder Genuss beschäftigen, von der Stadt finanziell unterstützt.

Stadt steht für Fragen zur Verfügung

Ferner dürfen die Projektgestalter mit einer Hilfestellung durch die Mitarbeiter aus dem Bereich der Kultur rechnen. „Wir möchten Sie wirklich unterstützen, damit wir viele schöne Projekte erleben. Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie uns bitte einfach an“, forderte die Projektleiterin des Stadtjubiläums, Nina Herzog, die Besucher auf.

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Das können rechtliche Fragen – wie zum Beispiel zu GEMA-Gebühren oder organisatorischen Dingen, zu denen nicht die notwendigen Erfahrungen vorliegen -, sein. „Unser Team kennt sich in vielen Fragen aus“, erklärte Erik Hörenberg, Fachbereichsleiter Kultur bei der Stadt.

Bewerbungen ab August

Für eine Förderung müssen für jedes Projekt entsprechende Bewerbungsunterlagen ausgefüllt werden, die ab August auf der Internetseite der Stadt abrufbar sind. Darin sollte die Projektidee kurz beschrieben sein und der Bezugspunkt zu mindestens einem der drei Schwerpunktthemen erläutert werden. Ferner wird dort eine möglichst genaue Kostenaufstellung der vorgesehenen Einnahmen und Ausgaben benötigt. Und natürlich wann und wo die Veranstaltung stattfinden soll. Als generelles Zeitfenster für die Bürgerprojekte ist der Zeitraum zwischen Februar und November 2026 vorgesehen.