Donnerstagmorgen im Seepark: Ein Rasenmähtraktor zieht seine Bahnen, kaum jemand ist unterwegs, am Ufer herrscht Herbststimmung, die Wasserskianlage ist verwaist, die Liegewiese menschenleer. Aber plötzlich kommt Leben auf und die Schwäne dürften nicht schlecht gestaunt haben. Ab 8.30 Uhr waren aufgeregte, fröhliche Kinderstimmen zu hören und auf dem Planetenweg ging es hoch her. Seepark statt Klassenzimmer war angesagt, denn 280 Jungen und Mädchen der Grundschule am Härle begannen ihren Tag sportlich – und für einen guten Zweck. In der Vergangenheit gab es schon Spendenläufe, in der Regel für Afrika, konkret für die Initiative Burkina Faso zur Unterstützung dortiger Schulen. Doch dieses Mal starteten die Kinder in eigener Sache. Nach der Sanierung des Schulgebäudes wird nun der Pausenhof neu gestaltet. Die Stadt finanziert ein Klettergerüst, und die Schule beteiligt sich daran. "Es handelt sich sozusagen um ein Upgrade", sagte Lehrerin Patricia Bachstein.
Zunächst starteten die Erst- und Zweitklässler in Gruppen, gefolgt von den Dritt- und Viertklässlern. Bevor es losging, mussten noch mal Schnürsenkel frisch gebunden und das Prinzip erklärt werden. "Vergesst nicht, euch die Stempelkarte abstempeln zu lassen. Ihr dürft joggen, gehen und auch mal Pause machen. Das ist kein Wettrennen", erklärte Bachstein.
Jedes Kind hatte im Vorfeld nach Spendenwilligen gesucht. Das konnten die Großeltern sein, der Patenonkel oder die Nachbarin. Diese erklärten sich bereit, für jeden gelaufenen halben Kilometer einen bestimmten Betrag zu spenden. Die Laufstrecke zwischen Tauchsport-Shop und Haus Baden-Württemberg war 500 Meter lang. Die motivierten Schüler rannten hin und her, die Obergrenze waren fünf Kilometer, um weder Schüler noch Spender über Gebühr zu belasten. Beim Haus Baden-Württemberg war eine Stempelstation eingerichtet. Den Organisatoren war es gelungen, zwei pensionierte Lehrkräfte als Helfer zu gewinnen: Uli Leibbrand und Maria Mann. Zur Stärkung standen spendierte Äpfel und Bananen bereit. Auch einige Eltern waren gekommen, um die Läufer anzufeuern.