Für landesweite Schlagzeilen sorgte am Wochenende die Nachbarstadt Meßkirch, nachdem in einer Diskothek hunderte Gäste ohne Einhaltung der Corona-Abstandsregeln gefeiert hatten und die Party von der Polizei aufgelöst wurde.

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Anwohner des Seeparks vermeldeten für Pfullendorf dem SÜDKURIER ein ähnliches Geschehen. Nach ihren Angaben zelteten viele Camper entlang des Parkgeländes, teilweise auch verbotenerweise auf einer Wiese. Demnach hätten 150 Leute am Samstagabend eine Party gefeiert, die weit nach Mitternacht dauerte. Dann hätten Polizei und der Sicherheitsdienst die Fete aufgelöst. SÜDKURIER-Leser meldeten sich nun in der Redaktion, denn sie vermissten eine entsprechende Meldung der Polizei.

Polizei bestätigt: „Ein Streifenwagen war vor Ort“

Auf Anfrage des SÜDKURIER bestätigte gestern Pressesprecher Oliver Weißflog, dass es am Samstag tatsächlich einen Polizeieinsatz beim Seepark gegeben hat, wobei dies unter „Ruhestörung„ verbucht wurde. Kurz vor Mitternacht hätte die Dienststelle einen Anruf erhalten, dass vom Seepark laute Musik zu hören sei, worauf ein Streifenwagen sich vor Ort begab. Nachdem die Beamten allerdings zu einem dringenden Einsatz gerufen wurden, fuhr die Streife wieder weg. Bei der Rückkehr nach etwa einer Stunde sei die Musik aus gewesen, zitiert Weißflog aus dem Einsatzprotokoll seiner Kollegen. Diese offizielle Verlautbarung der Polizei wird allerdings etwas angezweifelt, denn ein SÜDKURIER-Leser erklärte, dass er gegen 1.30 Uhr an dem Gelände vorbeigefahren sei, wo die „Party noch in vollem Gange war.“

Sicherheitsdienst: „Das war keine Party“

Dem widerspricht Silvio Dietrich, Chef des Sicherheitsdienstes DSSD, der im Auftrag der Stadt den Seepark sowie im gesamten Stadtgebiet für Ruhe, Ordnung und die Einhaltung der Corona-Regeln sorgt. „Das war keine Party und gegen 1 oder 1.30 Uhr war alles vorbei“, erklärt Dietrich. Er bestätigt, dass zwei seiner Mitarbeiter am Samstagabend vor Ort waren. Bei der Gruppe habe es sich um Wakeboarder gehandelt, die beim Seepark übernachteten und noch feierten, wobei die Teilnehmerzahl sich stetig erhöhte. „Sie waren einfach zu laut“, bestätigt Dietrich die Ruhestörung, wobei gegen Ende die Gästezahl höchstens 25 betragen habe.

Pfullendorfer zeigen in Corona-Zeiten ein diszipliniertes Verhalten

Die DSSD-Security kontrollierte in den vergangenen Monaten im Stadtgebiet die Einhaltung der Corona-Vorgaben, wobei Silvio Dietrich den Pfullendorfern ein sehr diszipliniertes Verhalten attestiert. Manche jugendliche Gruppe, die zu nahe beianeinander standen, ging beim Auftauchen der Security-Streife auf Abstand. Nach seinem Kenntnisstand habe es lediglich zwei Anzeigen durch die Polizei gegeben. Die Einhaltung der Corona-Regeln führt Dietrich auch auf die verstärkte Präsenz der Security-Kräfte zurück, was von der Stadt ausdrücklich gefordert worden war.