Die Vielfalt der Natur in den heimischen Wäldern erkunden, wurde für viele Familien vor den Hintergrund der Corona-Pandemie ins eigene Jahresprogramm aufgenommen, ob als Wanderer, Radfahrer oder Mountainbiker. In der Umgebung von Meßkirch gibt es alles was ein Wanderer braucht, vielseitige Wälder, Bäche, ein Auf und Ab und immer wieder Spuren der Vergangenheit, wie Revierleiter Siegbert Arzt, der den Stadtwald Meßkirch mit seinen über 1250 Hektar als Wirtschaftswald betreut, erklärt. Im Wald treffen Geschichte und Natur aufeinander mit Gedenk- oder Grenzsteinen, wie beim Gemeindeverbindungsweg durch den Wald von Menningen nach Engelswies an einem alten Eichenstamm vermerkt: „Der Stamm bleibt als Naturdenkmal stehen, ein alter Baum ist Geschichte.“ Auch eine neue Grenzeiche soll daran erinnern, die von Klaus Oexle aus Engelswies gepflanzt wurde.
Rund 60 Kilometer ausgebaute Waldwege
Sich bewegen, erkunden und Erholung suchen im Wald, ist für viele Entspannung. Doch die Hauptfunktion besteht darin, den Rohstoff Holz, für Industrie, Gewerbe und Bevölkerung zu liefern und Gewinne zu erwirtschaften, die der Stadt und ihrer Bevölkerung wieder zu Gute kommen, so der Revierleiter. Die gut ausgebauten Waldwege, es dürften an die 60 Kilometer sein, laden geradezu zum Wandern ein – vorausgesetzt kein Holzeinschlag oder eine Holzabfuhr stehen an, dann sind die Wege gesperrt und zur eigenen Sicherheit sollte dies von den Waldbesuchern beachtet werden. Besonders gut angenommen wird der Parkplatz beim Leitishoferwald nahe der B 311 von heimischen, wie auch fremden Wanderfreuden, die dort in den Stadtwaldflächen eine Entspannung suchen. Ein kurzer Gruß, ein freundliches Lächeln oder auch ein kurzes Gespräch. „Die Einsamkeit und Ruhe, hier in der Vielseitigkeit von Nadelbäumen, wie auch Buchen, Eichen und anderen Bäumen, tut uns gut“, meint ein ein Ehepaar aus Karlsruhe, das die Gegend erkundet und zur Zeit am Bodensee Urlaub macht.
Hinweistafeln informieren

Wenn man sich im Wald gegenseitig respektiert und auch das Geschehen der Natur mit wahrnimmt, gibt es keine Probleme. Es sei Platz für alle da, meint Revierleiter Siegbert Arzt lächelnd, und verweist dabei auf die Besonderheiten der aufgestellten Hinweistafel, auf der erläutert wird, dass diese Bäume als Alt- und Totholzbäume, Habitatbaumgruppen und Waldrefugien aus der Nutzung ausgeschieden sind. Sie haben dennoch weiter wertvolle ökologische Aufgaben, insbesondere für seltene Insekten und als Brutbäume für Vögel.
Keine eintönige Fichtenmonokultur

Auch sportliche Radfahrer oder Familiengruppen mit Kindern finden ihre besondere Freude und die Vielfalt der Natur sehr ansprechend. Es sind sogenannte Ruheoasen, die man in der hiesigen ländlichen Gegend findet, wie es ein Ehepaar aus Burgau im Kreis Günzburg sehr wohlwollend in einem Gespräch zum Ausdruck bringt. Menningen gleicht einem kleinen Kreuzungspunkt, wenn an sonnigen Tagen die Radfahrer das Dorf in Richtung Donautal, Bodensee, Oberschwaben oder dem Heuberg und Linzgau durchqueren. Auch aus Bern in der Schweiz war eine „Velo“-Gruppe mit sechs Personen unterwegs, natürlich mit dem Wohnmobil zum Campingplatz im Donautal. Doch Ihr Interesse galt, wie sie sagten den Kirchen in der Gegend sowie den Kapellen im Wald, der „14-Nothelfer-Kapelle“ in Menningen und der St. Verena-Kapelle in Engelswies, wobei sie auch lobende Worte für die schöne Gegend und heimischen Wäldern hatten, wie sie bei einem kurzen Treffen erzählten. Dies liege auch an der Anlage der Kulturen, wie Arzt erklärt. Der Stadtwald besteht nicht aus einer eintönigen Fichtenmonokultur, sondern es wird für die neue Waldgeneration darauf geachtet, dass genügend Laubbäume, darunter auch seltenere Arten, gepflanzt werden.
Lob für den Schwäbischen Albverein
Den Alltag für kurze Zeit verlassen und die Seele baumeln lassen, das ist der Wunsch der vielen Waldbesucher, die doch gerne den einen oder anderen Halte- oder Aussichtsplatz mit einer rustikalen Ruhebank wünschen, wie man aus Gesprächen heraushört. Lob kommt immer wieder für die gute Beschilderung durch den Schwäbischen Albverein Meßkirch. Umwelt- und Naturschutz sollten bei den Freizeitvergnügungen immer eine Selbstverständlichkeit sein, zu dem jeder einzelne beitragen könne, wie Revierleiter Siegbert Arzt hervorhebt.