Singen in Zahlen, Daten, Fakten
Kreis: Konstanz
Bevölkerung: 49.441
Fläche in Hektar: 6177
Einwohner pro km²: 800
Pendler: ein 20.373, aus 12.159
Altersdurchschnitt: 43,5
Bildung: Alle Schularten (Grundschule, Werkrealschule, Realschule, Gemeinschaftsschule und Gymnasium) inklusive Berufsschule und Bildungsakademie
Mieten pro m² in Euro: 9,86
Kaufpreis pro m² in Euro: 3317,06
Bautätigkeiten: Im Baugebiet „Wohnen am Schnaidholz“ in der Singener Südstadt werden bald die fertiggestellten Bauplätze für ca. 20 Reihenhäusern in die Vermarktung gehen. Ebenso in Singen-Friedingen vier Bauplätze für Mehrfamilienhäuser. In Singen-Beuren läuft aktuell die Auschreibung über 6.000 m2 Wohnbaufläche im Bereich der Ortsmitte für ein Generationenwohnprojekt.
Aktuell in der Grundstücksvergabe befinden sich wieder einzelne wenige Bauplätze für Einfamilienhäuser in Singen-Bohlingen und in Schlatt unter Krähen. Hier gibt es jedoch Wartelisten für Nachrücker. Für Bauplätze für Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser in Beuren a.d. A. im Baugebiet „Engener Straße“ soll vermutlich noch dieses Jahr ein Vergabeverfahren durchgeführt werden.
In der Planung befindet sich derzeit das Baugebiet „Bettenäcker“ in Singen-Schlatt.
Zudem soll neben vorrangig Gewerbeflächen in Tiefenreute ein sogenanntes „Urbanes Mischgebiet“ für das Wohnen und eine Erweiterung des bestehenden Wohngebietes Bühl mit Reihenhäuser und kleine Mehrfamilienhäuser entstehen.
Fernverkehr: ja
Regionalbahn: ja, Singen ist vielfach angebunden. Zum Beispiel in Richtung Konstanz mit Seehas oder Schwarzwaldbahn, in Richtung Karlsruhe mit der Schwarzwaldbahn, in Richtung Stuttgart mit der Gäubahn oder in Richtung Friedrichshafen und Hochrhein/Basel.
Nahversorgung: ja
Schwimmbäder: 1 Freibad, 1 Hallenbad
Gastro: Ja
Pflegeheime/Seniorenzentren: Ja
Hausärzte: 27
Kitaplätze: Zum Stichtag 1. März 2023 gab es 161 Plätze U3 mit verlängerten Öffnungszeiten, 134 Plätze U3 ganztags sowie 10 Plätze für U3 halbtags. Außerdem 180 Plätze für die Ü3 Regelgruppe, 1159 Plätze für die Ü3 mit verlängerten Öffnungszeiten sowie 453 Plätze Ü3 ganztags. Die Betreuungsquote liegt bei 1 Prozent der Kinder wohnhaft in Singen unter einem Jahr, 29 Prozent der Kinder zwischen einem Jahr und unter drei Jahren und 84 Prozent der Kinder über drei Jahren bis zum Schuleintritt in den Kitas und der Kindertagespflege.
Was man unbedingt über Singen wissen muss
Singen ist eine der jüngsten Städte im Landkreis Konstanz. Erst im Jahr 1899 hat die heutige Hegau-Metropole die Stadtrechte bekommen. Seit der Gemeindereform der 1970er-Jahre gehören auch die sechs umliegenden Orte Beuren an der Aach, Bohlingen, Friedingen, Hausen an der Aach, Schlatt unter Krähen und Überlingen am Ried zur Stadt Singen.
Besonders markant in der Kernstadt sind zwei Dinge: der Hausberg Hohentwiel, der zu den schon längst erloschenen Hegau-Vulkanen gehört und erst kürzlich wieder Veranstaltungsort für das Hohentwiel-Festival war. Und das Maggi-Werk direkt am Bahnhof, das für viele Bahnreisende der prägende Anblick der Stadt sein dürfte.
Der Maggi-Wasserturm
Der schweizerische Unternehmer Julius Maggi siedelte 1887 sein erstes Werk außerhalb der Schweiz in Singen an. Mit den großen metallverarbeitenden Betrieben Georg Fischer – heute Fondium – und der Alu – heute aufgeteilt auf Standorte der Unternehmen Constellium, 3A Composites und Amcor Flexibles – gehört Maggi im Laufe der Stadtgeschichte zu den größten Arbeitgebern.
Doch auf dem Werksgelände finden sich heute nicht nur das ursprüngliche Häuschen, mit dem alles begann, und das markante große Werk mit dem nachts leuchtenden Schriftzug, sondern auch der Wasserturm. Der entstand nach Informationen der Landesdenkmalpflege von 1907 bis 1909. Das Bauwerk wurde demnach im Eisen- beziehungsweise Stahlskelettbau errichtet und dürfte damit eines der ältesten Bauwerke in dieser Konstruktionsweise sein. Der Wasserturm steht unter Denkmalschutz. Der international bekannte Bildhauer Stephan Balkenhol platzierte im Jahr 2000 seinen Beitrag für die Landesgartenschau-Kunstaktion „Hier da und dort“ im Maggi-Wasserturm. Seither steht die Holzplastik „Männliche Figur“ im oberen Arkadengang des Wasserturms.
Die Billionen-Brücke
Und noch eine Kuriosität: In Singen steht die teuerste Brücke der Welt. Das Bauwerk, das den Namen Scheffel-Brücke trägt, hat mehr als 1,5 Billiarden Reichsmark gekostet, wie eine Tafel an der Brücke informiert. Zugegeben, das war der Hyperinflation der 1920er-Jahre geschuldet, denn die Brücke versieht ihren Dienst seit 1923. Heute trägt sie mit der Bundesstraße 34 eine der wichtigsten Ein- und Ausfallstraßen der Stadt.
Wie lebt es sich in Singen, Herr Götz?
Simon Götz ist gebürtiger Singener. Er ist 27 Jahre alt und arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Konstanz, wo er an einer Doktorarbeit im Fach Geschichte schreibt. Fürs Singener Stadtjubiläum arbeitet er auch auf Projektbasis im Stadtarchiv. Götz ist bei den Hansele der Poppele-Zunft und der Feuerwehr aktiv und leitet den Kirchenchor von St. Peter und Paul.

Warum leben Sie in Singen?
Das war für mich eigentlich schon immer selbstverständlich, schließlich bin ich hier geboren. Und es hat mir auch immer sehr gut in Singen gefallen. Die Stadt ist für mich eine ideale Mischung zwischen Land und Großstadt. Einerseits gibt es hier viel Infrastruktur, Vereine und kulturelle Angebote – und viele interessante Unternehmen. Andererseits ist man rasch am Bodensee, in den Alpen und natürlich auf dem Hausberg Hohentwiel. In der Stadt gibt es eine tolle Bandbreite, die sich auch bei den Festen zeigt. Da ergeben sich vielfältige Möglichkeiten und Freundschaften.
Was hat Sie überrascht?
Das ist schwierig zu beantworten, wenn man schon immer hier lebt. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, würde ich sagen: der Wandel im Bereich Rathausplatz und Landesgartenschau sowie in der östlichen Innenstadt. Da ist man früher nie gern hingegangen, weil dort einfach nichts los war und man sich nirgends richtig aufhalten konnte. Das hat sich gründlich geändert, unter anderem durch den Bau des Einkaufszentrums Cano, aber auch durch den neuen Herz-Jesu-Platz, der ein neuer Treffpunkt ist.
Was würde Sie zum Umzug bewegen?
Da gibt es nur ziemlich wenig. Was Singen manchmal etwas trist wirken lässt, sind ausgestorbene Straßen am Abend. Das fällt einem besonders auf, wenn man aus klassischen Studentenstädten wie Freiburg oder Heidelberg kommt. Das gastronomische Angebot in der Innenstadt war andererseits auch schon schlechter. Die Arbeit zieht einen gerade im akademischen Bereich häufig von zuhause weg. Aber auch das wäre für mich kein Grund, mit der Stadt und ihren Menschen abzuschließen.
Was fehlt Ihnen noch zum absoluten Glück?
(lacht und überlegt) Singen sollte seine Attraktivität weiterentwickeln, damit junge Menschen aus Überzeugung in die Stadt ziehen, sich hier einbringen und engagieren. Es wäre schön, wenn man die Vielfalt in der Stadt noch enger zusammenbringen würde. In mancher Hinsicht würde ich mir eine sinnvollere Verkehrsführung wünschen, da hätte ich als Radfahrer noch einige Ideen. Und der Ten-Brink-Weg am Hohentwiel sollte wieder zugänglich sein, der fehlt vielen Menschen.