Wer sich auch im Winter gesund ernähren möchte, greift am Besten weiterhin zu regionalen Gemüsesorten, die auch Minusgrade vertragen können. Frisches Obst und Gemüse aus der Region gibt es zum Beispiel jeden Samstag auf dem Singener Wochenmarkt oder in den Gemüsekisten verschiedener Anbieter.

Erste Wintergemüse-Saison in Friedingen

Die Solawi Hegau Klimaland GbR in Friedingen, die 2021 gegründet wurde, liefert ihren derzeit knapp 90 Anteilseignern im zweiten Jahr zum ersten Mal das ganze Jahr über Gemüse, also auch im Winter. Clara Bach, eine der Mitgründerinnen, zeigt, welches Gemüse es jetzt gibt und wie man es vegetarisch zubereiten kann. Sie stellt vier Gemüse für die Winterküche vor.

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Im Winter hat tatsächlich Kohl Saison, doch es gibt ihn in so vielen Variationen und Zubereitungsformen, dass ihm wahrscheinlich jeder etwas abgewinnen kann. Der Grünkohl, der zwischen Oktober und Februar Saison hat, ist eine Kohlsorte, die wegen ihres herben Geschmacks nicht jeder mag. Viele kennen den Klassiker Grünkohl mit Pinkel, also Kohl mit Wurst.

Zwei vegetarische Grünkohlgerichte

Es gibt aber auch vegetarische Rezepte. Clara Bach, die die Solawi mitgegründet hat, empfiehlt zum Beispiel einen Auflauf. Dazu wird der Grünkohl mit Zwiebeln in etwas Gemüsebrühe gedünstet, anschließend mit gekochten Kartoffeln und eine Bechamelsauce in eine Auflaufform geschichtet. Zum Schluss wird der Auflauf mit Käse im Ofen überbacken.

Clara Bach verwendet den Kohl aber auch in einer Tomatensauce. Der Grünkohl wird mit Zwiebeln und Knoblauch angedünstet, mit Tomatensauce vermischt und zu Nudeln serviert.

Postelein oder Winter-Portulak macht sich als oder im Salat oder als Topping gut.
Postelein oder Winter-Portulak macht sich als oder im Salat oder als Topping gut. | Bild: Weiß, Jacqueline

Der Postelein oder Winter-Portulak sieht mit seinen langen Stielen und tellerförmigen Blättern ungewöhnlich aus. Ein bisschen wie zu groß geratene Kresse und so schmeckt er auch, leicht nussig-säuerlich. Er hat von November bis April Saison. Er kann, ähnlich wie Kresse, unter und auf den Salat gemischt oder gestreut werden. Eine gute Kombination bildet er mit Feldsalat, einfach untermischen und den Salat wie gewohnt zubereiten. Auch als eigenständiger Salat macht er sich gut.

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In Bowls eignet er sich gut als Topping

In Bowls, bei denen alle Zutaten in einer Schüssel möglichst bunt und ansprechend angerichtet werden, bildet Winter-Portulak ein gutes Topping, also eine Garnierung. Er kann aber auch Nudel- oder Reisgerichte, Aufläufe oder Quiches verzieren. Gesund ist er auch: Er liefert laut Verbraucherzentrale Vitamin C, Magnesium, Kalzium und Eisen.

Hier wächst Rosenkohl auf dem Feld. Die Röschen wachsen am Strunk.
Hier wächst Rosenkohl auf dem Feld. Die Röschen wachsen am Strunk. | Bild: Weiß, Jacqueline

Ihn kennt jedes Kind und er ist der Klassiker unter den Wintergemüsen: Rosenkohl. Er hat von November bis Januar Hauptsaison. Wenn er Frost abbekommen hat, schmeckt er weniger herb – und damit vielleicht auch dem ein oder anderen Kind etwas besser.

Als Suppe, im Auflauf oder roh als Salat

Die kleinen, festen Röschen können in vielen Variationen zubereitet werden. Rosenkohlsuppe, im Auflauf mit Kartoffeln, als Beilage, gekocht, püriert oder sogar roh angebraten oder als Salat – der kleine Kohl ist vielseitig und sehr gesund. Ein Auflauf mit Kartoffeln und Maronen und mit Käse überbacken ist ein feines Wintergericht. Clara Bach empfiehlt, ihn zu karamellisieren. Dazu wird er mit Zwiebeln und Brühe bissfest gedünstet. Dann Brühe verdampfen lassen, Zucker dazugeben und karamellisieren lassen.

Kürbisse, wie der Muskat de Provence, sind sehr gut lagerfähig und können den ganzen Winter über gegessen werden.
Kürbisse, wie der Muskat de Provence, sind sehr gut lagerfähig und können den ganzen Winter über gegessen werden. | Bild: Weiß, Jacqueline

Kürbisse sind eigentlich kein Gemüse, das im Winter Saison hat, denn sie werden im August bis Oktober geerntet wird. Er kann aber, je nach Sorte, sehr gut gelagert und den ganzen Winter über gegessen werden. Der Muskat de Provence ist eine dieser Sorten, die sehr lange lagerfähig sind. Der Muskatkürbis muss allerdings, im Gegensatz zum Hokkaido, vor dem Verzehr geschält werden.

Süßlicher Kürbis passt in den Kuchen

Das orangefarbene Fleisch schmeckt nussig, fruchtig, süßlich mit einer leichten Muskatnote. Er lässt sich, wie viele Kürbisse, gut als Suppe zubereiten, in Scheiben oder Stücken dünsten, braten oder backen. Verschiedenes Ofengemüse mit Kürbis ist ein gute vegetarische Variante. Weil der Muskat der Provence aber süßlich schmeckt, bietet sich auch an, einen Kürbiskuchen daraus zuzubereiten. Dazu wird der Kürbis in Stücken weichgekocht, püriert und dann im Rührteig verarbeitet.

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