Dass die Umgehungsstraße für den Stockacher Ortsteil Espasingen kommen soll, ist bei den Entscheidungsträgern unumstritten. Ebenso wenig umstritten ist, dass diese Straße auch Bodman-Ludwigshafen und Sipplingen entlasten soll. Doch jetzt rücken weitere Themen im Umfeld dieser Baumaßnahme in den Blick.

Eines dieser Themen, das auch angesichts der derzeitigen Baustelle auf dem Ast der Bundesstraße 313 aktuell ist, ist der Anschluss an die Autobahn an der Anschlussstelle Stockach-West. Dies wurde in der jüngsten Sitzung des Stockacher Gemeinderats deutlich. Darin ging es um die Stellungnahme, die die Stadt zu dem lange gewünschten Bauvorhaben abgeben wird. Die Stadt stellt sich darin hinter die jetzt beantragte Variante, die weiter vom Ort entfernt verläuft als die alternative ortsnahe Trasse.

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Ein Bestandteil der Stellungnahme: Der Verkehr von der Bundesstraße auf die Autobahn soll am Anschluss Stockach-West künftig rechts abbiegen. Derzeit müssen Auto- und Lastwagenfahrer dort links abbiegen, was zu Wartezeiten führt. Speziell Lastwagenfahrern könnte das zu lästig sein, lautet die Sorge. Diese „rechtsausschleifende“ Anbindung, wie es die Sitzungsvorlage formuliert, sei aber ausdrücklich nicht als Bedingung oder Forderung formuliert, erklärte Peter Fritschi, Leiter des Baurechts- und Ordnungsamtes der Stockacher Stadtverwaltung, auf Nachfrage. Denn der Anschluss an die Autobahn gehöre nicht zur Planung der Ortsumfahrung. Eine solche Bedingung könnte die Planung verzögern, hieß es bereits bei früherer Gelegenheit. Aber die Planungsbehörden sollten von dem Anliegen wissen, so Fritschi.

Ein Hintergrund dafür ist auch, dass dieser Abschnitt der Bundesstraße 313 vergleichsweise unfallträchtig ist. Wie der Anschluss an den Bundesstraßen-Ast am besten geregelt werden könnte, darüber laufen offenbar bereits Gespräche zwischen Stadtverwaltung und der Neubauleitung Singen des Freiburger Regierungspräsidiums.

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Zur Diskussion steht offenbar eine Ampel am Abzweig des Bundesstraßen-Astes, der in die Kreisstraße nach Wahlwies mündet. Laut Valentin Wind von der Neubauleitung würde seine Behörde diese empfehlen. Die Stadtverwaltung strebe allerdings eine Lösung für alle drei Abzweige an, die an der B 313 kurz hintereinander folgen, sagt Fritschi. Die Sorge: Bei einer Ampellösung könnte es an den anderen beiden Abzweigen Probleme mit Staus geben. Leerrohre verlegen die Bauarbeiter bei der Sanierung des Bundesstraßen-Astes auf jeden Fall schon einmal. Entsprechende Informationen bestätigte Valentin Wind auf Nachfrage. Doch eine Ampel werde nicht gebaut: „Im wesentlichen wird der Abzweig nach der Sanierung so aussehen wie vorher.“

Nach einem Kreisverkehr an dieser Stelle fragte Gemeinderat Udo Pelkner (Freie Wähler), der gleichzeitig Ortsvorsteher von Wahlwies ist, in der Sitzung. Bürgermeister Rainer Stolz antwortete, dass durchaus ein Kreisverkehr entstehen könnte. Es sei in dieser Hinsicht aber noch nichts klar. Pelkner lobte ebenso wie Fraktionschef Wolf-Dieter Karle (Freie Wähler), dass das Thema Autobahnanschluss in der Stellungnahme angesprochen werde.

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Ein weiteres Thema der Stellungnahme ist die Kreisstraße 6101, die von der B 34 in Richtung Bodman abzweigt. Eine Sorge, die auch bereits im Gemeinderat von Bodman-Ludwigshafen geäußert wurde, ist, dass Verkehr von der Bundesstraße in Richtung Osten über diese Kreisstraße ausweichen könnte. Wenn nichts an der derzeitigen Situation geändert werde, würden einer Verkehrsprognose zufolge nach dem Bau der Espasinger Umfahrung 9000 Fahrzeuge täglich an Bodman vorbei über die Kreisstraße fahren, erklärte Fritschi auf Anfrage. Derzeit seien es etwa 3600 Fahrzeuge am Tag. Laut der Sitzungsvorlage werden daher „verkehrsrechtliche Beschränkungen“ angeregt.

Aus dem Gemeinderat kam viel Lob, vor allem von Andreas Bernhart (CDU), der auch Ortsvorsteher von Espasingen ist. Für die Grünen nannte Tobias Feindler den Lärmschutz und Anschlüsse ans Radwegenetz als wichtige Anliegen. Stolz entgegnete, darauf lege man größten Wert. Der Gemeinderat hat der Stellungnahme einstimmig zugestimmt. Stolz dankte für das klare Votum: „Das ist ein wichtiges Zeichen.“