Michael Mende hat schon an vielen Orten gelebt. In seiner beruflichen Tätigkeit als diplomierter Biologe und promovierter Naturwissenschaftler war er viel unterwegs. Seit 2019 lebt er mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Söhnen im Alter zwischen neun und 14 Jahren im Stockacher Ortsteil Raithaslach.

Nun hat er in der vergangenen Woche seine Bewerbung für das Amt des Bürgermeisters im Stockacher Rathaus eingereicht. „Wir haben uns hier sehr schnell wohl gefühlt und wurden im Ort gut aufgenommen. Da war uns klar, dass wir hier unseren Anker werfen wollen“, sagt der 49-Jährige, der in Wiesbaden aufgewachsen ist, im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Hohes Arbeitspensum ist er gewohnt

Hauptberuflich arbeitet Mende als Forschungskoordinator im Bereich Wissenschaftsmanagement des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie, wo er am Standort Konstanz auch Leiter der Tierhaltung in der Abteilung für Kollektivverhalten ist.

Das könnte Sie auch interessieren

Daneben ist Mende in ehrenamtlicher Funktion als Ombudsmann für das Konfliktmanagement in der Einrichtung tätig. In Raithaslach engagiert er sich zudem im Männergesangsverein. „Die Förderung des Ehrenamts ist mir sehr wichtig, denn dabei handelt es sich um ein hohes Gut“, betont er.

Zusätzlich zu seinem Hauptberuf und dem ehrenamtlichen Engagement unterrichtet Mende Wissenschaftsethik an Universitäten in Deutschland und dem europäischen Ausland. „Ich bin ein hohes Arbeitspensum und verantwortungsvolle Aufgaben gewohnt“, sagt er mit Blick auf das, was ihn als möglichen zukünftigen Bürgermeister erwarten könnte.

Deshalb will er Bürgermeister werden

Aber warum will Mende überhaupt Bürgermeister werden? „Meine Familie und ich fühlen uns hier sehr wohl und wollen weiter Wurzeln schlagen. Für mich ist es wichtig, etwas an die Gesellschaft zurückgeben zu können. Deshalb würde ich gerne meine Zeit und meinen Fleiß in den Dienst der Gemeinde stellen“, sagt Mende.

Eine Kandidatur in einer anderen Stadt schließt er aus. „Es wäre mir eine Ehre, meine Zeit und meinen Einsatz der Gemeinde zur Verfügung zu stellen. Deshalb bewerbe ich mich in Stockach als Bürgermeister“, sagt Mende. Zwar habe er noch keine Erfahrung im Bereich einer öffentlichen Verwaltung oder in der Kommunalpolitik sammeln können, trotzdem fühlt er sich für das Amt gewappnet.

Viele Gespräche sind vorausgegangen

Schließlich gehöre die Auseinandersetzung mit Behörden und Gesetzestexten zu seinem Beruf als Forschungskoordinator. „Ich bin lösungsorientiertes Arbeiten gewohnt und die Vermittlung zwischen unterschiedlichen Standpunkten gehört zu meinem Ehrenamt als Ombudsmann“, betont er und fügt hinzu: „Ich glaube, ich kann mit meiner Erfahrung viel geben für diese Stelle.“

In den vergangenen Wochen habe er viele Gespräche mit Stockachern geführt. „Auch um zu sehen, wie die Erwartungen an einen Bewerber sind“, sagt Mende. Dabei habe er viele positive Rückmeldungen bekommen.

Das könnte Sie auch interessieren

Was die Familie zur Bewerbung sagt

Mit Blick auf die Familie sei das Amt des Bürgermeisters sicherlich nicht einfach, ist sich Mende bewusst. Innerhalb der Familie sei deshalb auch viel über die Bewerbung gesprochen worden und er könne sich über den vollen Rückhalt freuen. „Wenn, dann muss man das richtig machen und viel Zeit und Fleiß in das Amt investieren“, betont er.

Aktuell ist Mende mit seiner Familie bei den Eltern seiner Frau in Portugal zu Gast. Anfang September wolle er jedoch wieder zurück in Stockach sein und dann auch mit dem Wahlkampf durchstarten. Dann will er vor allem auf persönliche Gespräche im Rahmen des klassischen Haustürwahlkampfs und mit Ständen in der Stadt setzen.

Persönlicher Kontakt soll im Vordergrund stehen

„Was die sozialen Medien angeht, bin ich eher zurückhaltend. Ich ziehe den persönlichen Kontakt vor und sehe es auch als eine der Hauptaufgaben eines Bürgermeisters an, persönlich für die Bürger da zu sein und sich anzuhören, was sie bewegt“, sagt Mende.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch mit den Fraktionen aus dem Gemeinderat will er im September noch ins Gespräch kommen. Einer Partei gehört er nicht an. „Ein Bürgermeister soll meiner Meinung nach in erster Linie für die Bürger da sein und sich darum kümmern, wie Probleme vor Ort am besten gelöst werden können“, betont er.

Das sind seine Kernthemen

Als wichtige Themen, denen er sich im Falle einer Wahl widmen wolle, nennt Mende neben dem Erhalt des Stockacher Krankenhauses und der Sicherstellung der medizinischen Versorgung ganz allgemein auch die Belebung der Oberstadt, möglicherweise auch in Verbindung mit einer Verkehrsberuhigung.

Das könnte Sie auch interessieren

Daneben will er sich für eine Verbesserung des ÖPNV einsetzen und eine gute Lösung für den Durchgangsverkehr finden. Doch auch die Vorbereitung der Stadt auf zukünftige Wetterphänomene ist für ihn ein wichtiges Thema. „Es ist besser, vorbereitet zu sein, als nachher überrascht in der Ecke zu stehen“, betont er.

Auch die Unterstützung des Ehrenamts sei ihm enorm wichtig. „Das ist eine der großen Stärken, die diese Stadt hat“, ist Mende überzeugt.