Die Narren haben die Macht in der Gemeinde übernommen. Susanne Klein, Vorsitzende des Narrenvereins Wäsenstecher Ruhestetten, stellte sich dem Duell um den Rathausschlüssel, vor dem Gebäude hatten sich morgens die Vertreter der Narrenvereine versammelt.
Guggenmusik Let‘s Fetz heizte die närrische Stimmung an
Zunächst widersetzte sich Bürgermeister Joachim Grüner dem „kleinen Riedrätscher“, der die Macht übernehmen wollte. Da riss sich die Vereinsvorsitzende kurzerhand das Rätscherhäs herunter und stand als Pumuckl da.

Pumuckl drohte dem Schultes damit, die Klabautermänner heraufzubeschwören und mit den Narren eine Party im Rathaus zu feiern, bis von diesem nur noch ein Gerippe steht. „Eins ist sicher, die Entmachtung muss sein, und bin ich auch noch so klein!“, beharrte Susanne Klein. Sie habe für den Bürgermeister einen anderen Job. Als Meister Eder mit Schürze und Mütze wäre er doch nett, so wie der Bürgermeister könne es doch jeder! „Her mit dem Schlüssel! Und dann ins Rathaus ganz gesittet, wenn man uns scho‘ zur Hochzeit zu Tisch bittet“, beharrte der Kobold mit rotem Haar und entriss Grüner entschlossen den Rathausschlüssel.
Schultes traut noch schnell das neue Narrenelternpaar
Die Narrenmutter Anna habe sich wieder ins Badische verzogen, doch nun habe er eine waschechte Hohenzollerin an seiner Seite, freute sich Narrenvater Steffen Krall.

Bianca „Bibi“ I. ist gebürtige Ruhestetterin und Rätscherin. Durch die Heirat müsse sie nie wieder einen Zwiebelrostbraten im Kappeler „Adler“ zahlen, verkündete die neue Narrenmutter. „Ja klar!“, sprach Steffen Krall sein Jawort und auch Bibi I. bejahte die Ehe auf Zeit. Zur Vermählung überreichte der Schultes einen Hefezopf mit Brautpaar.
Hauptamtsleiter ist Vorruheständler
Im Sitzungssaal, wo sonst der Gemeinderat tagt, hat das Rathausteam bereits das Büfett für das Narrenfrühstück aufgebaut, um die Narrenschar zu verköstigen.

Als Vorruheständler habe er nix zu verlieren, unterstrich Hauptamtsleiter Michael Wenzler. Der Gemeinderat treibe es viel zu bunt. „Ist es er einmal losgelassen, ist er nicht mehr zu fassen“, beklagte er. Angesichts der vielen Investitionswünsche des Rates frage er sich, woher das Geld kommen solle, wenn es nicht vom Himmel falle. Vielleicht habe der Bürgermeister gar eine Oligarchenkasse?
Tanz mit Kindergartenkindern und Erzieherinnen
Die Narren zogen danach in den Kindergarten „Zauberwald“. Mit den Kindergartenkindern und Erzieherinnen tanzten die Narren Bewegungslieder. Vom Glitzer und Glamour der Schulturnhalle ließen sich die Narren nicht blenden, übernahmen das Rektorat der Heimschule und befreiten die Schülerinnen. Im Kindergarten „Abenteuerland“ hat sich das Kindergartenteam Spiele für die Narren ausgedacht. Mitten unter Außerirdischen landete die Narrenschar in der Grundschule Wald. „Damit ihr unsere Kinder kriegt, müsst ihr erst zeigen, was ihr draufhabt“, mussten die Narreneltern die Reime des Schulleiters vervollständigen. Die Schüler zeigten ihr Können in einer Talentshow.

Zum Abschluss besuchte die Narrenschar die Bewohner im Seniorenheim St. Bernhard, das für die fünfte Jahreszeit zur Villa Flower-Power wird.