Matthias Güntert und Stephan Freißmann

Die Badesaison hat noch nicht begonnen, und dennoch gibt es für die Wasserratten in Stockach die erste gute Nachricht: 1,7 Millionen Euro fließen aus dem Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ des Bundes nach Stockach. Die Fördersumme für die Modernisierungen am Freibad beträgt 1 147 500 Euro, die Summe für die Teilsanierung des Hallenbads beziffert sich auf 573 750 Euro. Dies teilten sowohl der Bundestagsabgeordnete Andreas Jung (CDU) sowie die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) in verschiedenen Presseinformationen mit. Insgesamt wird die Sanierung der beiden Bäder nach Angaben von Bürgermeister Rainer Stolz ungefähr 4,5 Millionen Euro kosten. Wie er am Mittwochabend, 10. April, im Gemeinderat erklärte, werde die Stadt etwa 2,1 Millionen Euro beisteuern und die Stadtwerke etwa 675 000 Euro. Der Stockacher Gemeinderat hatte die Bewerbung für die Förderung im Januar einstimmig auf den Weg gebracht.

Das Stockacher Hallenbad soll im Anschluss an das Freibad ebenfalls saniert werden. Bild: Stephan Freißmann
Das Stockacher Hallenbad soll im Anschluss an das Freibad ebenfalls saniert werden. Bild: Stephan Freißmann | Bild: Freißmann, Stephan

Vorgesehen sind neben der Schwimmbeckensanierung in beiden Bädern auch die Erneuerung der Glasfassade sowie die Gestaltung eines barrierefreien Zugangs im Hallenbad. Im Freibad soll unter anderem die solare Beckenheizung erneuert und die Badewasseraufbereitung überarbeitet werden.

Arbeiten könnten schon 2020 beginnen

Bei Bürgermeister Rainer Stolz hat der Zuschussbescheid für Freude gesorgt. „Gerade als Schulstandort ist es für uns besonders erfreulich, dass wir im Förderprogramm bedacht werden. Dadurch sind wir in der Lage sbeide Bäder auf einen modernen Stand zu bringen“, sagte Stolz. Auch einen groben Zeitrahmen kann der Rathauschef umreißen: Seinen Angaben nach könnte das Freibad 2021 wieder „in Schuss sein“. Ob dann gleich das Hallenbad dran gehängt werde, stehe derzeit noch nicht fest. „Wir werden uns allerdings im vorgegeben Förderzeitrahmen bewegen“, so Stolz weiter. Demnach müssten die Sanierungen bis 2023 abgeschlossen sein.

Stolz nennt Fördersumme „starkes Stück“

Insgesamt macht die Fördersumme von 1,7 Millionen Euro rund 38 Prozent der von Stolz genannten Investitionssumme aus. Für den Stockacher Bürgermeister ein „starkes Stück“. Dennoch nehme der Bund die Stadtverwaltung und den Gemeinderat mit seinem positiven Förderbescheid auch ein Stück weit in die Pflicht. „Als Schulstandort ist die Stadt dazu verpflichtet, schulische Gebäude zu modernisieren“, hob Stolz hervor. Die Sanierung der beiden Stockacher Bäder würden somit auch den städtischen Haushalt vor eine größere Herausforderung stellen. „Das ist angesichts eines Defizites von 1,9 Millionen Euro im Haushalt von 2019 sportlich“, so Stolz weiter. Es werde dann auch andere Vorhaben geben, die der Gemeinderat eventuell vorerst nicht umsetzen könne.

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Betreiber der beiden Bäder sind die Stadtwerke Stockach. Auch dort wurde die Nachricht bestens aufgenommen, wie Prokurist Jochen Stein im Gespräch sagte. Auch er bestätigte, dass nach der Badesaison 2020 mit den Arbeiten im Freibad begonnen werden solle. Als größte Investition nannte er die Sanierung der Becken. Diese solle seinen Angaben nach etwa 1,6 Millionen Euro kosten.

Für Bundestagsabgeordneten Jung ist es ein schönes Signal, dass Mittel aus dem Förderprogramm in der Region bleibe: „Die Investition geht auf die Initiative des Stockacher Gemeinderates zurück. Ziel des Programmes ist es, wertvolle kommunale Einrichtungen zu fördern. Die Stockacher Bäder sind solche Einrichtungen.“

Das Förderprogramm

Das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ ist laut Presseinformation von Andreas jung (BdL) Teil des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung. Mit dem Programm unterstützt der Bund seit 2016 die Sanierung der sozialen Infrastruktur mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 340 Millionen Euro. Gefördert werden Projekte mit besonders sozialer und integrativer Wirkung. Für das Programm wurden im Bundeshaushalt 2019 200 Millionen Euro bereitgestellt. (mgu)