Für Kreisbrandmeister Andreas Egger ist der Großbrand der Singener Scheffelhalle der Supergau in seiner gesamten Karriere als Feuerwehrmann. Gegen 1 Uhr am Dienstagmorgen war es zu Explosionen im hinteren Teil der Halle gekommen. Innerhalb weniger Minuten stand die gesamte Halle in Flammen.

Für die meisten Singener ist dieses Ereignis unfassbar. Für viele ist eine persönliche Geschichte mit der Halle verbunden. Dass die Halle, die zum 100. Geburtstag im Jahr 2025 saniert werden sollte, mitten in der Kostendiskussion in Flammen aufgeht, können die meisten immer noch nicht glauben. Bei strahlendem Sonnenschein suchten viele Menschen den Ort der Singener Brandkatastrophe auf. Bei sehr vielen werden Bilder aus ihrer eigenen Vergangenheit präsent. Immer wieder ist die Rede davon, dass ein Stück Heimat verloren ging.

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Erinnerungen an ein Stück des Lebens

Die Ursingenerin Elisabeth Paul erinnert sich: „Im Winter fand hier das Weihnachstmärchen von der Alu statt. Ich kann mich gut an die leuchtenden Augen der Kinder erinnern, die vor dem Eingang gespannt auf die Veranstaltung warteten. Für die Fasnacht, für die Zünfte und für die Vereine war die Halle von großer Bedeutung. Wir alle können jetzt noch gar nicht abschätzen, wie groß der Verlust ist. Für mich ist die Scheffelhalle am Fuße des Hohentwiel ein Stück meines Lebens.“

Ute Schmid
Ute Schmid | Bild: Gtr

Ute Schmid schaut den Löscharbeiten an Brandruine traurig zu: „Ich habe heute Morgen fast geweint, als ich das erfahren habe. Meine ganze Jugend steckt in der Halle. Bis auf zweimal aus familiären Gründen war ich jedes Jahr beim Zunftball.“

Karin Rinkenburger
Karin Rinkenburger | Bild: Gtr

Karin Rinkenburger hat die Feuersbrunst aus ihrem Haus im Uferweg beobachtet. Auch sie steht am Morgen danach noch fassungslos davor. „Seit unserer Kindheit begleitet uns die Scheffelhalle. Ich hatte dort viele schöne Begegnungen. Dort habe ich meinen ersten Tanz erlebt. Für mich war die Halle ein Stück Heimat.“

Emra Pas.
Emra Pas. | Bild: Gtr

Emra Pas wohnt ebenfalls im Uferweg und wurde in der Nacht von den Explosionen geweckt. Das Entsetzen ist ihm immer noch anzusehen. „Ich war regelmäßig in der Halle bei Veranstaltungen des Singener Boxclubs. Ich habe sogar den neunmaligen deutschen Meister und Vize-Europameister René Weller dort erlebt. Außerdem viel Feste, Hochzeiten oder italienische Nächte.“

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