Singen Kunstvermittlung der etwas anderen Art – dafür steht die Galerie Vayhinger seit mehr als 50 Jahren. 1970 von Werner Vayhinger in Möggingen eröffnet, ist die Galerie zu einem Treffpunkt für Kunstinteressierte, Künstlerinnen und Künstler aus der überregionalen Kunstszene geworden. Zu einem Ort, wo neben Kunst und Literatur auch über gesellschaftsrelevante Themen diskutiert wird. Als Hommage an ihren im Februar 2023 verstorbenen Mann eröffnet Helena Vayhinger am kommenden Sonntag um 17 Uhr die Ausstellung „40 Bilder – 40 Bücher – 80 Tage“. Gezeigt werden Arbeiten von namhaften Künstlern, die der Galerie freundschaftlich verbunden waren und mittlerweile nicht mehr leben.

Zehn Jahre nach Gründung der Galerie kam Helena Vayhinger dazu, und von da an ging alles nur noch zu zweit. Das Interesse für außergewöhnliche Positionen in der Kunst brachten beide mit. Was mit der Sammler-Leidenschaft ihres Mannes begann, wurde für beide zum Beruf. Der Gedanke sei gewesen: „Wenn die Galerie eine Zukunft haben soll, müssen wir es professionell angehen“, erzählt Helena Vayhinger. Ihr Mann wurde wie sein Vater Malermeister und machte sein Hobby zum Beruf. „Er hatte nicht nur ein Händchen, sondern einen sehr guten Blick für die ganze Bandbreite der Kunst“, sagt Helena Vayhinger. Sie arbeitete als Betriebswirtin, gab ihre Stelle auf und studierte Kunstgeschichte. „Wir haben uns voll auf die Kunst eingelassen und sein Anliegen, andere Wege der Kunstvermittlung zu suchen, intensiv vorangetrieben“, nennt sie thematisches Arbeiten und Kunstschaffende in Jahresthemen einzubinden, junge Künstler zu fördern und zu vermitteln und Kontakte zu schließen

Das ist den Vayhingers gelungen. Über die Galerie bestanden persönliche Kontakte zu Josef Beuys, John Cage, Christoph Schlingensief, Harald Szeemann oder Arnold Stadler, um nur einige zu nennen. Christo und seine Frau Jeanne-Claude zählten genauso zu den zahlreichen Übernachtungsgästen im Haus Vayhinger.