Bestes Sommerwetter lockte so viele Menschen wie noch nie zu den Biker Days. Motorradfahrer und -fans aus ganz Süddeutschland, aus Österreich und der Schweiz genossen drei Tage lang die besondere Atmosphäre im Pfullendorfer Seepark. Mick aus Bittelbrunn, der am Wochenende zuvor noch beim Harley-Treffen in Prag war, lobte das entspannte Ambiente. „Die Biker Days werden jedes Jahr größer und besser“, stellte Michel, Präsident der „Old School Biker“ aus dem Konstanzer Raum, fest. Viereinhalb Stunden gemütliche Fahrt auf seiner Honda Shadow von Heidelberg nach Pfullendorf hatte Jürgen Mayer auf sich genommen. „Es hat sich gelohnt“, so der gebürtige Schwäblishausener.

„Die Veranstaltung wird immer interessanter“, sagte Wolfi Boxler vom Boss Hoss-Team, deren breite Bikes weder zu übersehen noch zu überhören waren – 500 Kilogramm schwer und von null auf 200 Stundenkilometer in vier Sekunden. Ebenso wenig zu überhören waren die Burnouts. Phil von Tha Stuntaz aus Zürich sorgte gemeinsam mit Andi Werner von den Herbrenners aus Reutlingen für mächtig Lautstärke und Qualm.

Chopper, Cruiser, Hot Rods, Old School, Off-Roader – in Pfullendorf war am Wochenende alles zu sehen, was das Herz eines Bikers höher schlagen lässt. Vor allem natürlich Harley-Davidson- Motorräder. Was daran fasziniert? „Der Sound“, sagte Gerold Schlaich aus Geislingen.

Dass Harleys einfach Kult sind, finden Katharina und Manfred Schulz. Das Paar war mit seiner gelben Harley Wide Glide aus der Schweiz nach Pfullendorf gereist, um alte Bekannte und Gleichgesinnte zu treffen. „Die Veranstalter sind absolute Überzeugungstäter: Island, Schweden, Schwaben – das scheint eine gute Kombination zu sein“, spielte Matthias Böttcher, genannt Cool Moose, auf das Organisatoren-Trio Helgi Kolvidsson, Henrik Sigurdson und Thomas Schwerdt an.

Mit Chris Kaminksi aus Frankfurt, genannt Woodrat, konnte man super über Metal Flake-Lackierungen auf dem Tank fachsimpeln. Wer sein Bike liebt, lässt es von Chris veredeln: Mit Rosenranken oder Totenköpfen und fettem Glitzer. Blattgold und Diamanten hat er auch schon verarbeitet. Auch Joachim Kahl aus Herbertingen zaubert fotorealistische Air-Brush Kunstwerke auf Heckschutzblech und Co. So hat er zum Beispiel ein Bike mit Motiven aus „Fluch der Karibik“ geschmückt, darunter das Porträt von Captain Jack Sparrow.

Für Individualisierung in Sachen Höhe, Breite, Auspuff und Lenker sorgt auch Andi Lang aus Tuttlingen. „Beim Umrüsten ihrer Harleys können sich die Biker richtig austoben. Es kommt darauf an, wie groß der Geldbeutel ist, aber nach oben sind keine Grenzen gesetzt“, sagte er gegenüber dieser Zeitung.

Biker-Ausfahrt
Rund 250 Motorradfahrer begaben sich am Samstag auf den 80 Kilometer langen Rundkurs durchs Deggenhausertal. „So viele waren es noch nie“, staunte Helgi Kolvidsson vom Veranstalterteam. „Es sind alle wieder heil zurückgekommen.“