Überall sprießen Pläne für Freiflächen-Photovoltaikanlagen wortwörtlich aus dem Boden. In Stockach hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung sogar über drei Vorhaben beraten und weitere Schritte beschlossen:

1. Solarpark Schorenweiher in Hoppetenzell

Landwirt Andreas Deyer und die Stadtwerke Stockach planen im Bereich Schorenweiher in Hoppetenzell auf 4,86 Hektar eine Photovoltaik-Anlage mit 6,5 Megawatt Leistung, die Stadtwerke wollen dafür aber eine Tochterfirma gründen. Geschäftsführer Jochen Stein erläuterte im Rat die Pläne. Durch die Gründung einer Co. KG sei es möglich, Kosten zu sparen. Kreditschulden würden dann auch nicht die Bilanz der Stadtwerke GmbH beeinträchtigen. „Es macht Sinn, das auszulagern“, lautete sein Fazit. Die Geschäftsführung liege allerdings bei den Stadtwerken als Vollhafter.

Der Geschäftsanteil der Stadtwerke Stockach GmbH an der neuen PV-Park-Gesellschaft werde 50 Prozent betragen. Insgesamt soll sich die Stadtwerke Stockach GmbH mit einem Eigenkapitalanteil von 250.000 Euro an der PV-Park-Gesellschaft zur Finanzierung der geplanten Investition von circa 3,9 Millionen beteiligen, so die Sitzungsvorlage. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Stockach GmbH habe in seiner Aufsichtsratssitzung am
5. März die Gründung und Beteiligung an der PV-Park Schorenweiher GmbH & Co. KG empfohlen.

Bei Hoppetenzell ist ein Solarpark geplant.
Bei Hoppetenzell ist ein Solarpark geplant. | Bild: Schönlein, Ute

Die Anlage sei auf 20 Jahre Laufzeit ausgelegt und in der jetzigen Planung größer und somit wirtschaftlicher als ursprünglich anvisiert. Der Strom solle an einen Energieversorger verkauft werden, bevorzugt die Stadtwerke Stockach.

Der Zeitplan hänge von dem dort brütenden Bussard ab. Bauen sei nur außerhalb dessen Brutzeiten möglich. Falls es nicht im September dieses Jahres losgehen könnte, sei Baubeginn erst im September 2025 möglich.

Der Rat ermächtigte mit seinem Beschluss die Bürgermeisterin als Vertreterin der Gemeinde in der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke Stockach GmbH, der Gründung und Beteiligung der Stadtwerke Stockach GmbH an der PV-Park Schorenweiher GmbH & Co. KG zuzustimmen. Zudem fasste das Gremium den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan.

Das könnte Sie auch interessieren

2. Solarpark Schneid in Hoppetenzell

Ebenfalls in Hoppetenzell soll die Photovoltaikanlage Schneid entstehen. Für diesen Bebauungsplan gab es laut der Sitzungsvorlage bereits zwei Offenlagen. Nun wägte der Gemeinderat die eingegangenen Stellungnahmen ohne weitere Fragen oder Anmerkungen ab und stimmte den fortgeschriebenen Planunterlagen im Entwurf vom 22. Februar 2024 zu. Dieser Planentwurf wird öffentlich ausgelegt.

Anders als bei in den Bereichen Schorenweiher und Sennhofösch handelt es sich hier um eine Erweiterung eines bestehenden Plans. Die Stadt Stockach will den Geltungsbereich des seit 2021 rechtskräftigen Bebauungsplanes „Photovoltaikanlage Hoppetenzell“ nämlich nach Süden erweitern, damit die bestehende Anlage erweitert werden kann. Die Erweiterungsfläche ist 1,1 Hektar groß, die Gesamtfläche soll später drei Hektar umfassen.

3. Solarpark Sennhofösch in Zizenhausen

In Zizenhausen soll ebenfalls eine Freiflächen-PV-Anlage entstehen. Die 4,7 Hektar große Fläche liegt am Ortsrand von Zizenhausen in Richtung Windegg. Für den Bebauungsplan „Sondergebiet Photovoltaikanlage Sennhofösch“ ist nun die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange vorgesehen. Der Gemeinderat stimmte dem Vorentwurf und der frühzeitigen Anhörung zu.

Das könnte Sie auch interessieren

Im Vorentwurf heißt es, die Grundstücke liegen im Norden circa 20 Meter, im Osten circa 30 Meter und im Süden circa 70 Meter von der Wohnbebauung entfernt sowie gute 200 Meter von der Bundesstraße B14. Die Fläche sei derzeit verpachtet. Investor und Betreiber seien die Stadtwerke Stockach. Bei den Flurstücken handle es sich um Grün- und Ackerland. Das Umfeld sei durch Wald- und Ackernutzung geprägt. Das Gelände soll mit aufgeständerten Solarmodulen überstellt und eingezäunt werden. Die Photovoltaikanlage sei mit einer Leistung von rund 4,2 Megawatt geplant.