In der 2700 Einwohner starken Gemeinde Wald engagieren sich viele Menschen ehrenamtlich. Sie bewegen mit ihren Ideen, Aktionen, ihrer Tatkraft mit ihren Gruppen etwas. Denn gemeinsam kann viel mehr erreicht werden, als wozu ein Einzelner fähig wäre.
Siegfried Benkler pflegt den Waldsportpfad

Der 66-Jährige pflegt mit der Seniorenturngruppe des Turn-und Sportvereins 1924 Wald den Waldsportpfad. Im Jahr 1974 wurde der Waldsportpfad Erlosen gebaut und feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Vor 21 Jahren übernahm die Seniorenturngruppe die Patenschaft für dessen Pflege. Größere notwendige Instandsetzungen oder den Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern führen die aktuell etwa 14 Seniorenturner gemeinsam aus, ergänzen sich durch ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Maschinen. Das gemeinsame Vesper zum Abschluss der Arbeitseinsätze schafft ein schönes Gemeinschaftsgefühl.
Boulespiel ist seine Leidenschaft
Als Siegfried Benkler vor rund 2,5 Jahren in Rente ging, schloss er sich den Seniorenturnern an und ist dort nun eines der jüngsten Mitglieder. Er liebt das Boulespiel. Weil er es aufgeräumt und ordentlich mag, übernahm er die Mäharbeiten auf dem zwei Kilometer langen Sportpfad, der gerne von Menschen aus der Gemeinde und dem weiteren Umland als beliebtes Naherholungsgebiet genutzt wird.
Einsatz als „Rasenmäher“
Der gelernte Landmaschinenmechaniker hat knapp 20 Jahre im Bauhof der Gemeinde gearbeitet und eine eigene Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben. Da es in diesem Jahr oftmals regnet, mäht Siegfried Benkler etwa alle drei Wochen die kleineren Flächen rund um die Übungsgeräte mit dem Rasen- und Fadenmäher. Da kommen im Monat schnell mal über 20 Arbeitsstunden zusammen. Die größeren Flächen mäht Michael Vochazer vom TSV Wald mit Quad und Mulchgerät. Statt den Ruhestand zuhause auf der Terrasse zu verbringen, das Thermalbad zu besuchen oder auf Reisen, setzt sich der 66-jährige Benkler bewusst ehrenamtlich für die Allgemeinheit ein und sagt: „Es tut wahnsinnig gut, dass uns die Leute ansprechen und sich für die gepflegte Anlage bedanken.“
Siegfried Benkler lebt mit der Familie in Riedetsweiler
Dort, wo er auch aufgewachsen ist, fühlt er sich wohl durch die gute Gemeinschaft mit den Bürgern, Jung und Alt, die er immer wieder spürt. Er ist zudem durch seine 30-jährige Gemeinderatstätigkeit, als Einheimischer und seine vorherige Arbeit beim Bauhof fest in der Gesamtgemeinde verwurzelt. Dem langjährigen Engagement in der Vereinsgemeinschaft Wald und der CDU-Ortsgruppe verdankt er nach eigenen Angaben viele gute Kontakte, die auch bei der Pflege des Waldsportpfades oft von Nutzen seien.
Carola Marquart trägt zum Kulturprogramm bei

Seit 2019 trägt der Verein zur Brauchtumspflege (VzB) Walbertsweiler mit einer jährlichen Kulturveranstaltung zum Kulturprogramm in der Gemeinde bei. Carola Marquart ist über 40 Jahre VzB-Mitglied, spielt im Fanfarenzug, einer Untergruppe des VzB die große Landsknechtstrommel. Sie ist im Vorstand des umtriebigen Vereins als Ausschussmitglied aktiv und war viele Jahre Pressewartin. Nach einem Veranstaltungsbesuch im Schlosskeller Meßkirch mit der „Saubachkome.de“, kam ihr die Idee, dass dieses schwäbische Kabarett auch etwas für ihre Heimatgemeinde Walbertsweiler sein könnte. Die 56-Jährige arbeitet in einem Unternehmen als Vertriebsmitarbeiterin in der Exportabteilung, liebt die schwäbische Mundart und findet es wichtig, die schwäbische Sprache zu erhalten.
VzB organisiert viele Kulturveranstaltungen
Bereits 2019 veranstaltete der VzB seine erste Kulturveranstaltung mit der „Saubachkome.de“ im Walbertsweiler Dorfgemeinschaftshaus mit rund 150 Plätzen. Klein, nah und dicht am Publikum, sprang der Funke sofort auf die Gäste über. Die Stimmung war toll und die Besucher begeistert. Auswahl, Termine und Verträge für die Kulturveranstaltungen übernimmt Carola Marquart. Der VzB legt die Veranstaltung nicht auf Gewinn aus, sondern möchte einen unterhaltsamen Abend bieten. 2020 gastierten „Zipperle & Pfefferle“ mit gelockerten Coronaauflagen, einem Hygienekonzept und Abstand in der Walder Zehn-Dörfer-Halle. Das diesjährige Kulturevent des VzB steht bereits wieder für den 30. November 2024 um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus mit den „mannes_sangesmannen_“ in den Startlöchern. Als Vorgruppe tritt um 19.30 Uhr die A-Cappella Formation „DIESE MÄNNER“ auf – sie haben sich dem modernen Liedgut verschrieben.
Traditionen pflegen und erhalten
Der Verein zur Brauchtumspflege widmet sich, wie es schon im Namen verankert ist, dem Erhalt der Traditionen und des Brauchtums. Dazu zählen das Kesselfleischessen im Herbst, das Silvesterpaschen, der Weihnachtshock rund um das Dorfgemeinschaftshaus, das Narrenbaumstellen und der Fasnetsumzug im Dorf, sowie das Maibaumstellen. Neben dem heimischen Brauchtum hat Carola Marquart noch weitere Hobbies – sie liest gerne und viel, treibt Sport, geht walken und wandern. Sie wird sich auch in Zukunft für den Erhalt der schwäbischen Sprache als Kulturgut einsetzen, das man pflegen müsse, weil sich ansonsten viele schwäbische Worte verloren gehen.
Alles was Sie über diesen Ort wissen müssen
- Kreis: Sigmaringen
- Fläche in Hektar: 4385
- Bevölkerung: 2639
- Einwohner pro km²: 60
- Einpendler: 377
- Auspendler: 1243
- Altersdurchschnitt: 43,8
- Bildung: Grundschule sowie die Heimschule Kloster Wald
- Mieten pro m² in Euro: 5,43
- Kaufpreis pro m² in Euro: 2397 bis 3015
- Bautätigkeiten: Zur Zeit sind im Gemeindegebiet Wald keine freien Bauplätze verfügbar.
- Fernverkehr: Nein
- Regionalbahn: Nein
- Nahversorgung: 3
- Schwimmbäder: Nein
- Gastro: Ja
- Pflegeheime/Seniorenzentren: 1
- Hausärzte: 4
- Kitaplätze: 108 Plätze für Kinder über drei Jahre und 26 Plätze für Kinder unter drei Jahren
- Besonderheit: Als Zehn-Dörfer-Gemeinde wird Wald bezeichnet, weil die Kommune aus den Ortschaften Glashütte, Hippetsweiler, Kappel, Reischach, Riedetsweiler, Rothenlachen, Ruhestetten, Sentenhart, Walbertsweiler und Wald besteht. Ein Kleinod ist die ehemalige Zisterzienserinnenabtei Kloster Wald mit seiner herausragenden Geschichte.
- Glashütte: Im Jahr 1701 ließ das Kloster Wald in seinen auf der Markung Otterswang liegenden Wäldern durch den Glasermeister Abraham Schmid eine Glashütte errichten, in deren Umgebung sich die gleichnamige Siedlung entwickelte, die 1785 aus zwölf Häusern bestand. Zur Gemeinde im rechtlichen Sinne wurde das Dorf erst 1830 erhoben und am 1. Januar 1975 nach Wald eingemeindet. Letzter Bürgermeister war Liberat Schlachter.