Der Verein InSi (das Kürzel steht für „Integration in Singen“) sieht vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise wachsende Aufgaben. Beim Volksbank Stadtlauf rennen die Läufer am 24. Juli für den Verein. Das erlaufene Geld soll unter anderem dem Bewerbungstreff zu Gute kommen. Denn InSi hat weiterhin viel zu tun. Wegen des Konflikts in der Ukraine kommen auf die größtenteils ehrenamtlich Arbeitenden neue Herausforderungen zu. Bei der Mitgliederversammlung berichtete Bürgermeisterin Ute Seifried, die auch als Beisitzerin im Verein aktiv ist, dass die Kreissporthalle derzeit umgerüstet werde, damit dort Ukrainische Flüchtlinge aufgenommen werden können.

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Zu Beginn der Versammlung erinnerte der Vorsitzende Bernhard Grunewald an den unerwartet verstorbenen Buchhändler Christoph Greuter. Die Buchhandlung habe dem Verein durch Greuters Initiative in der Corona-Zeit 30 Computer plus 1000 Euro für die Ausstattung mit neuen Festplatten gespendet, die mittlerweile von Familien genutzt werden können. „Diese Rechner helfen den Familien enorm“, sagte Bernhard Grunewald.

Stadt will lernen, mit Konflikten besser umzugehen

Die Streitigkeiten zwischen Syrischen Großfamilien beschäftigen den Verein auch. Jüngst hatte es bei der Stadt eine Sitzung gegeben, wie man mit solchen Konflikten besser umgehen kann, berichtete Ute Seifried. Dabei hat sich die Stadt Unterstützung durch ein Institut aus Berlin geholt. „Es ist wichtig, dass Singen mit solchen Konflikten nicht allein gelassen wird“, sagte Grunewald.

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In Bezug auf die vielen Schubladen, in die Flüchtlinge – je nach Herkunft – gesteckt werden, unterstrich Grunewald: „Wir werden alle gleich behandeln!“ Auch Ute Seifried betonte, dass jeder, der Hilfe benötige, sie auch bekommen solle. Wenn die Kreissporthalle wieder belegt sei, werde man die Menschen willkommen heißen und es solle keine Flüchtlinge erster oder zweiter Klasse geben.

Projekte werden gut angenommen

Der Vorsitzende und seine Mitstreiter im Vorstand blickten auf einige Höhepunkte des vergangenen Jahres zurück. So hatte sich im Oktober 2021 ein Netzwerk unter dem Motto „Wir in Singen“ gegründet, an dem 15 Organisationen oder Vereine teilnahmen. Gut angelaufen ist der Bewerbungstreff, der mittwochnachmittags in den Räumen des Stadtseniorenrats stattfindet. Seit Juli 2021 haben 180 Menschen das Angebot wahrgenommen, berichtete Mona Schramm, die das geförderte AWO-Projekt leitet.

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Das Projekt „Netzwerk Bleiben mit Arbeit“ wird im Rahmen der ESF-Integrationsrichtlinie Bund im Handlungsschwerpunkt „Integration von Asylbewerber/-innen und Flüchtlingen (IvAF)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert, jedoch läuft diese Förderung bald aus. Deshalb hofft der Verein, dass beim Stadtlauf der Volksbank am 24. Juli viele Gelder erlaufen werden, die dem Projekt zugutekommen sollen. Donnerstags hilft InSi in den Räumen des Stadtseniorenrats beim Ausfüllen von Anträgen.

Der Verein „InSi“ (Integration in Singen) hat viele Aktive im Vorstand und Beirat. Im Bild (vorn von links): Oguz Akbudak, ...
Der Verein „InSi“ (Integration in Singen) hat viele Aktive im Vorstand und Beirat. Im Bild (vorn von links): Oguz Akbudak, Miglena Abrasheva, Bea Gabele, Stavros Tachtalis, Mona Schramm, Bernhard Grunewald, Isa Eisenhart und Ute Seifried sowie (hinten von links) Manfred Hensler, Martin Zimmermann, Uram Bajramaj, Lisa Burmeister, Stefan Schlagowsky-Molkenthin, Claus Friberg und Thomas Röder. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Weitere Arbeitsbereiche wie der Frauentreff und der Ehrenamtsstützpunkt immer dienstags abends, laufen trotz der Pandemie gut weiter. „Gerade in der Corona-Zeit haben wir festgestellt, wie wichtig es für Frauen ist, Kontakte nach draußen zu haben“, sagte Beatrix Gabele. Bei dem Treff, der 14-tägig mittwochs stattfindet, gehe es darum, Vertrauen aufzubauen, damit man auch erspüren könne, ob es Hilfsbedarf gebe.

Dietmar Vogler berichtete, dass seit März in der Gemeinschaftsunterkunft Güterstraße wieder ein Deutschkurs im Level A1 stattfindet, ein weiterer in der Unterkunft Worblinger Straße sowie auf dem Level A2 ein Kurs in der Hegaustraße im Interkulturellen Zentrum Altes Zollhaus.

Aufgaben des Vereins wachsen stetig

Die Kassenprüfung durch Michael Wytek und Richard Granacher brachte zutage, dass sich der Verein in puncto Buchhaltung professioneller aufstellen muss. Die 100-Prozent-Stelle von Martin Zimmermann in der Geschäftsstelle, die zum Jahresende 2022 ausläuft, müsse aufgrund der steigenden Aufgaben verlängert werden, sagte Grunewald. Auch die beiden 450-Euro-Stellen von Sabrina Molkenthin und Juliet Brook Blaut sollen fortgeführt werden. Man müsse auch überlegen, für die Buchhaltung eine kleine Stelle zu schaffen. „Wir wünschen uns noch engere Kontakte zu den Fachbereichsleitungen und dem neuen Ehrenamtsbeauftragten“, sagte Grunewald.

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Eine Erhöhung des städtischen Zuschusses, der zurzeit 5000 Euro im Jahr beträgt, wäre angebracht, meint Grunewald. Zurzeit ist ein neuer Leistungs- und Kooperationsvertrag mit der Stadt in Arbeit.