Gibt es jetzt eine Markierung für einen Fahrradstreifen in der Schnerkinger Straße von Meßkirch? Wie kann die Einfahrt in die Stockacher Straße, gegenüber dem Caritas-Zentrum, für Radler entschärft werden? Gibt es eine Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass Fahrer von Amazon-Sprinter nicht über die Tuttlinger Straße Richtung Innenstadt rasen? Solche Fragen werden beim zweiten Termin einer Verkehrsschau besprochen werden. Dieser ist auf den 21. September angesetzt, denn aufgrund der Fülle an Themen reichte der erste Termin, den es am 29. Juli gegeben hatte, nicht aus, wie Anja Schäfer, Leiterin des Fachbereichs Recht und Ordnung des Landratsamtes, auf Anfrage des SÜDKURIER erklärte.
27 Punkte bei erster Runde im Juli
Das Sigmaringer Landratsamt als zuständige Verkehrsbehörde organisiert solche Verkehrsschauen in den Kommunen, die über keine eigene Zuständigkeit verfügen. So verhält es sich auch für die Stadt Meßkirch. In der Regel gibt es jedes Jahr nur einen Termin für eine solche Verkehrsschau in jeder Gemeinde. Doch das Programm für die Stadt Meßkirch war in diesem Jahr so umfangreich, dass zwei Termine nötig sind, um alle Fragen zu Verkehrs-/Straßenthemen zu besprechen. Die 27 Punkte, die während des Juli-Termins besprochen wurden, betrafen hauptsächlich Gemeindestraßen, wie Anja Schäfer auf Anfrage mitteilte.
Fahrradstreifen für Schnerkinger Straße?

Im zweiten Teil der Verkehrsschau in Meßkirch in diesem Jahr stehen weitere z Tagesordnungspunkte auf dem Programm, die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen betreffen. Zu diesen Kreisstraßen zählt beispielsweise auch die Schnerkinger Straße. Nach deren Sanierung gab es aus der Mitte des Gemeinderats mehrfach die Anfrage, ob hier nicht ein Fahrradstreifen markiert werden könnte. Begründet wurde diese Forderung auch mit dem Hinweis, dass auf dieser Straße zahlreiche Kinder auf dem Weg zur Schule unterwegs seien. Eine solche Markierung würde für die Schüler wie auch für alle anderen Fahrradfahrer einen besseren Schutz bedeuten, so die Argumentation im Meßkircher Gemeinderat. Bürgermeister Arne Zwick sagte in den zurückliegenden Sitzungen des Stadtrats, nach Ansicht des Landratsamtes sei die Schnerkinger Straße dafür zu schmal. Doch während der Verkehrsschau solle dieses Thema angesprochen werden. Ebenfalls besprochen werden soll in deren Rahmen die Situation in der Stockacher Straße. Dies gilt für den Bereich an deren Einmündung beim Türmle wie auch für die Einmündung zum Schulzentrum. Denn durch die neue Kita Kindernest, die jetzt unmittelbar daneben in Betrieb genommen wurde, gibt es eine neue Verkehrssituation. Über die Zufahrt zum Schulzentrum fahren auch die Eltern, die ihre Kinder in die neue Kita bringen.
Neue Schilder gibt‘s schnell

Die rund 40 Tagesordnungspunkte der beiden Termine der Verkehrsschau in Meßkirch betreffen eine Vielzahl von Straßen und Fragestellungen wie beispielsweise die Anordnung von Park-/Halteverboten oder Geschwindigkeitsbeschränkungen sowohl in der Kernstadt als auch in den Teilorten, wie Anja Schäfer mitteilt. Auf die Frage danach, wie schnell nach einer Verkehrsschau konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, antwortet sie: „Dies kommt auf die Art der beschlossenen Maßnahme an. Sofern bauliche Maßnahmen erforderlich werden, dauert die Umsetzung natürlich länger. Sofern eine neue Beschilderung erforderlich wird, kann dies in wenigen Wochen umgesetzt werden.“
Polizei liefert für Verkehrsschau Daten aus Unfallanalysen
- Welche Behörden nehmen an einer Verkehrsschau teil? Es nehmen Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen Gemeindeverwaltung, des Regierungspräsidiums (RP) Tübingen und des Fachbereiches Straßenbau des Landratsamtes Sigmaringen als Straßenbaulastträger für die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, der Verkehrsexperte der Polizei und eine Vertreterin der unteren Verkehrsbehörde des Landratsamtes teil.
- Vielfältige Daten dienen als Grundlage für eine Verkehrsschau: Die Polizei erhebt regelmäßig sehr umfangreiche Daten zu Unfällen. Die Expertise der Kollegen des Polizeipräsidiums Ravensburg aus dem Sachbereich Verkehr und die Daten der Verkehrsunfallanalyse der Polizei fließen regelmäßig in die Verkehrsschau und bei der Beurteilung von verkehrlichen Maßnahmen mit ein, wie Anja Schäfer vom Sigmaringer Landratsamt erklärt. Seitens des Landratsamtes werden teilweise Daten aus den mobilen Geschwindigkeitsmessungen oder Daten zu den Verkehrszahlen in die Verkehrsschau eingebracht. Und in diese fließen auch Daten aus den Tempohinweisschildern mit ein. Die Stadt Meßkirch hat beispielsweise solche Daten aus einer Tempoanzeigetafel, die in der Tuttlinger Straße aufgestellt war, an das Landratsamt übermittelt. Aus der Bevölkerung hatte es Beschwerden gegeben, dass auf dieser Straße Amazon-Fahrer oftmals zu schnell in Richtung Innenstadt unterwegs seien.