Unfälle und andere Notsituationen auf dem Wasser machen vor Corona nicht halt. Deshalb ist es gut zu wissen, dass die Deutsche Lebensrettung-Gesellschaft (DLRG) auch in Zeiten der Pandemie einsatzbereit ist. Das zumindest kann Steffen Mengele, Vorsitzender der DLRG in Radolfzell für sein Team verkünden. „Abgesehen von Corona ist nichts anders als sonst. Wir hatten in diesem Jahr auch schon ein paar Einsätze.“
Keine Schwimmkurse
Dementsprechend sind Teile der Saisonvorbereitung im Prinzip wie in den anderen Jahren abgelaufen. Die Boote werden regelmäßig gewartet und das Personal steht wie gewohnt bei Bedarf zur Verfügung. Andere Dinge in der DLRG ruhen indes angesichts der eingeschränkten Möglichkeiten während der Pandemie. Vor allem die Schwimmausbildung leidet derzeit massiv. „Schwimmkurse für Kinder von sechs bis zwölf Jahren können derzeit gar nicht stattfinden“, sagt Mengele. Normalerweise finden diese im Hallenbad der Mettnaukur statt. Das wird sich auf die generelle Schwimmfähigkeit der Kinder und Jugendlichen in Radolfzell auswirken, glaubt Sandra Götting, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins. „Selbst bei einer Steigerung der Zahlen ist das nicht einfach aufzuholen“, sagt sie. Bisher erlernten pro Jahr rund 60 bis 80 Kinder bei der DLRG Radolfzell das Schwimmen.
Auch andere Aktivitäten leiden unter der Pandemie. Die theoretische Ausbildung der Mitglieder, die eigentlich in den neuen Räumlichkeiten im Seebad stattfinden sollte, kann momentan nur online vollzogen werden. Selbst die Jahreshauptversammlung ist in den Herbst verschoben worden. Das beliebte Seeschwimmen wurde vorsorglich ganz abgesagt. „Wir haben alles eingestellt, was Arbeit macht, aber gleichzeitig ungewiss ist“, erklärt Mengele. Auch wenn die Mitglieder dem Verein bisher die Treue halten, „leidet das Wir-Gefühl unter der Situation“, sagt Sandra Götting. Unter anderem habe man sich schon auf Gemeinschaftsabende in der neuen Unterkunft gefreut. Doch seit dem Einzug in die Räumlichkeiten ruhen die gesellschaftlichen Aktivitäten.