In der Blumberger Kernstadt wurde diese Woche ein kleiner Strukturwandel vollzogen. Im Geschäft Schreibwaren Knöpfle in der Hauptstraße endete am Freitag die Ära der Postagentur, die im Jahr 2004 unter der Vorgängerin Berbel Raitzsch begonnen hatte. Ab sofort finden Kunden die Post im Baufachmarkt Knöpfle am östlichen Stadtrand. Um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten, hat dort bereits am Montag dieser Woche der Postbetrieb begonnen.
Auch für die Blumberger Innenstadt bedeutet der Wechsel eine Strukturveränderung. Christian Knöpfle hat im Mai 2012 das Schreibwarengeschäft von Berbel Raitzsch übernommen. Zugleich übernahm er damit die schon bestehende Postagentur, die dort eingerichtet worden war, nachdem das Postamt in Blumberg am Stadtbrunnen im Dezember 2004 seine Pforten geschlossen hatte. Die Post war dort in einem Geschäft an der viel begangenen und viel befahrenen Ecke Hauptstraße/Theodor-Schmid-Straße untergebracht.
In der bisherigen Postagentur wurde Christian Knöpfle in der Zeit von Petra Udech und später auch von dem früheren Postbeamten Wolfgang Kammerer unterstützt. Für die Kunden und den Pächter war die Kombination von Schreibwaren und Post eine gute Kombination, die sich gut ergänzte. Doch die Geschäfte liefen nicht so wie erwartet. Vor einigen Monaten kündigte Christian Knöpfle den Pachtvertrag zum Jahresende. Am Samstag ist auch das Geschäft zum letzten Mal geöffnet.

Seit Montag fuhr der Postbetrieb für ein paar Tage zweigleisig. Ab den kommenden Montag wird dann der gesamte Postverkehr über die neue Filiale im Baufachmarkt abgewickelt. Achim Langenbacher empfiehlt seinen Kunden, die zu Fuß kommen den Weg am Sportplatz vorbei oder über die Verkehrsinsel auf der Hauptstraße vor dem Wohnmobilplatz. Die in Postsachen bereits erfahrene Petra Udech und die beiden Angestellten des Baufachmarktes, Tanja Sauter und Silke Münzer, werden Achim Langenbacher künftig in der Postagentur unterstützen. Die drei Frauen und Langenbacher selbst wurden inzwischen entsprechend ausgebildet.
Die erste Postfiliale in Blumberg nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Anwesen des Blumberger Malermeisters Matthä Schmid eingerichtet. Hier befand sich auch bereits eine kleine Telefonvermittlung. 1961 eröffnete dann die Deutsche Post AG ihr Blumberger Postamt im Neubau am Kiessigbau. Dort wurden über 40 Jahre die Postkunden bedient.
Die Posthalterei begann eigentlich bereits Mitte des 19. Jahrhunderts in den Räumen "Adler Post" in Zollhaus. Es handelte sich dort um eine Postkutschenstation. Ab 1859 hatten dann auch die ersten Briefträger ihren Standort. Von dort ging es mit Fahrrädern über Land, um Briefe und Pakete den Postkunden auszuliefern.
Bereits im Jahr 1945 wurde die Station zur "Post" aufgeben, hieß es in den Nachschlagwerken über die Postgeschichte.
Geschäftstradition
Das Haus Hauptstraße 79 wurde zwischen den beiden Weltkriegen von den Blumberger Familien Greitmann und Gebhart erbaut. Maria Greitmann betrieb dort ein Lebensmittelsgeschäft und August Gebhart daneben ein Elektrogeschäft. In den 1990er Jahren eröffnete Edeltraud Rost aus Hüfingen ein Schreibwarengeschäft, das nach kurzer Zeit von BerbelRaitzsch übernommen wurde. 2012 wurde Christian Knöpfle ihr Nachfolger. (bal)