Nadine Mayer von der Breitbrandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen (BLS) war zur Sitzung des Gemeinderates gekommen, um über den aktuellen Stand der FTTC-Planung der Gemeinde Schwenningen zu informieren. Bei dem Ausbau von Glasfaserkabelnetzen sind mehrere Zwischenschritte notwendig. Generell wird auf eine Kombination aus Kupfer- und Glasfaserkabel gesetzt. Die Kürzel FTTB oder FTTC geben die Netzarchitektur an, die für die „letzte Meile“ zum Kunden verwendet wird.

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„2018 hat sich eine große Dynamik durch die Telekom ergeben“, stellte die Expertin fest. Grund für die Veränderungen sei, dass Kabelverzweiger (KVz), welche eigentlich für die Breitbandversorgung durch die geplanten Maßnahmen der BLS gebraucht würden, nun seitens der Deutschen Telekom (DTAG) für eigene Zwecke benötigt und ausgebaut wurden. Gesetzlich sei geregelt, dass KVz der Telekom, welche Querkabel erschlossen sind, nicht durch Dritte, wie beispielsweise die Gemeinden oder die BLS, erschlossen werden dürfen.

Inzwischen sei nur noch ein KVz der Telekom im Bereich Hausertalstraße übrig geblieben, von dem aus lediglich sechs Kunden für den FTTB-Ausbau (Fibre-to-the-Building oder Breitbandversorgung bis ins Gebäude) in Frage kommen. Was den FTTC-Ausbau (Fibre-to-the-Curb; das ist die Breitbandversorgung bis zum Bordstein) anbelangt, so musste eine Anpassung erfolgen. Nicht verändert werden müsse die geplante Erschließung durch Glasfaser der Gewerbekunden.

Gemeinderat Karl Siber fragte an, ob es nicht möglich sei, Doppelstrukturen, also Breitband-Ausbau parallel von Telekom und BLS zu vermeiden. Die BLS-Sachverständige bedauerte dies. Seine weitere Frage, nach der Mindestanzahl von erforderlichen Anschlüssen für FTTC bei Privatkunden beantwortete Mayer mit mindestens 50 Prozent. Ein weiteres Problem sei laut Mayer die Kostenentwicklung.

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„Trotz der Reduzierung der Trassenlänge durch unsere Anpassung ergibt sich aufgrund der Berücksichtigung der aktuellen Baupreise eine höhere Investitionssumme aus der Grobkostenkalkulation“, sagte die BLS-Vertreterin. Konkret erwartet sie eine Steigerung der Brutto-Kosten von 544 963 Euro auf 666 900 Euro. Dabei seien aber die Förderungen noch nicht berücksichtigt. Für den Anschluss von Privatpersonen liege die einmalige Anschlussgebühr aber weiterhin generell in allen Gemeinden und unabhängig von der Entfernung vom KVz zum Haus bei 952 Euro brutto, was sie für besonders günstig hält.

Das weitere Vorgehen sei so geplant, dass Ende Juni die Ausschreibung und am 17. Juli die Submission erfolge. Dem Vergabevorschlag vom 2. August könne der Gemeinderat dann in einer darauffolgenden Vergabesitzung zustimmen. Im Jahr 2020 soll dann gebaut werden. Auf die weitere Frage von Karl Siber nach den Bandbreiten, die man eigentlich benötige, meinte die BLS-Fachfrau, dass für Private derzeit bis zu 300 MB, und bei Gewerbekunden bis 1 GB möglich seien.