Gut, schon als Elfjähriger kam er – bedingt durch den Umzug seiner Eltern – zunächst in Stuttgart und später dann als Student der Bildende Künste und der Kunstwissenschaft in Karlsruhe beziehungsweise Freiburg mit dem Süden in Kontakt. Doch zum jovial-badischen Bauchmensch ist der überregional bekannte Künstler mit Wurzeln in Neustrelitz (nördlich von Berlin) und Eckernförde (Schleswig-Holstein) bis heute nicht mutiert. Von eher drahtiger Figur hinterlässt er auch durch seine zurückhaltende Art einen fast asketischen Eindruck. Hinzu kommt, dass viele seiner teils schwermütig wirkenden Kunstwerke sich nur durch intensive Beschäftigung erschließen.

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Und so jemand also soll ein Vorzeige-Narr sein? Ja, ist er – und mehr als das. Kein Geringerer als Poppele-Chef Stephan Glunk höchstpersönlich hielt vor einer halben Narren-Hundertschaft aus Anlass des 80sten Geburtstages von Gero Hellmuth in der Singener Zunftschüür eine Lobrede auf den Jubilar und würdigte seinen künstlerischen Einsatz für die Fastnacht. Dazu gehören zahlreiche Kulissen-Malereien und Friese für den Narrenspiegel in der Stadthalle und der Scheffelhalle ebenso wie die Gestaltung des Narrenbrunnens am Hohgarten oder die Vorlagen für die Gestaltung von Narren-Plaketten oder der Titelseite der Poppele-Zeitung und auch in der Zunftschüür hat der Narr Gero Hellmuth Wände bemalt. Mit dem unverwechselbaren Stil seiner Karikaturen, bei denen er sich unter anderem impressionistischer Mittel bedient, setzt er seit fast einem halben Jahrhundert wichtige optische Akzente der Singener Fastnacht. Dass ihm auch musikalisch in närrischer Hinsicht niemand so schnell etwas vormacht, zeigte er übrigens bei der Geburtstagsfeier. Er brachte sich selbst ein Ständchen – auf dem Dudelsack.