Auch wenn die Corona-Beschränkungen schon seit einer Weile nicht mehr gelten, konnten Veranstaltungen im vergangenen Jahr zum Teil nur mit Einschränkungen stattfinden. Der Abendmarkt wurde so in kleinerem Umfang und kürzer als sonst ausgerichtet, das Altstadtfest musste sogar ganz ausfallen. In diesem Jahr soll dafür wieder alles in gewohnten Bahnen laufen – oder zumindest fast, denn nach dem Dîner en blanc wird auch eine weitere Veranstaltung, die 2022 noch stattfand, wird nun aus dem Kalender der Stadt gestrichen.

Bisherige Veranstaltungen wurden bereits gut angenommen

Spricht man mit Regina Brüsewitz, seit März Leiterin der Tourismus- und Stadtmarketing GmbH (TSR), so blickt sie mit Freuden auf den diesjährigen Veranstaltungskalender der Stadt – und auch auf die Veranstaltungen, die 2023 bereits stattgefunden haben und „richtig gut gelaufen sind“. So sei der Kräutermarkt bei den Besuchern sehr gut angekommen und das Kinderfest habe fast 700 Menschen angelockt. Zudem habe sich der neue Standort am Konzertsegel, wo auch mehr Platz zur Verfügung gestanden habe als auf dem Campingplatz Markelfingen, bewährt. „Da halten wir dran fest“, so Brüsewitz.

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Durch die weitläufige Fläche hätten sogar doppelt so viele Spielestationen angeboten werden können als in der Vergangenheit. Außerdem liege der Platz am Konzertsegel aus logistischer Sicht besser und die Innenstadt werde zusätzlich belebt.

Abendmarkt mit wenigen Änderungen

Die nächsten Veranstaltung, die nun ansteht, ist der Radolfzeller Abendmarkt. Er beginnt bereits am 22. Juni und findet dann bis zum 7. September immer donnerstags von 16 bis 21 Uhr statt. Im vergangenen Jahr war der Auftakt in den Juli verschoben worden, weil die TSR durch Corona erst verspätet mit den Vorbereitungen hatte beginnen können. Dadurch hatte es auch nur zehn Termine gegeben. Das ändert sich nun: „Wir gehen jetzt wieder in die Vollen“, kündigt Regine Brüsewitz an. „Wir machen dieses Jahr wieder zwölf Termine.“ Auch gebe es mit 35 Verkaufsständen wieder mehr als im vergangenen Jahr. Damals waren es etwa 25.

Ansonsten sieht das Konzept ähnlich aus wie 2022: Die Musik soll wieder leiser sein, um den Markt-Charakter hervorzuheben. Ansonsten werde auch dieses Jahr wieder an jedem Termin ein anderer Künstler oder eine andere Musikgruppe für Unterhaltung sorgen. Allerdings werde die Bühne etwas weiter in Richtung Münster versetzt, denn im vergangenen Jahr habe die Abendsonne direkt darauf geschienen und die Hitze habe die Musiker belastet.

Filme für die Filmnächte stehen schon fest

Ebenfalls auf Bewährtes setzt man beim Aktionstag ‚Herz für Kinder‘, das am 1. Juli, von der TSR mit Unterstützung des SÜDKURIER und des Familienverbandes Radolfzell organisiert wird und für das wieder 30 Mitmachstationen in der Innenstadt bis zum seemaxx aufgebaut werden, sowie bei den Filmnächten. Diese finden am Freitag, 21. Juli, und Samstag, 22. Juli, wieder im Strandbad auf der Mettnau statt, falls es an einem der Abende schlechtes Wetter haben sollte, wird am 23. Juli noch ein Ausweichtermin angeboten.

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Wie Regina Brüsewitz berichtet, stehen die Filme für die Filmnächte auch schon fest: am Freitag werde die Komödie „Ticket ins Paradies“ gezeigt, am Samstag „Elvis“. Auch in diesem Jahr werde wieder darauf verzichtet, einen Dokumentarfilm zu zeigen, da ein solcher zuletzt nicht gut angenommen worden sei, und auch ein Kinderfilm sei für die Filmnächte nicht ideal. „Das ist einfach zu spät für die Kinder“, erklärt Brüsewitz.

Das Altstadtfest ist zurück

Für besondere Freude dürfte in diesem Jahr bei den Radolfzellern aber vor allem das Altstadtfest sorgen, das zuletzt mehrfach abgesagt werden musste. Als Ersatz hatten Vereine 2022 sogar eine Alternative ins Leben gerufen. Das ist nun nicht mehr nötig: „Nach drei Jahren findet es endlich wieder statt“, versichert Regina Brüsewitz – und zwar am 2. September von 11 bis 22 Uhr. Am Konzept habe man in der Pause nichts geändert, stattdessen wolle man an liebgewonnenen Traditionen festhalten. Nur die Kunstmeile habe einen neuen Namen verpasst bekommen, sie heißt nun Kunstgässle.

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Für die Organisation sei man nun schon in engem Kontakt mit den Vereinen und Regina Brüsewitz rechnet bereits jetzt mit großem Andrang: „Das Altstadtfest wurde vermisst“, stellt sie fest.

November ohne Schokoladenmarkt

Während das Altstadtfest seine Rückkehr feiert, wird im Winter dagegen eine bislang übliche Veranstaltung aus dem Kalender gestrichen – und das nicht nur in diesem Jahr, sondern auch künftig. „Wir müssen leider den Schokoladenmarkt absagen“, sagt Regina Brüsewitz. Eigentlich hätte dieser Ende November stattgefunden, nun wird es ihn nicht geben. Auf dem Seetorplatz gebe es zum einen zu wenig Platz, „die Leute haben sich nicht wohlgefühlt, weil es ein zu dichtes Gedränge war“, erklärt die TSR-Geschäftsführerin. Hinzu kommen unter anderem auch die gestiegenen Kosten. „Und auch das Konzept ist nicht mehr überzeugend“, so Brüsewitz.

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Allerdings sei eine Alternative geplant: Ab dem 17. und 18. November werde über drei Wochen hinweg immer freitags und samstags auf dem Wochenmarkt ein „Adventszauber“ ins Leben gerufen. Konkret sollen Vereine und Kindergärten eine Adventshütte und einen kleinen Verkaufsstand für Kinder betreiben, dadurch soll ein adventlicher Treffpunkt in der Innenstadt entstehen. Die Idee dazu sei gekommen, weil schon in der Vergangenheit Vereine und Kindergärten die TSR kontaktierten und nach Möglichkeiten zu Angeboten außerhalb des Christkindlemarkts fragten.

Einstimmen auf den Christkindlemarkt

Alle Fragen rund um den Adventszauber sind noch nicht geklärt, unter anderem stehe der konkrete Standort noch nicht fest. Allerdings will die TSR nun schon mit möglichen Standbetreibern in Kontakt treten und auch das Kulturamt um Zusammenarbeit bitten, was ein musikalisches Rahmenprogramm angeht. Und für 2024 verspricht Regina Brüsewitz zudem „ein großes neues Konzept“, das die TSR sich noch überlegen werde, als Ersatz für den Schokoladenmarkt.

Derweil solle aber der Adventszauber vorweihnachtliche Stimmung nach Radolfzell bringen. „Um die Vorfreude zu steigern auf den großen Christkindlemarkt“, so Brüsewitz. Dieser findet nämlich ebenfalls wieder im üblichen Format statt – vom 7. bis zum 10. Dezember.