Bunte Wiesenblumen sehen hübsch aus, bilden Oasen für die Insekten- und Bienenwelt und helfen dabei, Steuergelder einzusparen. Vor diesem Hintergrund ist eine gemeinsame Aktion der Stadtverwaltung und des Bezirksimkervereins Meßkirch zu sehen, der damit auch sein 125-jähriges Gründungsjubiläum im kommenden Jahr vorbereitet. Stadt und Verein stellten die neue Aktion jetzt auf der „Pilotfläche“ oberhalb des Sassenage-Gartens vor. Dabei kündigte Bürgermeister Arne Zwick an, dass die Stadt auf ihren Grünflächen in Zukunft verstärkt Wiesenblumen einsäen wird.

Schaffung neuer Lebensräume für Insekten entlang der Straßen

Das Verkehrsministerium ist deshalb zuständig, weil der Wettbewerb unter dem Motto „Grüne Verkehrsinsel“ ausgeschrieben ist. Dabei geht es um die Schaffung neuer Lebensräume im Straßenbereich rechts und links der Fahrbahnen oder eben auf Verkehrsinseln. Nutznießer sollen Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insektenarten sein.

Bezirksimkerverein: „Wir hatten Ende 2019 die Idee, im Jubiläumsjahr etwas Nachhaltiges für die Insekten zu machen.“

Wesentlichen Anteil am Zustandekommen des gemeinsamen Projekts hatte, wie Arne Zwick erwähnte, die neue Mitarbeiterin im Stadtbauamt Michaela Schmidt. Die gelernte Landschaftsgärtnerin ist seit Februar für den Bereich „Stadt und Umwelt“ zuständig. Den eigentlichen Anstoß lieferte allerdings der Bezirksimkerverein. Vorsitzender Christian Vetters berichtet: „Wir hatten Ende 2019 die Idee, im Jubiläumsjahr etwas Nachhaltiges für die Insekten zu machen.“ Die Imker gingen auf die Stadt zu und fanden beim Bürgermeister offene Türen für ihr Anliegen. Schließlich war es Michaela Schmidt, die auf den Wettbewerb des Verkehrsministeriums stieß. Stadt und Imkerverein stimmten der Initiative zu. Die Bienenzüchter stellten das Saatgut im Wert von 400 Euro zur Verfügung. Die Rathausverwaltung stellte das 450 Quadratmeter große Wiesenstück zwischen dem Sassenage-Garten und dem Hofgarten als Versuchsfläche zur Verfügung und leistete bei der Ansaat technische Hilfe. Wie Schmidt erläuterte, besteht die Samenmischung aus 20 Gras- und 80 Blumensorten.

Kommunikationspanne in der Verwaltung

Wie sehr das ökologische Bewusstsein noch entwickelt werden muss, wurde bei der Vorstellung des Projekts deutlich. Bauhofmitarbeiter hatten einen Teil der neuen Blühfläche einfach weggemulcht. Zwick sprach von einem „Kommunikationsdefizit“ innerhalb der Verwaltung. Auf jeden Fall will die Stadt weitere Flächen in das Blumenprojekt einbinden. Unter anderem auch deshalb, weil Wiesenblumenflächen seltener gemäht werden müssen.