Wenn die Lehrer und Schüler der Grundschule Stockach am Montag, 12. September, wieder in ihre Schule gehen, werden sie einen stark veränderten Baukomplex vorfinden. Denn der Zwischenbau, der die zwei Gebäude bisher verbindet und aus den frühen 1980er-Jahren stammt, wird momentan abgerissen und später durch einen Neubau ersetzt werden.

Im Fensterkitt steckte Asbest

„Der Abriss läuft nach Plan“, erklärt Lars Heinzl, seit Januar Leiter des Stadtbauamts. Der bevorstehende Schulbeginn im Herbst könne daher ohne Baustelle starten. Während der Ferien sind die bisher im Zwischenbau untergebrachten Räume ins Gebäude 2 – das ist das linke, gerade sanierte Gebäude, das früher das Stockacher Progymnasium beherbergte – umgesiedelt worden. Dazu gehören das Lehrerzimmer, die Schulverwaltung sowie das Rektorat.

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Laut Heinzl gibt es in diesem Bauteil auch keine größeren Probleme hinsichtlich Schadstoffen. „Das größte Problem in dieser Hinsicht stellte der Fensterkitt dar, der asbesthaltig war und deshalb ziemlich aufwendig entnommen und entsorgt werden musste“, erklärt der Stadtbauamtsleiter. Dieser Arbeitsschritt habe auch den Aufbau eines Gerüsts nötig gemacht, was ansonsten nicht vorgesehen war.

Stadtbaumeister Lars Heinzl präsentiert die Pläne für den neuen Zwischenbau bei der Grundschule Stockach
Stadtbaumeister Lars Heinzl präsentiert die Pläne für den neuen Zwischenbau bei der Grundschule Stockach | Bild: Reinhold Buhl

Was in Zukunft geplant wird

Wie geht es nun weiter mit dieser entstandenen Lücke zwischen den beiden Gebäuden? Ein Blick auf die Baupläne zeigt, dass hier die nächste Großbaustelle entsteht. Denn der neue Zwischenbau wird eine ganz andere Dimension haben: „Der neue Bau wird eine Grundfläche haben, die um zwei Drittel größer sein wird als die bisherige“, erläutert Lars Heinzl. Er betont, dass ein wichtiges Kriterium bei dem neu zu bauenden Komplex die Barrierefreiheit sein wird. Deshalb werde ein Fahrstuhl eingebaut. Dieser ermöglicht laut Heinzl den barrierefreien Zugang zu allen drei Gebäuden – eine absolute Notwendigkeit im Zuge der Inklusion.

Ferner werden die bisherigen Verwaltungsräume wie Lehrerzimmer, Sekretariat und Rektorat dort untergebracht. Im Erdgeschoss wird die bisherige Pausenhalle nicht wieder gebaut. Sie wird durch einen großen überdachten Schulhofplatz in Richtung Gebäude 3 – das ist das Schulgebäude oberhalb des Kinderspielplatzes am Hägerweg – ersetzt.

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Im neuen Untergeschoss sind sogenannte Kombi-Räume geplant, die je nach Bedarf als Mehrzweckräume oder auch Klassenzimmer genutzt werden können. Die heutige Durchfahrt im Zwischenbau wird auch im neuen Gebäude wieder auftauchen, denn sie gewährleistet den Zugang für Rettungsfahrzeuge wie Krankenwagen und Feuerwehr. Das gesamte neue Gebäude wird ein begrüntes Flachdach mit Photovoltaikanlage bekommen.

Baubeginn und Finanzierung

Im Haushalt sind für das Projekt bisher 1,8 Millionen Euro veranschlagt. Im Herbst 2022 erfolgen die handwerklichen Ausschreibungen, sodass mit einem Baubeginn „in Richtung 2023“ zu rechnen sei, erklärt Heinzl. Allerdings weist er auf Probleme mit fehlenden Handwerkern hin. Wenn alles glatt laufe, rechne er mit einer Fertigstellung im Laufe des Jahres 2024.