Fast alles wird teurer? Das gilt in Stockach jedenfalls für die Müllgebühren. Der Gemeinderat beschloss die Kostensteigerung bereits in seiner letzten Sitzung des alten Jahres. „Wir sind aufgrund der massiven Kostensteigerungen gezwungen, die Müllgebühren neu zu berechnen“, machte Bürgermeister Rainer Stolz deutlich.

Die Mehrkosten fallen je nach Behältervolumen unterschiedlich aus. Für den Restmüll steigen die Kosten am stärksten für das kleinste Behältervolumen. Wer einen Mülleimer mit 60 Litern Fassungsvermögen hat, muss 2023 für die Leerung 74,40 Euro statt 67,80 Euro bezahlen. Eine Steigerung um 6,60 Euro also.

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Hier wird es sogar günstiger

Ganz anders sieht die Kostenentwicklung bei den größten Restmüllbehältern mit 240 Litern Fassungsvermögen aus. Wer einen solchen Behälter zuhause hat, kann sich über eine Kostensenkung um 1,80 Euro freuen. Insgesamt werden für die Leerung nämlich statt 198,60 Euro nur noch 196,80 fällig.

Das hängt mit der neuen Kalkulation zusammen, erklärt Kämmerer Sebastian Scholze auf Nachfrage des SÜDKURIER. Insbesondere bei den Transportkosten für die Abfuhr sei es zu enormen Steigerungen gekommen. Das sei auch der Grund dafür, dass die Steigerungen bei der wöchentlichen Biomüllabfuhr am höchsten ausfallen.

Größte Steigerung beim Biomüll

Für den größten Biomüllbehälter mit 660 Litern Fassungsvermögen betragen die Mehrkosten 2023 fast 140 Euro. Pro Jahr kostet der Behälter damit ab sofort 956,40 Euro. Auch hier variieren die Mehrkosten allerdings je nach Behältervolumen. Je kleiner der Mülleimer, desto geringer fällt die absolute Kostensteigerung aus. Die Mehrkosten für die Leerung eines 60-Liter-Behälters liegen bei 26,40 Euro. Wer einen solchen Behälter zuhause hat, muss dieses Jahr somit 164,40 Euro für die Leerung berappen.

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Nicht alle Gemeinderatsmitglieder konnten sich damit anfreunden. „Ich sehe zwar den Bedarf, aber es ist mir doch arg, in der jetzigen Situation die Kosten für die Bürger zu erhöhen“, sagte Petra Meier-Hänert (CDU) in der Sitzung. Rainer Stockburger (FWV) erkundigte sich, ob es nicht möglich wäre, noch kleinere Behältnisse einzuführen.

Verursacher sollen Kosten tragen

Bürgermeister Stolz wies in diesem Zusammenhang hin, dass die gestiegenen Kosten entweder vom einzelnen Kostenverursacher oder vom Steuerzahler übernommen werden müssen. „Wir haben also ohnehin nicht viel Spielraum“, machte der Rathauschef deutlich. Sebastian Scholze wies zudem darauf hin, dass der Abfall- genau wie der Abwasserbereich gebührenrechtlich ausgeglichen sein müsse.

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Somit diene die jetzige Erhöhung auch dazu, Verluste aus den Jahren 2018 bis 21 auszugleichen. „Mein Anspruch ist es auch, nächstes Jahr gleich wieder zu kalkulieren, damit eventuell zu viel Bezahltes zurückgegeben werden kann“, so Scholze.