Die Alternative für Deutschland (AfD) will in Fraktionsstärke, also mit mindestens vier Personen, in den Gemeinderat in Rielasingen-Worblingen einziehen. Dies gibt der AfD-Ortsverband Höri-Rielasingen-Worblingen als Ziel für die Kommunalwahl am Sonntag, 9. Juni, aus. Thorsten Otterbach, Sprecher des Ortsverbandes, sagt am Telefon, man sei guten Mutes, dieses Ziel zu erreichen. Und auch Reinhard Pröll, der derzeit einzige AfD-Gemeinderat in Rielasingen-Worblingen – und damit im ganzen Landkreis – wird mit diesem Ziel in einer Pressemitteilung des Ortsverbandes zitiert.
Pröll steht auch auf Platz eins der Liste, mit der die als rechtspopulistisch bis rechtsextrem eingestufte Partei bei der Kommunalwahl antritt. Sein Beruf wird mit „Personalleiter i.R.“ angegeben, laut Otterbach ist Pröll 76 Jahre alt. Auf Platz zwei folgt Janine Steiner, von Beruf Assistenz der Betriebsleitung, die 36 Jahre alt ist. Sie hatte zuletzt als stellvertretende Vorsitzende des Kindergarten-Gesamtelternbeirats von sich reden gemacht, als es darum ging, eine nahtlose Anschlussbetreuung von Kindern in einem Kindergarten nach der Krippenbetreuung einzuklagen.
Die meisten Kandidaten sind im mittleren Alter
Auf den weiteren Plätzen folgen in der Reihenfolge auf der Liste: Alexander Hofer, Heizungsmonteur (45); Thomas Engelmann, Küchenmeister (58); Thomas Fessel, CNC-Dreher (40); Michael Bebic, Kraftfahrzeugmechaniker (51); Jörg Braun, Bäcker (54); Sebastian Dreyer, Küchenchef (38); René Fischer, Installateur (45); Kurt Heitz, Berufskraftfahrer i. R. (72); Markus Hilbich, Haustechniker (55); Betina Pek, Heilerziehungspflegerin (43); Marcel Politz, Lagerist (55); Thomas Reichold, Maschinenbediener (45); Christian Steiner, Speditionskaufmann (43); Frigga Strauß, Kaufmännische Angestellte (50); Norbert Tobian, Fahrzeug-Lackierermeister (53) und Axel Politz, Justizvollzugsbeamter i. R. (57). Axel Politz war zunächst AfD-Gemeinderat in Rielasingen-Worblingen, bis er das Amt aus gesundheitlichen Gründen an Pröll abgab.
Mit einer Anzeige hatte die AfD zuvor kreisweit um Kandidaten geworben. Darin waren für Kandidaten unter 21 Jahren auch je ein Tagesticket für einen deutschen Freizeitpark der Wahl ausgelobt. In Rielasingen-Worblingen hat das offenbar nicht verfangen, kein Kandidat ist so jung. Auch kreisweit habe man deswegen kein Freizeitparkticket ausgeben können, sagt Otterbach, der die Pressemitteilung auch unterzeichnet hat. Und: „Ohne die Anzeige wäre die Liste in Rielasingen-Worblingen nicht voll geworden.“
Wenige Frauen, aber eine Ausländerin
Auch bei den Frauen habe man zu wenige, gibt er zu. Dafür stehe mit der slowenischen Staatsbürgerin Betina Pek eine EU-Ausländerin auf der AfD-Liste. Laut der Pressemitteilung formuliert Reinhard Pröll auch noch etwas, das eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist. Man wolle einen „klaren Gegenpart“ zur Politik der etablierten Parteien liefern.