Die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen stellte vor Kurzem ihr Goldenes Buch vor – und konnte sich bereits über zwei prominente Namen unter den Eingetragenen freuen. Doch auch die Stadt Stockach hat ein Goldenes Buch – und zwar bereits seit 2007. Das sei damals „mit Blick auf das Jubiläum 725 Jahre Stadt Stockach 2008“ hergestellt worden, erklärt Hauptamtsleiter Hubert Walk. Doch wer steht da überhaupt drin?

Der erste der insgesamt 25 Einträge stammt von Erzbischof Robert Zollitsch vom 21. Oktober 2007 mit den Worten „In der Gemeinschaft des Glaubens froh und dankbar verbunden“. Walk sagt lachend, die Stadt habe sich als erst einmal einen Segen abholen wollen. Danach trug die SPD-Bundespolitikerin Andrea Nahles am 31. Januar 2008 ihren Namen ein.

Politiker, Sportler und Adelige trugen sich ein

Es folgten weitere Größen aus der Politik, wie der ehemalige Finanzminister Willi Stächele, der anlässlich des Narrengerichts am 19. Februar 2009 „Freiheit für den unschuldigen Stächele“ forderte. Ein Jahr später hinterließ Renate Künast (Grüne) einen Eintrag. Und 2011 folgte der damalige Fraktionsvorsitzende der SPD und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

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2014 verewigte sich Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann und im Jahr 2015 der vor dem Narrengericht angeklagte CDU-Politiker und damaligen Kanzleramtschef Peter Altmaier mit seiner „närrischer Hochachtung vor dem bekanntesten Gericht Deutschlands“. Auch EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) trug sich ein.

Günther Oettingers (Mitte) Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Stockach bei der Dreikönigssitzung des Narrengerichts im Jahr 2019. ...
Günther Oettingers (Mitte) Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Stockach bei der Dreikönigssitzung des Narrengerichts im Jahr 2019. Daneben stehen Werner Geiser (links) und Narrenrichter Jürgen Koterzyna. | Bild: Freißmann, Stephan

Das Narrengericht sei inzwischen ein fixer Anlass für Einträge, berichtet Hauptamtsleiter Hubert Walk. Ansonsten würden sich verschiedene der Gäste der Stadt eintragen. „Nein gesagt hat noch keiner“, sagt Walk lachend.

Als ein weiterer Angeklagter vor dem Narrengericht trug sich der damalige CDU-Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt 2016 „in Kenntnis meiner zahlreichen Verfehlungen, aber ganz und gar unschuldig“ ins Goldene Buch ein und bedankte sich für den herzlichen Empfang in Stockach.

Nächster Eintrag zum Jubiläum der Städtepartnerschaft

Doch im Goldenen Buch finden sich nicht nur Politiker, es geht auch musikalisch, sportlich und adelig zu: Im März 2015 grüßte Dieter Baumann, Olympiasieger von 1992 über 5000 Meter, mit „Schön war‘s“. Daniel Unger, Triathlon-Weltmeister von 2007, trug sich anlässlich der Sportlerehrung 2017 ein.

Ebenso verewigten sich am 25. Mai 2015 Max Markgraf von Baden und seine Frau Valerie im Goldenen Buch, nachdem sie per Postkutsche vorgefahren kamen. Im Rahmen einer mehrtätigen Kutschfahrt von Schloss Salem nach Durbach in der Ortenau war Stockach ihr erster Halt für einen Besuch des Stadtmuseums.

Und im Januar 2019 verewigten Peter Howath, Pete Lincoln und Mick Wilson von den Pop-Formationen Hollies, Sweet und 10cc anlässlich ihres Konzert vor 700 Zuschauern in der Jahnhalle.

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Die drei jüngsten Einträge stammen von Komponist und Dirigent Johan de Meij am 20. Oktober 2019, von Grünen-Politiker Cem Özdemir am 20. Februar 2020 und vom zuletzt vor dem Narrengericht angeklagten FDP-Vizebundesvorsitzenden Wolfgang Kubicki am 16. Februar dieses Jahres. Er schrieb damals: ‚Nur fröhliche Menschen sind zu ertragen.‘

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Der nächste Eintrag findet laut Hauptamtsleiter Hubert Walk voraussichtlich zum 50-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft mit La Roche-sur-Foron am 30. September statt. Mitarbeiterin Celine Banos werde den entsprechenden Eintrag bald vorbereiten. Vermutlich werden sich dann die beiden Bürgermeister eintragen, so Walk.