„Fast schon etwas mehr als sonst“, stellte Olaf Lange von Ricks Biomarkt aus Überlingen mit Blick auf den Besucherandrang beim Meßkircher Wochenmarkt fest. Er und seine beiden Kollegen David Hepting und Daniel Krämer berichteten, dass haltbare Produkte wie Kartoffeln oder Weißkraut nicht in größeren Mengen nachgefragt würden als sonst.

Marktbesucherin Christine Gänßlein stellte fest: „Ich kaufe immer rund 2,1 Kilogramm Möhren.“ Und für sie gebe es auch keinen Grund, Dinge zu horten. Zum geplanten Sonntagsverkauf hat sie eine klare Meinung: „Das brauchen wir echt nicht.“
Beim Blick auf den Markt konnte man schnell feststellen, dass es vor allem ältere Bürger waren, die sich hier mit dem Nötigsten versorgten. So wie Hannelore Uhrenbacher. Die 82-Jährige geht regelmäßig auf den Wochenmarkt, um sich mit frischen Sachen zu versorgen. Eine große Vorratshaltung betreibt sie nicht. Sie habe auch kein Klopapier gehortet, machte sie im Gespräch mit dem SÜDKURIER deutlich. Ihre Kontakte habe sie aber schon eingeschränkt. „Und wenn die Ausgangssperre kommt, dann bleibe ich halt zu Hause“, sagte sie. So schlimm sei das nicht.

Für Wochenmarktbesucherin Karolin Knoblauch ist wichtig, dass die Vorschriften eingehalten werden. Irgendwelche privaten Feste seien in der jetzigen Zeit absolut undenkbar, betonte sie.
In den kommenden Wochen mehr Polizeipräsenz in der Stadt
Das sehen auch Dieter Kleiner und sein Kollege Egon Hafner vom Polizeiposten Meßkirch so. Sie achteten darauf, dass die empfohlenen Abstände eingehalten werden. Polizisten wird man jetzt mehr in der Stadt sehen, denn Sachbearbeitungen werden zurückgestellt. Private Feste und große Zusammenkünfte sollen sofort aufgelöst werden. Dieter Kleiner betonte, er und seine Kollegen stehen auch für Fragen und Anliegen seitens der Bevölkerung zur Verfügung.
Fidelis Lutz erinnert die derzeitige Situation an die Zeit nach dem Krieg. Für den 85-Jährigen ist es kein Problem, wenn es Einschränkungen bei der Lebensmittelversorgung gibt. „Essen muss man natürlich“, sagte er. Aber das Angebot sei doch eigentlich sowieso zu groß.
Ferdinand Elgaß zeigte sich überzeugt, dass niemand in den nächsten Wochen hungern muss. Eine Vorratshaltung betreibe er nicht. „Es weiß doch niemand genau, was wird“, stellte der 83-Jährige fest. Auch die Wissenschaft könne keine konkreten Angaben machen, wie sich die Pandemie entwickeln werde. Und machen könne man sowieso nichts, außer sich an die Vorschriften und Empfehlungen zu halten.
Von Hamsterkäufen war auf dem Wochenmarkt nichts zu sehen. Die Menschen schleppten auch nicht massenhaft große Kartoffelsäcke nach Hause. Alles wie sonst? Nicht ganz. Die Regel, dass man Abstand halten soll, wurde auch ohne entsprechende Markierungsstreifen befolgt.
Hinweisschilder und Schutzvorrichtungen an den Ständen
An den Ständen und Verkaufswagen wurde aber extra nochmals darauf hingewiesen und es gab auch Schutzvorrichtungen aus Plexiglas. So wie am Verkaufswagen der Landbäckerei Hauff aus Schnerkingen, wo Petra Dors hinter der Theke stand.

Sie wisse aus Gesprächen, dass die Menschen schon Angst hätten, was in den nächsten Wochen passiert, erzählte sie. Aber dass jemand Brot und Brötchen in großen Mengen horten wolle, das sei eher die Ausnahme.