In Gottmadingen und Rielasingen-Worblingen gibt es wegen Corona keine Weihnachtsmärkte. Veranstalter in anderen Städten und Gemeinden des Hegaus überlegen, Weihnachtsmärkte in geänderter Form durchzuführen, wie in einer deutlich verkleinerten.
Steißlingen: Der Steißlinger Weihnachtsmarkt soll entzerrt werden, wie Hugo Maier, Vorsitzender des Steißlinger Gewerbevereins, berichtet. „Wir können nicht alles absagen und die Leute ruhig halten. Die Sehnsucht, sich im vorweihnachtlichen Flair zu treffen, ist groß“, sagt Hugo Maier. In Abstimmung mit der Gemeinde sei beschlossen worden, den Weihnachtsmarkt am 6. Dezember durchzuführen. Mit weniger Ständen als bisher rund um die Torkel. Stattdessen solle die Schulstraße miteinbezogen werden.

Gottmadingen: Die Weihnachtsmärkte im Kernort Gottmadingen, in Ebringen und Bietingen wurden abgesagt. „Wir haben dies zusammen mit allen Veranstaltern so beschlossen“, erklärt Thomas Schleicher, Wirtschaftsförderer der Gemeinde. Zu großer Aufwand bei der Umsetzung eines Schutz- und Sicherheitskonzeptes und ein zu hohes Risiko nennt Schleicher als Gründe.
Flair würde fehlen
„Wir haben auch Lehrgeld bezahlt, als wir im Frühjahr die Aktionstage des Gottmadinger Gewerbes kurzfristig absagen mussten, weil strenge Corona-Verordnungen uns über Nacht getroffen hatten. Dabei waren die Betriebe in aufwendige und teure Vorleistungen gegangen“, so Schleicher. „Da wir auch das Rahmenprogramm und die Verköstigung nicht wie üblich anbieten könnten, würde dem Weihnachtsmarkt das gewohnte Flair fehlen“, beschreibt er.
„Ich hätte mir gewünscht, dass die Gemeinden wie bei den den Schwimmbäder-Regelungen eine einheitliche Lösung finden. Die hieße wegen der besonderen Verantwortung eine Absage an alle Weihnachtsmärkte„, betont Gottmadingens Bürgermeister Michael Klinger.
Engen: Der Marketing Engen Verein (MEV) plant in Zusammenarbeit mit der Stadt Engen, einen Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art auf die Beine zu stellen, wie MEV-Sprecherin Berta Baum erklärt. Ein kleiner Weihnachtsmarkt soll in der Art eines „Adventszaubers“ auf dem Marktplatz stattfinden.
„Nur über einen separaten Zu- und Ausgang können wird die Corona-Vorschriften einhalten“, betont Berta Baum. In der Engener Stadtverwaltung gebe es aber auch wegen der bundesweit rasant steigenden Zahl von Corona-Infizierten Skepsis, ob die Veranstaltung so durchführbar sei, wie Hauptamtsleiter Patrick Stärk verrät.
Singen: „Die Gespräche, wie mit dem Veranstalter Event Promotion, laufen. Ähnlich wie beim Martini-Markt, den wir nun abgesagt haben, soll die Entscheidung in Sachen Weihnachtsmarkt relativ kurzfristig fallen“, erklärt Claudia Kessler-Franzen vom Standortmarketing-Verein Singen aktiv.
Veranstalter hat mehrer Konzepte
„Wir haben mehrere Konzepte in der Schublade, um den Singener Weihnachtsmarkt zu retten. Auch mit einem stark veränderten Charakter. Eine mögliche Umsetzung muss mit den Behörden abgeklärt werden“, betont Frank Schuhwerk, einer der beiden Geschäftsführer von Event Promotion.
Rielasingen-Worblingen: „Das Risiko ist zu groß. Deshalb haben wir nun als Mitveranstalter zusammen mit der Gemeinde und dem Standortmarketingverein ProRiWo entschieden, unseren Weihnachtsmarkt abzusagen. Menschenansammlungen gefährden auch unsere Betriebe, wenn Mitarbeiter angesteckt werden“, sagt Michael Pätzholz, Vorsitzender des Handel- und Gewerbeverein Rielasingen-Worblingen. „Auch wenn Städte wie Radolfzell die Stände in viele verschiedene Stellen verlagern, drohen dort Brennpunkte“, so Pätzholz.
Die Vorgaben
Das Land Baden-Württemberg hat in seinen aktuellen Corona-Verordnungen keinen speziellen Passus für die Veranstaltung von Weihnachtsmärkten ausgewiesen. Für öffentliche Veranstaltungen sind maximal 500 Besucher zugelassen. Es gelten die allgemeinen Regelungen, wie die Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen sowie die Bestimmungen bei der Maskenpflicht.