Der Gemeinderat stimmte dem Wirtschaftsplan 2022 für den Eigenbetrieb Wasserversorgung zu. Außerdem erteilte er seine Zustimmung der Finanzplanung für die Jahre 2021 bis 2025 für den Eigenbetrieb.

Der Wasserverlust lag 2021 so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr, konkret bei 39 400 Kubikmetern oder einem Spitzenwert von 37,3 Prozent. Im Jahr 2020 waren es noch 20 068 Kubikmeter Verluste oder 23,37 Prozent. Bereits in der Bürgerfragestunde konstatierte ein Schwenninger Bürger in den vergangenen Jahren eine starke Zunahme von Wasserrohrbrüchen besonders in der Rundstraße, der Hang- und der Hausertalstraße. Er fragte, ob es aus Kostengründen nicht Sinn machen würde, hier ganze Straßenzüge zu erneuern. Bürgermeisterstellvertreter Vinzenz Greber erwiderte, dass die Problematik bekannt sei, aber aus Kostengründen die teilweise aus den 60er- oder 70er Jahren stammenden Leitungen noch nicht erneuert werden könnten.

Ansatz deutlich erhöht

Für die Behebung von Rohrbrüchen wird im Haushalt 2022 ein Betrag von 35 000 Euro eingestellt. Kämmerin Rita Bosch informierte, dass die Behebung des Anfang 2022 besonders tief gelegenen Rohrbruches in der Hangstraße schätzungsweise allein zehn- bis fünfzehntausend Euro kosten wird. Deshalb habe sie den Ansatz von bisher 25 000 Euro im Jahr mit jetzt 35 000 Euro deutlich erhöht. Umgerechnet auf die vergangenen zehn Jahre (2012 bis 2021) lagen die Kosten für Rohrbruchbehebung durch Fremdfirmen bei durchschnittlich 16 145 Euro sowie die Wasserleitungsunterhaltungen durch Fremdfirmen bei 1600 Euro.

Eventuell eine Neuberechnung der Gebühren nötig

Die Gebühren für die Wasserversorgung werden alle zwei Jahre kostendeckend kalkuliert und jeweils zwei Jahre festgesetzt. Demnach verlangt die Gemeinde für die Jahre 2021 und 2022 eine Verbrauchsgebühr von 2,89 Euro pro Kubikmeter Frischwasser sowie eine Grundgebühr pro Monat und Wasserzähler in Höhe von 5,50 Euro. Bei einer angenommenen Verkaufsmenge von 65 000 Kubikmeter Wasser und einer Anzahl von 620 Wasserzählern errechnet sich eine Gebühreneinnahme von 228 770 Euro. Kämmerin Rita Bosch wies darauf hin, dass wegen steigender Ausgaben die Wassergebühren im Laufe des Jahrs möglicherweise neu berechnet werden müssen.

Wasser der Hohenberggruppe

Die Gemeinde Schwenningen bezieht ihr Wasser von der Hohenberggruppe und hat ein Bezugsrecht von 6,9 Litern pro Sekunde. Tatsächlich wird dieses Bezugsrecht jedoch nur zu einem kleinen Teil (2020 waren es 39,46 Prozent) ausgenutzt. Die Kosten für den Wasserbezug setzten sich aus der Grundumlage, der Wasserbezugsumlage und aus der Sonderumlage zusammen. Die Wasserbezugsumlage deckt den wasserförderungsabhängigen Aufwand des Zweckverbandes und liegt 2022 bei voraussichtlich 53,58 Cent pro Kubikmeter Wasser. Als Grundlage für die Berechnung des Haushaltsansatzes 2022 wird der Wasserbezug 2021 mit 105 000 Kubikmetern herangezogen, so dass sich ein Betrag von 56 259 Euro errechnet. Der Wasserbezug war 2021 so hoch wie noch nie. Die Grundumlage ist 2022 aufgrund der anstehenden Inbetriebnahme des neuen Wasserwerkes und den sich daraus ergebenden Abschreibungen um 14,87 Prozent höher als im Vorjahr. Sie beträgt 49 015 Euro. Die Sonderumlage kommt auf 14 526 Euro.

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Größte Ausgabeposten bei den Investitionen sind die Erneuerung der Wasserleitung „Alte Pfarrstraße“ mit 185 000 Euro und die Herstellung von Hausanschlussleitungen mit 50 000 Euro.