Es war ein ungewohnter Start in die erste Schulwoche nach den Ferien. Statt wie sonst üblich erstmals nach der freien Zeit Schulkollegen und Lehrer in den Klassenzimmern wieder zu sehen, blieben die meisten Schüler daheim. Wegen der Corona-Pandemie sind Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen geschlossen, der Unterricht findet bis auf wenige Ausnahmen digital zuhause statt.
Nellenburg-Gymnasium
Wie Schulleiter Holger Seitz berichtet, habe es bei der digitalen Lernplattform IServ, die das Gymnasium nutzt, am Montag technische Schwierigkeiten gegeben. Videokonferenzen hätten nicht so funktionierten, wie eigentlich erhofft. „IServ hatte am Montag ein Verbindungsproblem“, schildert Seitz. Dies hänge mit dem Rechenzentrum von IServ in Braunschweig zusammen. Möglicherweise hätten auch die vielen zeitgleichen Zugriffe auf die Lernplattform eine Rolle gespielt. Unterricht sei aber trotzdem möglich gewesen, statt der Videokonferenzen sei man eben auf andere Kommunikationswege umgestiegen und habe etwa über Mails gearbeitet. Außerdem ist Seitz zuversichtlich, dass die Probleme nicht lange anhalten. Bis neue Abläufe und Systeme erprobt seien, seien diese eben üblich.

Schulverbund Nellenburg
Laut Schulleiterin Beate Clot hat der Start am Schulverbund gut geklappt. Beim verwendeten Messenger-Dienst habe es zwar kurze Hänger gegeben und natürlich könne es auch vorkommen, dass es mal Schwierigkeiten gebe, weil etwa Schüler in Orten wohnen, die schlecht mit Internet versorgt sind. „Insgesamt sind die Eltern und wir aber sehr zufrieden“, so Clot. Der Schulverbund verfüge schon seit Jahren über einen Tauschserver, über den nun etwa Arbeitsaufträge ausgetauscht werden können, und Abläufe im digitalen Unterricht seien bereits aus dem ersten Lockdown im Frühjahr bekannt. Nachdem die Entscheidung der Regierung gefallen sei, Schulen geschlossen zu halten, habe man darum zwar Anleitungen und weitere Informationen erneut an Eltern und Schüler geschickt, im Grunde sei man aber schon vorbereitet gewesen.
Auch die Abschlussklassen befinden sich in dieser Woche, wenn sie nicht gerade Klassenarbeiten schreiben, noch zuhause, wie Beate Clot berichtet. Die Aussagen vom Kultusministerium, wonach diesen Klassen ergänzend zum Fernunterricht auch Präsenzunterricht angeboten werden kann, sofern dies zur Prüfungsvorbereitung erforderlich ist, sei in ihren Augen schwammig gewesen. Daher warte man in dieser Woche noch auf weitere Informationen und schaue, wie sich die Lage entwickle. Nur für Klassenarbeiten kommen Abschlussklassen auch schon in dieser Woche in die Schule.
Weiherbachschule
Auch an der Weiherbachschule in Mühlingen-Zoznegg werden die Abschlussklassen noch daheim unterrichtet. Anders als an den anderen Schulen startete der Unterricht aber laut Schulleiterin Renate Paul geplant erst am Dienstag. Am Montag hätten die Lehrer mit den Schülern den Ablauf noch einmal durchgesprochen, beim Schulbeginn habe es bis auf ein paar technische Aussetzer, die jedoch schnell behoben waren, keine Probleme gegeben. „Das hat gut funktioniert“, freut sich Renate Paul – obwohl auch die Weiherbachschule die Plattform IServ nutzt. Man habe jeden Schüler erreichen können, wer zuhause über kein digitales Endgerät verfüge, habe sich über die Schule eines ausleihen können.
Gemeinschaftsschule Eigeltingen
Technisch gesehen verlief der Schulstart auch an der Gemeinschaftsschule fast reibungslos: In der ersten halben Stunde sei am Montag die Internetseite der Einrichtung zwar wegen Überlastung nur langsam erreichbar gewesen, so Schulleiter Michael Wernersbach, danach sei aber alles gut gegangen. Den Ablauf im Homeschooling habe man schon vor den Weihnachtsferien geübt, denn die Schulschließung kam nicht überraschend: „Da hat man sich drauf eingestellt“, so Wernersbach.

Allerdings gibt es andere Probleme: Wie Wernersbach erklärt, seien durch die Notbetreuung durch Lehrer, die gleichzeitig auch Fernunterricht halten müssen, „nicht die Reserven da, um den Unterricht in den Nebenfächern vollumfänglich digital abzudecken“. Bedeutet: Der Kernunterricht in Fächern wie Mathe, Deutsch und Englisch könne im Homeschooling mit Videokonferenzen gehalten werden. In Nebenfächern wie Sport oder Kunst erfolge der Unterricht aber über die digitale Lernplattform mit Arbeitsaufträgen.
Eine der größten Herausforderungen sei jedoch, dass Busse wegen des Lockdowns nach dem Ferienfahrplan verkehren. Die Gesmeinschaftsschule werde darum gar nicht angefahren. Schüler, etwa die der Abschlussklassen, die zweimal wöchentlich Präsenzunterricht erhalten, sowie Mitarbeiter können die Schule laut Wernersbach somit teilweise nur schwer erreichen. „Das ist für mich nicht nachvollziehbar“, kritisiert er und hofft, dass die Busse ab der kommenden Woche wieder normal fahren.