Von der Straße aus sieht der neue Bettentrakt am Stockacher Krankenhaus schon relativ fertig aus – das Gebäude steht, die Fenster sind eingebaut. Noch immer ist die Fassade allerdings von Baugerüsten umgeben – und das, obwohl die Inbetriebnahme eigentlich bereits für Mai geplant war. Zu Beginn des Jahres hatte Michael Hanke, Geschäftsführer des Krankenhauses, lediglich offen gelassen, ob es Anfang oder Ende Mai werden würde. Doch der Termin platzte. Der Bettentrakt hat auch Anfang Juni noch nicht geöffnet. „Viele Kleinigkeiten haben jetzt doch noch zu einer Verzögerung geführt“, erklärt Hanke den Umstand.
„Der Teufel liegt im Detail“
Zum einen habe der Möbelbauer mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen gehabt, zum anderen habe es Probleme bei den Malerarbeiten gegeben: „Der Anstrich ist wohl wieder abgeblättert“, erzählt Michael Hanke. Die Ursache dafür müsse erst gefunden werden. „Und bevor der Maler nicht gemalt hat, kann der Möbelbauer auch nicht aufbauen.“ Außerdem sei es generell bei dem ein oder anderen Gewerbe zu Material-Lieferschwierigkeiten gekommen.
„Der Teufel liegt im Detail“, bedauert der Krankenhaus-Geschäftsführer. In den nächsten Monaten klappt es mit einer Inbetriebnahme daher nicht: „Wir peilen jetzt Mitte, vielleicht auch Ende September an.“
Das Obergeschoss folgt später
Zunächst sollen dann das Untergeschoss mit den Untersuchungsräumen für die Anästhesie und das Erdgeschoss mit der Erweiterung der Station 1 in Betrieb gehen. Der Durchbruch vom Haupthaus aus sei bereits gemacht worden, nun müssten viele Leitungen verlegt und neue Träger eingebaut werden. „Und dann folgt in einem zweiten Schritt, wenn die Intensivstation verlegt wurde, auch das obere Geschoss“, kündigt Michael Hanke an. Wann genau es dazu kommt, könne er aber noch nicht sagen.
Hanke erklärt die Hintergründe für diesen Vorgang: Aktuell befinde sich die Intensivstation an der Stelle, an der das Haupthaus an den neuen Bettentrakt anschließt. Während der Ausbauarbeiten und des Durchbruchs im Obergeschoss könne dieser Bereich nicht betrieben werden. Weil die Intensivstation aber nicht einfach geschlossen werden könne, müsse sie auf die andere Seite des Krankenhauses verlegt werden.
Kosten stehen noch nicht fest
Wie viel der Bau des Bettentraktes insgesamt kostet, steht laut dem Krankenhaus-Geschäftsführer noch nicht fest. „Das wissen wir erst, wenn wir am Ende abgerechnet haben.“ Zu Beginn der Bauarbeiten waren rund 4,2 Millionen Euro angesetzt worden, es sei aber schon klar, dass es „ein bisschen“ teurer werde, so Hanke. Grund sei, dass es in Gewerken, die noch nicht ausgeschrieben waren, mittlerweile Preissteigerungen gegeben habe. Die Arbeiten mussten also teurer vergeben werden als ursprünglich geplant.
Außerdem seien noch ein paar Arbeiten dazu gekommen, die zu Beginn nicht geplant waren. So solle etwa der Dachteil des Hauptgebäudes, der an den Bettentrakt anschließt, gleich mit saniert werden, solange ohnehin ein Gerüst an Ort und Stelle vorhanden ist.
„Wir haben noch einiges vor“
Der Bettentrakt ist übrigens nicht die letzte Baustelle, die es in nächster Zeit im Krankenhaus Stockach geben wird. Durch die Verlegung der Anästhesie in das neue Gebäude werden im Altbau Räume frei, die einer neuen Nutzung zukommen können. Laut Michael Hanke ist aber noch nicht klar, wofür der Platz genutzt werden soll. „Das entscheiden wir jetzt sukzessive“, sagt er. Außerdem solle der Altbau saniert und beispielsweise das gesamte Dach neu gemacht werden. Vielleicht würden auch neue Fenster eingebaut werden. „Wir haben noch einiges vor“, sagt der Geschäftsführer.