Bad Dürrheim Nach intensiver Planung, liebevoller Gestaltung und Dank vieler helfender Hände wurde, was am dritten Januar 2022 als erster Entwurf begann, seit einiger Zeit wahr und ist in Betrieb. Nun erfolgte am Samstag auch die offizielle Eröffnung und Einweihung der Kindertagesstätte Stadtkäfer II.
Ein „Herzensprojekt“, dieser Begriff wurde im Laufe der Einweihungsfeier mehr als einmal genannt. Blickte man in die Gesichter aller anwesenden Personen, die bei diesem Projekt mitgewirkt haben, konnte man einen guten Eindruck gewinnen, wie groß die Freude über die Fertigstellung des neuen Erweiterungsbaus ist. Wie viel Einsatz mit Planung und Bau bis zur Verwirklichung erbracht wurden, wurde anhand der Redebeiträge deutlich.
Als erster Redner von einigen, die noch folgen sollten, stand Bürgermeister Jonathan Berggötz am Podium. Mit Worten der Anerkennung und des Dankes an alle Beteiligten, die zur erfolgreichen Umsetzung des sechs Millionen Euro teuren Kindergartens beigetragen haben, überreichte er neben seinen Glückwünschen ein Holzherz.
Als nächster Redner übernahm Jürgen Wenzler das Mikrofon. Der Mitarbeiter des städtischen Bauamtes war als Planer und Zeichner bei dem Projekt beteiligt. Er brachte als Anschauungsmaterial noch eine Rolle mit dem Verlauf der ersten Entwürfe mit bis hin zum fertigen Bauplan. Das mit etwas Unterstützung ausgerollte Papier verdeutlichte, wie viel Arbeit, aber auch Hingabe hinter diesem Vorhaben steckten. Die Inspiration zu dem ersten Entwurf habe er, laut eigenen Aussagen, durch ein Kind erhalten, als er dieses beschreiben ließ, wie der perfekte Kindergarten nach dessen Vorstellung aussehen solle. Er solle auch ein Ort sein, der „Herzen öffne“ und nicht nur gesetzliche Vorgaben erfüllt.
Oberes Gebäude nur aus Holz
Mit den näheren technischen Details befasste sich danach Franz Eisele, der Architekt des Bauwerkes. So wurden 65 Tonnen Stahl verbaut in Stützen und Beton, 1350 Quadratmeter Wandelemente aus Holz und 1640 Quadratmeter Brettstapeldecken – was bedeutet, dass das gesamte obere Gebäude aus Holz besteht. Holz habe sich besonders angeboten, da es CO₂ speichert und daher zur positiven Bilanz beiträgt, weil es CO₂-neutral ist. Auch er bedankte sich bei allen Firmen, Unternehmen und Handwerkern, die bei der erfolgreichen Umsetzung dieses großen Projektes mitgewirkt haben. Beide Gebäude sind übrigens barrierefrei.
Die Kita-Leiterin Melanie Grimm erklärte: „Mit dem heutigen Tag schlagen wir ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Kindertagesstätte Stadtkäfer auf. Ohne Herzblut funktioniert es nicht.“ Damit sprach auch sie den Einsatz aller Beteiligten an. „Der Erweiterungsbau ist eine Antwort auf die Bedürfnisse der Gegenwart“, ging Grimm auf die sich ständig ändernden Anforderungen ein. Aus dem Erweiterungsbau würden sich nun auch strukturelle Veränderungen bei den Stadtkäfern ergeben. So sollen in Zukunft alle Krippen- und Familiengruppenkinder im Alter von ein bis sechs Jahren im ersten Gebäude betreut werden, im neuen Gebäude sind Kinder von drei bis sechs Jahren.
Pfarrer Bernhard Jaeckel erinnerte in seiner Rede an die Zeit, als vor vielen Jahren viele in Bad Dürrheim noch gesagt hätten, dass man keine Kleinkindbetreuung brauche: „Die Zeit hat uns überholt!“ Er habe eine Einrichtung nach der anderen eingeweiht, fuhr er fort. „Da ist ein gutes Ziel erreicht in unserer Stadt“, ergänzte er noch, da es vermutlich nicht mehr viele Kindergarten-Einweihungen in Bad Dürrheim geben werde. Auch ging er darauf ein, wie schwierig es heutzutage sei, genügend Fachpersonal für die entsprechenden Einrichtungen zu finden, und dass dieses Problem auch vor der evangelischen Kirche als Kostenträger keinen Halt mache. In Anlehnung an die Bergpredigt in der Bibel stehe das neue Haus auf solidem Fels, der jedem Wetter trotze.
Bevor Pfarrer Michael Fischer, bekanntermaßen großzügig, seinen Segen mit reichlich Weihwasser spendete, pflichtete er seinem evangelischen Pendant bei und ging ebenfalls darauf ein, auf welch solidem Fundament die Einrichtung stehen würde. Dabei hob er besonders die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher hervor.
Nach der Übergabe eines Hefezopfschlüssels konnten bei dem sich anschließenden Tag der offenen Tür Besucher die neuen Räumlichkeiten besichtigen. Die Kinder traten auf, das Jugendblasorchester begleitete den Mittag musikalisch.