Robert Reschke

Ein reges Kommen und Gehen herrschte am Wochenende auf dem Seeparkgelände. Die Einen stellten ihr historisches Fahrzeug schon ab dem frühen Samstagmorgen den neugierigen Blicken zur Schau. Die Anderen kamen erst am Sonntagnachmittag, um ihr Fahrzeug auszustellen. Die Opel-Panorama-Freunde und der Opel-GT-Club fanden den Weg nach Pfullendorf. Erstere brachten eine Boogie-Woogie-Gruppe mit, die im Festzelt für Stimmung sorgte. Manche blieben nur wenige Stunden, andere wiederum reisten am Samstag an und blieben über Nacht. Dies meist mit einem ausstellungswürdigen Zugfahrzeug nebst einem ebenso alten Wohnanhänger. Da ließ es sich dann am ersten Abend auch zu später Stunde noch prima aushalten. Zumal an diesem Abend das Duo "Sterntaler" für die Unterhaltung sorgte. Rund 500 Gäste wollten sich diesen Abend nicht entgehen lassen. Sie nutzten die Tanzfläche ausgiebig.

Da war die Enttäuschung schnell vergessen, dass am Nachmittag die längste Motorradschlange Süddeutschlands nicht zustande gekommen war. "Merkwürdigerweise haben einige der Fahrer ihr Vehikel nicht in die Reihe eingegliedert", kommentierte Wilfried Langanki, Vorsitzender der Pfullendorfer Oldtimerfreunde, das Ergebnis. Am Sonntag, dem Haupttag des Oldtimertreffens, fanden etwa 1000 Autos, Schlepper und Motorräder ihre Fangemeinde. Auch meldeten viele Fahrzeugbesitzer sich erst gar nicht an, sondern stellten ihre Lieblinge einfach auf den Rasen. Bereits im Festzelt gab es für die Autoliebhaber ein paar schöne Fahrzeuge zu bewundern. Die waren allerdings hinter Absperrungen gesichert. Denn anfassen lassen wollten die stolzen Eigentümer diese nicht.

Da waren die Fahrzeuge rund um das Festzelt schon ganz anders anzuschauen. Aufwendig poliert, mit geöffnetem Motorraum zum Reinschauen standen die Fahrzeuge in Reih und Glied. 100 Jahre alte Motorräder gab es ebenso zu sehen. Die größten Gruppen bildeten die historischen Schlepper und Autos. Vielmals hatten die Vehikel Anhänger mit und ohne Zusatzaggregate dabei. Und die stolzen Besitzer, die sich oftmals bei ihren Fahrzeugen postierten, gaben bereitwillig Auskünfte zu ihren Fahrzeugen. Eine ganz besondere Ausstattung hatte sich Richard Metz aus Ertingen einfallen lassen. Auf dem Anhänger hatte er eine ehemalige Kirchenglocke installiert, die in früheren Zeiten die Kirche in Burgweiler beschallt hatte. Dies übernahm er pünktlich um 12 Uhr auf dem Seeparkgelände oder auch immer, wenn jemand sein Gefährt bewunderte. Viele der angereisten Oldtimerfreunde nutzen einfach die Gelegenheit, um ein kleines Schwätzchen unter Gleichgesinnten zu halten.

Manch ein Handel mit alten Teilen, die heute nicht mehr gefertigt werden, kam so zustande. Und die Unterhaltung im Zelt wurde abwechslungsreich gestaltet. Nach dem Frühstücksbrunch im Festzelt und dem Frühschoppen mit dem Musikverein Aach-Linz übernahm die Gruppe "Knapp ein Jahr" die Bühne. Sie bot mit ihren Country-Liedern die passende Grundlage für die Tanzeinlagen der "Devil Dancers". Ein abwechslungsreiches Wochenende, das die Besucher und die Veranstalter zufriedenstellte. "Mit dem Samstag waren wir sehr zufrieden. Viele sind bis spät in der Nacht geblieben und der Sonntag war überwältigend. Nur die Motorradschlange war kein Hit", zog Wilfried Langanki sein Resümee.

"Wo wir wollen, übernachten"

Thomas Reinemann aus Herdwangen-Schönach besitzt einen Schlepper Güldner ADA 9, an dem ein kleines, selbstgefertigtes Mobilheim hängt.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, so ein Gespann zu bauen?

Das fragen wir uns selbst manchmal. Wir haben keine Kinder und irgendein Hobby muss man ja dann haben. Wir planen keine Fernreisen mehr, sondern wollen stattdessen einfach in der näheren Umgebung Ausflüge machen. Und dann, wo wir wollen, am Straßenrand übernachten.

Müssen Sie nicht viel Geld investieren?

Ganz im Gegenteil. Wenn man genau hinschaut, ist alles selber gemacht. Und ich habe auch viele Materialen aus der Natur verwendet. Die einzigen Kosten fallen für TÜV, Versicherung und die Unterstellmöglichkeit an.