Ein langer Hochwasserwall erstreckt sich in Konstanz mittlerweile von der hinteren Hafenhalle in Richtung des Stadtgartens – bei weiter steigendem Pegel soll so die Unterführung zur Innenstadt vor dem Wasser geschützt werden. Zudem rufen die Schweizer Behörden am Dienstag, 11. Juni, die höchste Gefahrenstufe für die dortige Seite des Untersees aus.

Aus einer Pressemitteilung geht hervor, dass „vermehrte Ausuferungen und Überflutungen“ im Nachbarland dazu geführt haben, dass bereits mehrere Uferpromenaden sowie Gartenrestaurants unter Wasser standen. Die ersten mobilen Deiche seien inzwischen aufgebaut worden.

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Wie ist die Lage am Gnadensee-Ufer?

Thomas Baumgartner, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Reichenau, ist, was das Hochwasser angeht, entspannt. Der Pegel und auch die Prognosen für die nächsten Tage befänden sich in einem Bereich, in dem noch keine konkreten Maßnahmen vonseiten der Feuerwehr ergriffen werden müssten.

Einzig und allein der starke Niederschlag der letzten Tage habe zu gefluteten Kellern und somit zu einigen Einsätzen geführt. „Dass natürlich trotzdem einige Ufergebiete leicht überschwemmt sind, ist nicht weiter besorgniserregend“, so Baumgartner.

Die Beine eines Stuhls, der auf einer gefluteten Wiese steht, sind teilweise vom Wasser bedeckt. Kalte Füße aufgrund des Hochwasser ...
Die Beine eines Stuhls, der auf einer gefluteten Wiese steht, sind teilweise vom Wasser bedeckt. Kalte Füße aufgrund des Hochwasser scheint auf der Insel Reichenau aber niemand zu bekommen. | Bild: Jonas Bernauer

Provisorische Stege am Yachthafen

Sind die vereinzelten Maßnahmen zwar verhältnismäßig klein, kommen Anwohner und Besucher der Insel dennoch nicht ganz ohne sie aus: Aus Paletten, Sandsäcken und Brettern wurden am Reichenauer Yachthafen provisorische Stege errichtet. Das eigene Boot und auch das Schiff nach Allensbach können somit wieder ohne nasse Füße erreicht werden.

Die Übergangslösung erfüllt ihren Zweck: Die Boote im Yachthafen sind wieder gut zu erreichen.
Die Übergangslösung erfüllt ihren Zweck: Die Boote im Yachthafen sind wieder gut zu erreichen. | Bild: Jonas Bernauer

„An den eigentlichen Stegen haben wir vorsichtshalber den Strom abgestellt“, berichtet Milena Mager. Besorgt sei die Hafenmeisterin aber nicht. Schmunzelnd fügt sie hinzu, dass sie in den letzten Tagen aber nur ungern ohne Gummistiefel gearbeitet hätte.

Sandsäcke, die (noch) nicht gebraucht werden. Gummistiefel können an manchen Stellen auf der Insel Reichenau dennoch von Vorteil sein.
Sandsäcke, die (noch) nicht gebraucht werden. Gummistiefel können an manchen Stellen auf der Insel Reichenau dennoch von Vorteil sein. | Bild: Jonas Bernauer

Keine Gefahr auch in Allensbach

Dass der Bodenseepegel außergewöhnlich hoch ist, ist auch in Allensbach nicht zu übersehen. Grund zur Aufregung bietet das aber nicht. Damit das Wasser beispielsweise den Promenadenweg an der Lände erreicht, müsste der Pegel noch um einige Zentimeter steigen.

Ein Schild an der Allensbacher Promenade steht auffällig weit im Wasser. Vom Weg ist dieses aber noch ein Stück weit entfernt.
Ein Schild an der Allensbacher Promenade steht auffällig weit im Wasser. Vom Weg ist dieses aber noch ein Stück weit entfernt. | Bild: Jonas Bernauer

Folglich sei es auch in Allensbach zu keinen Hochwassereinsätzen gekommen, berichtet Feuerwehrkommandant Hans-Christoph Köhne. Auch Maßnahmen müssten aufgrund des hohen Pegels am Untersee entlang des deutschen Ufers nicht ergriffen werden. So seien die vorbereiteten Sandsäcke lediglich gefüllt worden, um gegebenenfalls auf die Auswirkung des Starkregens der letzten Tage reagieren zu können.

Einige wenige Sandsäcke kommen am Allensbacher Ufer dennoch zum Einsatz. Wasser müssen diese allerdings nicht fernhalten.
Einige wenige Sandsäcke kommen am Allensbacher Ufer dennoch zum Einsatz. Wasser müssen diese allerdings nicht fernhalten. | Bild: Jonas Bernauer