Seit Monaten kehrt keine Ruhe ein, im Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG). Nun soll der Arbeitskampf in die nächste Runde gehen, geht aus einer Presseinformation der GDL hervor.
Demnach hatte die Gewerkschaft der SWEG ein Ultimatum gestellt, bis zum 2. Dezember ein verhandlungsfähiges gemeinsames Angebot für die Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH und die SWEG-Bahn Stuttgart GmbH (SWS) vorzulegen.
Zwei Spitzengespräche brachten keine Lösung
Trotz der in zwei Spitzengesprächen gewonnenen Erkenntnisse über eine mögliche Beilegung des Konflikts habe der Arbeitgeber diese Frist verstreichen lassen und erneut nur ein Verhandlungsangebot für die SBS übermittelt, heißt es in der Mitteilung der GDL.
Die Gewerkschaft pocht jedoch darauf, dass es unterschiedliche Bezahlung von Eisenbahnern in ein und demselben Unternehmen nicht geben dürfe und will daher einen gemeinsamen Konzerntarifvertrag sowohl für die Bediensteten der SWS als Tochtergesellschaft der SWEG, wie auch für die Angestellten der SWEG selbst.
Aufsichtsrat will keinen Konzerntarifvertrag
Die Verhandlungen scheinen schwierig, denn die SWEG hatte bereits im Oktober mitgeteilt, dass der Aufsichtsrat des Unternehmens einstimmig beschlossen habe, dass die Geschäftsführung mit der GDL nicht über einen Konzerntarifvertrag verhandeln darf.
Da es nun also bis zur gesetzten Frist nicht gelungen ist, eine Einigung zu erzielen, kündigen die Lokführer weitere Streiks an. Insbesondere über Weihnachten soll es laut der Mitteilung der GDL keine Atempause im Arbeitskampf geben. „Der nächste Streikaufruf kommt – und einen Weihnachtsfrieden wird es nicht geben“, heißt es dort.
Strecken unterschiedlich stark betroffen
Wann genau mit den nächsten Streiks zu rechnen ist und wie stark das Seehäsle zwischen Stockach und Radolfzell von dem fortgesetzten Arbeitskampf betroffen sein wird, dazu äußert sich die GDL in ihrem Schreiben nicht.
Die Auswirkungen der Streiks variierten in der Vergangenheit. Auf vielen Zugstrecken der SWEG gab es laut Auskunft des Unternehmens keine streikbedingten Zugausfälle. Insgesamt erweise sich jedoch der nach wie vor hohe Krankenstand als größere Herausforderung als die Streikbeteiligung, schreibt das Unternehmen auf seiner Internetseite.