Ein neues Gesicht für zwei markante Punkte der Stadt: An der Friedenslinde-Kreuzung und am Scheffelareal wurde lange geplant, nun haben Bauherren für die beiden prominenten Bauvorhaben Baugesuche eingereicht. Der Ausschuss für Stadtplanung, Bauen und Umwelt hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem beschäftigt, was an der Hauptstraße auf dem Scheffelareal und auf dem als Schlossquartier betitelten Bauprojekt an der Friedenslinde-Kreuzung entstehen soll. Nun wird es an beiden Stellen der Stadt konkret. Worum es ging:

Wann es auf dem Scheffelareal losgeht, ist noch offen

Das Scheffelareal an der Abzweigung der Bahnhofstraße von der Hauptstraße soll im großen Stil neu bebaut werden. In dem Sanierungsgebiet sind etwa 130 Wohnungen und mehrere Gewerbeeinheiten geplant. Nun ist das erste Baugesuch eingegangen, wie Patrick Wacker, Leiter der Abteilung Baurecht bei der Stadtverwaltung, dem Ausschuss berichtete. Und eigentlich hätte sein Amt die Genehmigung auch einfach erteilen können, berichtete er, denn das Bauvorhaben halte sich genau an den rechtskräftigen Bebauungsplan. Wegen des großen öffentlichen Interesses habe er es aber in den Ausschuss mitgebracht.

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Bei diesem Baugesuch geht es um ein lang gestrecktes Gebäude, das entlang der Hauptstraße entstehen soll und im Lageplan als Gebäude eins für das Gebiet bezeichnet wird. Es soll sechs Stockwerke in die Höhe wachsen und laut den Planunterlagen etwa 70 Meter lang sein. Im Erdgeschoss sind zur Hauptstraße hin drei Gewerbeeinheiten eingezeichnet. Möglicherweise könne dort auch ein Café einziehen, sagte Wacker in der Sitzung. Unter dem Gebäude wird es eine Tiefgarage mit etwa 50 Autoparkplätzen und zahlreichen Plätzen für Fahrräder geben.

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Eine Besonderheit gibt es auf der Rückseite des Gebäudes, das gleichzeitig als Schallschutz dient. Dort muss genug Platz für die Feuerwehr bleiben, für den Fall, dass an der Rückseite eine Leiter gebraucht wird. Das Gelände soll laut Wacker zwar parkähnlich gestaltet werden, die Fahrbereiche müssen aber mit befahrbaren Rasenelementen belegt werden. Auf Nachfrage von Dietrich Bubeck (Grüne) sagte Wacker, hinter dem Gebäude werde man Baumarten pflanzen, die zwischen den Häusern auch gut gedeihen könnten.

So sieht das Scheffelareal im Architekturmodell aus. Das Archivbild stammt aus dem Jahr 2018.
So sieht das Scheffelareal im Architekturmodell aus. Das Archivbild stammt aus dem Jahr 2018. | Bild: Arbeitsgemeinschaft IVG/Schaudt

Bevor der Neubau entstehen kann, müssen allerdings die Abrissbagger anrücken. Denn für den Neubau müssen der bestehende Riegelbau und das Gebäude des selbst verwalteten Jugendtreffs Teestube weichen. Und davor müssen die letzten Bewohner aus den bestehenden Gebäuden ausziehen. Dass noch Menschen in den Häusern wohnen, bestätigte Oberbürgermeister Bernd Häusler auf Nachfrage von Karin Leyhe-Schröpfer (Grüne). Die Bewohner hätten schon vor längerer Zeit die Kündigung erhalten, so Häusler. Wann das Gebäude leer ist, wollte Leyhe-Schröpfer auch noch wissen. „Das wird man sehen“, lautete Häuslers Antwort darauf. Wann es also wirklich mit den Arbeiten losgeht, ist derzeit noch offen.

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Müssen auch dem Abrissbagger weichen: Die drei Wohnhäuser an der Friedenslinde-Kreuzung entlang der Schaffhauser Straße.
Müssen auch dem Abrissbagger weichen: Die drei Wohnhäuser an der Friedenslinde-Kreuzung entlang der Schaffhauser Straße. | Bild: Freißmann, Stephan

An der Friedenslinde ersetzt ein großer Neubau drei ältere Häuser

Konkret wird es auch an der Friedenslinde-Kreuzung, wo anstelle von drei in die Jahre gekommenen Wohnhäusern ebenfalls ein Neubau unter anderem mit Wohnungen, Gewerbe und Gastronomie geplant ist. Im Zuge dieses Bauvorhabens soll auch der Park hinter dem Schloss aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden. Die Pläne, die der Sitzungsvorlage beigefügt sind, zeigen, wie der Grünbereich auf der rückwärtigen Seite des Neubaus praktisch in mehrere Innenhöfe hineinwächst. Auch beim Schloss selbst plant die Stadt, es künftig intensiver zu nutzen. Die Remise neben dem Schloss bleibt durch den Neubau unberührt. Laut früheren Berichten soll der Abriss der drei bestehenden Gebäude noch in diesem Herbst beginnen.

Ein großer Bagger eines Recycling-Unternehmens steht schon auf dem Parkplatz an der Schaffhauser Straße. Ob das schwere Gerät etwas mit ...
Ein großer Bagger eines Recycling-Unternehmens steht schon auf dem Parkplatz an der Schaffhauser Straße. Ob das schwere Gerät etwas mit dem Bauvorhaben an der Friedenslinde-Kreuzung zu tun hat, ist nicht direkt ersichtlich. | Bild: Freißmann, Stephan

Im Fall dieses Bauvorhabens hatte der Bauausschuss des Gemeinderats zu entscheiden, denn der Bebauungsplan für diesen Bereich sei noch nicht als Satzung beschlossen, wie Patrick Wacker erklärte. Der Bauherr habe sich aber in einem städtebaulichen Vertrag dazu verpflichtet, den Bebauungsplan einzuhalten. Auch der Gestaltungsbeirat habe das Projekt positiv beschieden, so Wacker. Nur der Denkmalschutz stehe noch aus. Sobald von dort grünes Licht komme, könne die Stadt zügig die Genehmigung erteilen. Dem stimmte der Ausschuss einstimmig zu.

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Zuvor wollte Karin Leyhe-Schröpfer wissen, wie der Stand bei der von den Bauherren in einer früheren Ausschusssitzung angedachten Kindertageseinrichtung mit 60 bis 65 Plätzen ist. Eine entsprechende Nutzungsänderung sei möglich, wenn der Wunsch besteht, sagte Patrick Wacker. Und OB Häusler erklärte, dass die Stadt eine neue Kita unter anderem zuerst in ihren Bedarfsplan aufnehmen müsse: „Es gab Gespräche mit möglichen Trägen, das ist aber noch nicht finalisiert“, so Häusler.

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