Deutlich ausgebaut hat die Stadt Meßkirch die Möglichkeiten, sich kostenlos auf das Corona-Virus testen zu lassen. Bisher konnte nur zwei Mal in der Woche die Schnellteststation angefahren werden, die das Rote Kreuz vor der Stadthalle betreibt. Seit gestern bietet die Stadt nun die Möglichkeit, sich von Montag bis Freitag zwischen 7 und 9 Uhr im ehemaligen „Löwen“ testen zu lassen. Eine nachmittägliche Öffnung sei möglich, sagte Anna-Maria Merz von der Meßkircher Stadtverwaltung in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER. Ob es erweiterte Öffnungszeiten gebe, werde noch entschieden.
Für die neue städtische Teststation wurde der Gastraum des ehemaligen Gasthauses „Löwen“, dem Nachbargebäude des Meßkircher Rathauses in der Innenstadt, entsprechend hergerichtet. Anna-Maria Merz griff beispielsweise selber zum Staubsauger und Mitarbeiter des Bauhofs legten Hand an, um den nötigen Rundgang durch die Teststation möglich zu machen. In der kommunalen Teststation sind insgesamt 60 freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz. Diese hatten sich nach einem Aufruf der Stadt gemeldet. Die Hälfte dieser Ehrenamtlichen hat medizinische Vorerfahrungen beziehungsweise eine entsprechende Ausbildung und wurde außerdem im Meßkircher Gesundheitszentrum geschult. Die andere Hälfte der Helfer kümmert sich um den Papierkram in der Teststation.
Angebot auch für Sauldorf und Leibertingen
Nutzen können die Teststation der Stadt im „Löwen“ Menschen, die in Meßkirch sowie in Sauldorf und Leibertingen wohnen. Alle drei Gemeinden sind über eine Verwaltungsgemeinschaft verbunden. „Aber wenn jemand aus Sigmaringen zu einem Friseurbesuch nach Meßkirch kommt und einen Schnelltest braucht, wird er nicht abgewiesen,“ sagte Anna-Maria Merz gegenüber dieser Zeitung. Jeder Ehrenamtliche, der bei den Schnelltests mithilft, bekommt einen Stundenlohn von 20 beziehungsweise 12 Euro. Der höhere Satz wird denjenigen gewährt, die direkt die Tests machen.

Die Stadt geht davon aus, dass alle anfallenden Kosten dieser Schnelltests durch Zahlungen des Landes ausgeglichen werden. Dies gilt auch für die Tests an Schulen. Bei denen für Kindergärten sieht es allerdings anders aus: Hier wird das Land nach dem bisherigen Stand der Dinge nur 30 Prozent der Kosten ersetzen. Den Rest muss die Stadt finanzieren.
„Zufällige Häufung von falschen Ergebnissen“
Ärgerlich für alle Betroffenen war, dass es im Rahmen der Testungen durch das Rote Kreuz in der Woche nach Ostern eine sehr hohe Zahl an falschen Ergebnissen gab. 14 Tests hatten einen falschen positiven Befund. Nur eine geringe Zahl der anschließenden PCR-Tests war positiv – nach Informationen der Redaktion wurde nur in drei Fällen das Coronavirus tatsächlich nachgewiesen. Von Betroffenen wurde vermutet, dass die eingesetzten Schnelltests der Kälte ausgesetzt waren und deshalb falsche Ergebnisse erbrachten. Gegenüber dieser Zeitung sagte Philip Müller vom Roten Kreuz, dass das Zelt, in dem getestet wird, beheizt sei. Und die hohe Zahl an falschen Tests sei eine zufällige Häufung. Es gebe immer wieder einmal falsche Ergebnisse bei Schnelltests. Es sei auch möglich, dass die Charge der Tests an diesem Tag fehlerhaft gewesen sei, was auch immer wieder vorkomme. Außer an diesem Tag habe es keine weiteren Ausreißer gegeben. Für die Betroffenen bedeute es, dass sie wegen des zunächst falschen Ergebnisses sich in Quarantäne begeben mussten, und ihre Kontaktpersonen ebenso.
Jetzt wird auch in den städtischen Kindergärten getestet
Seit Mittwoch gibt es auch Schnelltests für Meßkircher Kindergartenkinder. Da es relativ schwer gewesen sei, die Lolli-Tests zu beschaffen, gebe es jetzt erst diese Möglichkeit, schilderte Simone Leukhardt dem SÜDKURIER. Sie ist innerhalb der Stadtverwaltung für die Kindergärten zuständig. Das Konzept für die Kindergärten sieht vor, dass die Kinder einmal in der Woche in den Kindergärten und vor dem Kindergartenstart am Montag von den Eltern getestet werden. Den Eltern, die ihre Kinder nicht testen lassen wollen, hat die Stadt angeboten, dass sie ihre Kinder zuhause lassen können. Für die Fehltage muss keine Gebühr bezahlt werden. Nur wenige Eltern lehnten Schnelltests ab. Im größten kommunalen Kindergarten seien es nur eine Handvoll gewesen. Die Stadt Meßkirch hat 6000 Lolli-Tests zur Testung der Kita-Kinder beschafft. Gekauft wurden diese Testsets zu je rund 6 Euro auch für die katholischen Kindergärten.