Eigentlich muss man froh sein, dass wir im Ländle einen Verkehrsminister mit einem Herz für die Eisenbahn haben. Ganz im Gegensatz zum Bundesverkehrsminister, der wohl nur Autos und deren Hersteller liebt und in dessen Adern ganz bestimmt Diesel fließt. Bislang war Winfried Hermann bei so manchem Bürgermeister nicht so sehr beliebt, weil der Ausbau des Straßennetzes nicht so sein Ding ist. Seit man aber die Eisenbahn wiederentdeckt hat, ändert sich das etwas. Kein Wunder: Ohne Geld wird so mancher Triebwagen im Depot bleiben und der Traum von wiederbelebten Bahnhalt wird ein solcher bleiben. Doch sind wir mal realistisch: Es führt gar kein Weg daran vorbei, die Eisenbahn für den ländlichen Raum wieder attraktiv zu machen. Und dabei sollte man auch den Schülerverkehr berücksichtigen. Wenn Bürgermeister Arne Zwick da die Wiederbelebung der Strecke von Krauchenwies nach Sigmaringen in die Diskussion einbringt, dann ist das eine Idee, die zwar Geld kostet, aber zweifellos zukunftsfähig sein dürfte. Vielleicht bekommt die Kreisstadt dann wieder einen Badischen Bahnhof, den es früher ja schon mal gab. Es braucht aber auch die entsprechenden Zubringer und vor allem eine Preisgestaltung, die das Autofahren, das ja sowieso die wohl teuerste Art der Fortbewegung sein dürfte, unattraktiv macht. Es gibt übrigens Länder, wo Rentner den ÖPNV gratis nutzen dürfen. Das wäre doch auch für uns eine Lösung. Dann bräuchten sich die Älteren nicht mehr mit ihren SUVs in die Parklücken quälen. Bahn hat zweifellos Zukunft. Auch bei uns.
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