Frau Kaiser, zum elften Mal initiiert der Caritasverband Singen-Hegau mit dem Top10 Singen eine große Benefizveranstaltung. Das vielversprechende Motto heißt „Come together – dance together“.
Ja, und wir freuen wir uns schon riesig auf die Veranstaltung! Es ist, mit der Teilnahme am Stadtfest, das größte inklusive Fest in unserem Caritasverband, das wir wieder im Singener Top10 feiern dürfen.
Wie kam es ursprünglich zu dieser Idee?
Im Rahmen des Caritas-Jahresmotto „Kein Mensch ist perfekt“ im Jahr 2011 wurde die Idee geboren, eine besondere Tanzveranstaltung für und mit Kindern, Jugendlichen mit und ohne Behinderung durchzuführen und dies ist seit vielen Jahren gelungen und hat sich immer weiterentwickelt. So viel Freude und Unbeschwertheit, wie wir alle an diesen Tanz-Nachmittagen erleben, ist klasse und klingt sehr lange nach.
Wie war die bisherige Besucher-Resonanz auf das Fest?
„Come together – dance together“ war immer sehr gut besucht, auch dank des kostenlosen Eintritts und der familienfreundlichen Preise. Es gibt sogar Gruppen, die von weit herkommen, und Menschen, die ihre Urlaubszeit mit dem Besuch der Veranstaltung verbinden. Im letzten Jahr erhielten wir zu diesem Zweck ein ermäßigtes Kontingent auf Zimmer in einem Hotel. Dies alles ist aber nur möglich, da das Team des Top10 sich ganzheitlich ehrenamtlich einbringt und die Veranstaltung in vielerlei Richtungen sponsert.
Wie setzt sich das Organisations-Team zusammen?
Das inklusive Organisations-Team setzt sich aus Bewohnerinnen und Bewohnern unserer Einrichtungen, Kolleginnen und Kollegen aus unserer Werkstätte Team Pirmin sowie Menschen aus den Projekten und unseren Wohneinrichtungen des Caritasverbandes zusammen. In jedem Jahr beteiligen sich befreundete, altbewährte Hilfsorganisationen und Gruppen und es kommen immer wieder neue Ideen auf, wen wir noch zusätzlich anfragen könnten.
Zu 99 Prozent sagen alle zu, sich an diesem Nachmittag ehrenamtlich mit einzubringen. Hier spürt man ganz deutlich den Zusammenhalt und die Kooperation in der Stadt Singen und darüber hinaus. Das ist eine ganz tolle Sache.

Wer ist konkret mit dabei?
Das sind in diesem Jahr unter anderem Mariposa-Kinderschminken, die Fotostation des Top10, der Zirkus Klarifari, die Mädchen-Tanzwerkstatt ‚Fair & Cool‘ aus dem Haus Mühlebach, das Technische Hilfswerk, die Malteser Singen, der Deutsche Hilfsdienst, das Jugendreferat der Stadt Singen mit ihrem Feierbrigade-Mobil, die Tanzgruppe Together One. Ich kann gar nicht alle aufführen. Ach ja, und dann gibt es natürlich auch Musik vom DJ des Top10.
Nicht zu vergessen ist der offizielle Rahmen, der die Wertschätzung widerspiegelt. So freuen wir uns sehr darüber, dass unser Oberbürgermeister Bernd Häusler die Schirmherrschaft übernimmt, begleitet von Andreas Renner, der die Ehrenschirmherrschaft verliehen bekommen hat. Und Wolfgang Heintschel und Oliver Kuppel, unsere Vorstände der Caritas Singen-Hegau, werden gemeinsam mit unserem Gastgeber die Begrüßung übernehmen.
Sie profitieren vor allem von Kooperationsarbeit.
Richtig, wir haben hier in der Stadt Singen und im erweiterten Umfeld eine spür- und sichtbare Kooperation mit vielen Vereinen, Gruppierungen und Hilfsdiensten. Eine tragfähige Beziehung auf Augenhöhe macht Aktionen wie diese immer wieder aufs Neue möglich. Mit unseren inklusiven Teams des Caritasverbandes bringen wir uns auch bei den Gruppierungen in der Stadt Singen und im Umkreis mit ein. Aktuellstes Beispiel: Einige Bohlinger kommen zur Unterstützung zu uns an den Getränkewagen am Stadtfest, im Gegenzug helfen wir an der Sichelhenke. Diese unkomplizierte Kooperation ist eine tolle Sache.
Wie finanziert sich die Veranstaltung?
Das Top10 sponsert diesen besonderen Nachmittag und alle Mitwirkenden bringen sich ehrenamtlich ein. Das ist das Besondere und kann gar nicht hoch genug gewertet werden. Es ist einfach der Knaller, dass das so Hand in Hand läuft.
Es wird in diesem Jahr mit der Aktion „Die schönste Zeit ist zu zweit“ ein Novum geben. Was verbirgt sich dahinter?
In diesem Jahr bieten wir zum ersten Mal eine „Herzen-Blink-Aktion“ an. Kolleginnen des Caritasverbandes stellen ihre Projekte vor und es wird einen Stand geben, an dem blinkende Herzen kostenlos ausgegeben werden. Wer dieses Herz trägt, zeigt, dass er solo auf dem Fest ist und diesen schönen und bunten Nachmittag vielleicht nicht alleine verbringen möchte. So könnten sich auf diesem Wege Menschen finden, die sich gut verstehen und sich sympathisch sind.
Und vielleicht ergibt sich daraus auch die Option auf eine Freundschaft oder sogar für mehr?
(lacht) Was sich daraus ergeben kann, liegt nicht in unserer Hand.
Da bleiben ja Ihrerseits, als Projektleiterin, keine Wünsche mehr offen, oder?
Das stimmt. Allerdings denke ich schon an die nächsten Jahre. So würde ich gerne im nächsten Jahr wieder unser beliebtes Glücksrad anbieten. Dazu bräuchten wir Preise, die wir verschenken können. Sponsoren können sich sehr gerne bei uns melden. Aber nun freue ich mich erst einmal auf den 22. September und wir wünschen uns, dass möglichst viele Kinder, Jugendliche, Familien und Neugierige, die gerne mal in das Top10 reinschauen möchten, kommen und wir den Nachmittag gemeinsam und friedlich mit viel Musik, Tanz, gutem Essen und Trinken und tollen Begegnungen, genießen dürfen.