man Mandy Heinze

400 Fragebögen wurden im Ortsteil Sunthausen bezüglich des zukünftigen Dorfladens verteilt. 156 kamen von der Bevölkerung zurück, das sind letztendlich 43,1 Prozent, wie es Ulrich Neumann der New Way GmbH den anwesenden 16 Sunthauser Bürgern erläuterte, die sich zur zweiten Sitzung des Arbeitskreises Dorfladen eingefunden hatten.

Trotz der relativ niedrigen Beteiligung bedeutet dieses erste Resümee, dass die Sunthausener überhaupt an einer Nahversorgung mit beispielsweise regionalen Produkten interessiert sind. 80 Prozent dieser 156 Bürger wollen einen Dorfladen und 88 Prozent würden dort auch einkaufen.

Heinz Messmer, Mitinitiator und Befürworter des Dorfladens, hegt jetzt die Hoffnung, dass Sunthausen in die nächste Stufe zur Realisierung eintreten kann. Andere Sunthausener betrachten das Ganze dagegen aus ihrer Sicht ein bisschen skeptischer. So wie auch die Umfrageergebnisse zeigen, seien sich zwar viele Sunthausener dahingehend einig, dass sie gerne die Versorgungssituation in Sunthausen verbessert haben möchten, aber gleichzeitig haben auch 86 Prozent derer, die sich an der Umfrage beteiligt haben, keine Schwierigkeiten, ihre Lebensmittel andernorts einzukaufen. Fast 15 Prozent dagegen haben Probleme. Sei es weil sie kein Auto haben, eine schlechte Busverbindung herrscht, sie wenig Zeit haben oder sie körperlich und gesundheitlich eingeschränkt sind.

Dabei gaben von den 156 Personen, die den Fragebogen ausgefüllt haben, 46 Prozent an, ein Mal pro Woche hier einzukaufen, 29 Prozent gaben zwei Mal pro Woche an. Natürlich stellt sich hierbei die Frage, was dann eingekauft wird, denn von dem Stück Butter oder der Flasche Waschmittel, die man eventuell beim Großeinkauf in Bad Dürrheim vergessen hat, könnte der Dorfladen nicht überleben.

48 Prozent ist es wichtig, dass der Preis im Dorfladen stimmt. Dies wiederum fanden die Anwesenden Zuhörer gar nicht so relevant, wie zu vernehmen war. Denn wenn man außerorts zum Einkaufen fahren muss, Koste das Benzin auch Geld. Für den Dorfladen spreche andererseits noch, dass man Zeit einspare. Das Angebot regionaler Produkte, Bioprodukte und vor allem auch verpackungsfreier Ware waren laut Umfrageergebnis für 76 Prozent maßgeblich. Regionale Produkte sind aber nur dann regional, wenn sie auch von einem kleinen handwerklichen Betrieb aus höchstens 50 Kilometer Entfernung kommen. Wichtig sind den Sunthausenern darüber hinaus Dienstleistungen wie Paketannahmestelle, Postdienst, Reinigungsannahme und Tagescafé.

Was die ganzen ausgewerteten Zahlen letztendlich ergeben, heißt, dass noch einmal kräftig die Werbetrommel gerührt werden muss, machte Ulrich Neumann deutlich. Wichtig wäre auch, dass die örtlichen Vereine mit ins Boot geholt werden und beispielsweise ihre Lebensmittel für Vereinsfeste über den Dorfladen beziehen.

Ein Standort stehe noch nicht fest, so Messmer, momentan stünden mehrere Möglichkeiten zur Diskussion. Einig sind sich die Sunthausener jedoch, dass sie mit einem Ort Kontakt aufnehmen wollen, wo ein Dorfladen existiert, von dessen Erfahrungen man profitieren könnte. "Man muss außerdem alles unternehmen, um die Bürger zu aktivieren", erklärte Ulrich Neumann abschließend.