Die ersten sonnigen und warmen Tage sind vorüber, überall beginnt es zu blühen – seit Mitte März auch im Stadtgarten. Hier erfreuen sich Besucher und Spaziergänger jeden Frühling an den neuen bunten, oftmals bekannten Motiven. Doch was ist in diesem Jahr zu sehen? Mit dabei sind zwei Schlümpfe und ein Storch.
Stadtgärtner Jan Schmid und Markus Maurer, Leiter des städtischen Bauhofs, erklären, was es damit auf sich hat. Zudem geben sie einen Einblick in die Arbeit der Stadtgärtnerei und welche Trends im Jahr 2025 auch für den heimischen Garten interessant sein könnten.
Woher kommen Ideen für die Motive im Stadtgarten?
Seit 2017 erblühen im Stadtgarten im Frühling allerhand bunte, sich abwechselnde Motive – zuletzt Biene Maja. Verantwortlich dafür ist der Stadtgärtner Jan Schmid. Gelernt hat er sein Handwerk auf der Blumeninsel Mainau, dort fand er auch die Inspiration für die Gestaltung des Stadtgartens in Stockach, wie er im Gespräch mit dem SÜDKURIER erklärt.

In diesem Jahr sind zwei Schlümpfe und ein Storch zu sehen, der für Schlumpf-Nachwuchs sorgt. Doch wie kommt das Motiv zustande? „Am Abend bevor ich pflanze, überlege ich mir eine Idee“, berichtet er mit einem Grinsen. Wichtig sei ihm, insbesondere Familien mit Kindern und Jugendliche damit anzusprechen. Ihnen wolle er die Möglichkeit geben, sich mit dem Raum und insbesondere den Pflanzen auseinanderzusetzen, anstatt nur ins Handy zu schauen. Die größte Freude sei dann insbesondere das Lob von Kindern, das er bekommt.
Für das Motiv sei wichtig, dass es nicht zu viele Details beinhalten dürfe, schildert er weiter. Gesichter würden sich gut dafür eignen. In den Vorjahren habe er daher Motive wie Emojis, Charaktere aus „Die Sendung mit der Maus“ oder Minions verwendet. Der Druck sei hoch, es jedes Jahr gut zu machen, so Schmid.

Das besondere an den diesjährigen Motiven: Zu dem abgebildeten Storch samt Nachwuchs im Schnabel hat er eine besondere Beziehung, denn er wird dieses Jahr selbst Vater werden, erzählt er mit einem strahlenden Lächeln.
Wie lange die Motive noch zu sehen sind
Die Motive sind noch bis Mitte Mai zu betrachten. Dann sind die Blumen mit Namen Bellis, Vergissmeinnicht und Stiefmütterchen, aus denen sich die Bilder zusammensetzen, verblüht und werden kompostiert, so Schmid. Nach den Eisheiligen, die Anfang Mai sind, kommt dann die Sommerbepflanzung in die Erde. Diese besteht aus Stauden, Palmen und weiteren Pflanzen.
Insgesamt pflanzt die Stadtgärtnerei im Raum Stockach 30.000 Pflanzen im Frühjahr und 25.000 Pflanzen im Sommer, berichtet Schmid. Die Pflanzen für die Frühjahrspflanzung werden schon Mitte August des Vorjahres beim Großhändler bestellt. Sie kommen dann als Setzling üblicherweise Anfang November bei ihnen an und überwintern in den Gewächshäusern der Stadt auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern, erklären Schmid und Maurer.
Staudenbeete liegen im Trend
Neben den Motiven für die städtische Bepflanzung haben die beiden auch einige Tipps für den privaten Garten parat. „Es ist jetzt die Zeit zu pflanzen“, erklärt Markus Maurer, Leiter des Städtischen Bauhofs. Der Trend gehe in Richtung Staudenbeet, erklärt er. Diese blühen im Gegenteil zu den Blumen über mehrere Jahre. Verwendet man einheimische Pflanzen, freuen sich die einheimischen Insekten.
Die Stauden sollen laut Maurer im Frühjahr eingepflanzt, oder, falls bereits vorhanden, runtergeschnitten werden. Außerdem gelte es zu dieser Jahreszeit, dass Beet von Unkraut zu befreien. Wichtig sei dann im Hinblick auf den Winter, die Stauden nicht von den Blütenständen zu befreien, erklärt er weiter. Diese sähen zwar nicht gut aus, würden den Insekten aber Schutz in der kalten Jahreszeit bieten.