Karlheinz Fahlbusch

Auf der Fläche zwischen der Bundesstraße 311 und Heudorf soll im Gewann Lippentäle ein Solarpark entstehen. Die aktuell von einem privaten Investor geplanten Module werden voraussichtlich eine Leistung von 390 Watt haben. Wodurch eine Gesamtleistung von sieben bis 7,5 Megawatt möglich sein wird. Aktuell wird die Fläche landwirtschaftlich als Acker und Grünland genutzt. Der Gemeinderat musste in seiner jüngsten Sitzung beraten, ob ein Bebauungsplan „Sondergebiet Freiflächensolar Heudorf“ aufgestellt werden soll. Das Ergebnis nach kurzer, intensiver Diskussion war einstimmig.

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Meßkirch wird seinen dritten Solarpark bekommen. Und der kann unter Umständen sogar eine noch größere Leistung haben, falls sich im Lauf des Bebauungsplanverfahrens durch zu erwartende technische Neuentwicklungen Steigerungen der Leistung der einzelnen Module ergeben. Bei gleichbleibender Fläche könne es dann zu eine höheren Leistung pro Modul und damit verbunden auch zu einer höheren Gesamtleistung kommen, wie Stadtbaumeister Stephan Frickinger erläuterte. Die Firma Juwi AG, die sich mit der Projektentwicklung für Wind- und Solarenergie befasst, hat bereits das Planungsbüro Planstatt Senner mit den nötigen Vorarbeiten beauftragt.

Flurbereinigungsbehörde erhebt keine Einwände

Laut Bürgermeister Arne Zwick erhebt die Flurbereinigungsbehörde keine Einwände, und auch der Ortschaftsrat von Heudorf sei einverstanden. Das bestätigte auch Ortsvorsteher Ernst Muffler. „Wir waren einstimmig dafür. Und dass dort Wildblumen angesäht und Bäume am Rand gepflanzt werden, das finden wir sehr gut“, betonte er. In der Tat ist es so, dass unter den Solarmodulen spezielle Wiesenmischungen zur Aussaat kommen sollen. „Die Fläche wird dann ökologisch besser sein als zuvor“, ist sich der Bürgermeister sicher.

Was ist, wenn weitere Antragsteller kommen?

Gemeinderat Jürgen fecht (CDU) bekundete, dass er ein grundsätzlicher Befürworter der Solarenergie sei. Hier handle es sich aber schon um eine sehr große Fläche. Was wäre, wenn ein weiterer Antragsteller komme? Die Sorge, dass überall Solarparks entstehen könnten, war da deutlich herauszuhören. Doch Arne Zwick konnte beruhigen. „Es gibt keinen Rechtsanspruch. Wir haben das Heft immer in der Hand.“ Ohne Zustimmung der Stadt ginge nichts.

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Beim aktuellen Vorhaben sieht der Bürgermeister sogar die Möglichkeit, Ökopunkte generieren zu können. Nach seiner Einschätzung wolle der Investor eine ökologische Aufwertung der Fläche. Das sieht auch Christian Fecht (CDU) als Chance. „Wir wollen saubere Energie und die Landwirte werden immer mehr zu Energiewirten. Was hier entstehen soll, das ist doch eine tolle Gelegenheit ohne Monokulturen“, stellte er fest. Gemeinderat Jürgen Alber kann sich vorstellen, dass mit dem neuen Solarpark ein ökologisches Konto entstehen kann, forderte aber klare Vorgaben, wenn es um das Thema Bepflanzung geht.

Fläche wird nur einmal im Jahr gemäht

Laut Stadtbaumeister Frickinger ist vorgesehen, die Flächen unter den Solarmodulen einmal im Jahr zu mähen. Sollte sich durch die Bepflanzung ein Schattenwurf ergeben, müsse der Betreiber allerdings reagieren. Das sei aber nur logisch. Denn die Module produzieren nur genügend Strom, wenn sie freiliegen. In der Raumnutzungskarte des Regionalplans der Region Bodensee-Oberschwaben aus dem Jahr 1996 ist das Plangebiet als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen. Eine Änderung des Bebauungsplans ist deshalb unumgänglich. Es wird eine vorgezogene Bürgerbeteiligung geben.