Die Jahreshauptversammlung der Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Museumsbahn macht eines deutlich: Die Zukunft des seit 40 Jahren bestehenden Fördervereins ist mehr denn je ungewiss. Sollten sich keine Personen finden, die einen Posten im Vorstand übernehmen, stehe der Verein vor der Auflösung, formuliert der Vorsitzende Gerhard Scheu die düsteren Aussichten.

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„Bitte überlegen Sie sich ernsthaft, ob Sie ein Amt übernehmen können“, appellierte Gerhard Scheu an die anwesenden Mitglieder. Andernfalls schlage der amtierende Vorstand die Auflösung des Fördervereins vor.

Die Ämter müssten in jüngere Hände abgegeben werden, begründet Gerhard Scheu den Entschluss der aktuellen Vorstandsmitglieder, bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten zu wollen. Weiterhin kämen gesundheitliche Gründe sowie die Tatsache hinzu, dass die Vorstandsmitglieder alle weiter weg wohnen, so Scheu. „Es wäre schön, wenn sich aus den 171 Mitgliedern jemand findet, der auch in Blumberg wohnt“, äußert sich der 1. Vorsitzende über eine mögliche Nachfolge.

Satzungsziel ist erreicht

Das laut Vereinssatzung festgelegte Ziel, die Museumsbahn zu erhalten, sei im ursprünglichen Sinne erreicht, so Gerhard Scheu. Die Strecke sei inzwischen gerichtet und auch die im vergangenen Jahr abgeschlossenen Projekte mit der Sanierung des Reiterstellwerkes sowie des Kohlekrans seien abgeschlossen.

Der Vorstand um Lothar Weber (von links), Gerhard Scheu, Dietmar Niche und Kassenprüfer Gerhard Willmann will die Posten in jüngere ...
Der Vorstand um Lothar Weber (von links), Gerhard Scheu, Dietmar Niche und Kassenprüfer Gerhard Willmann will die Posten in jüngere Hände abgeben. | Bild: Simon Bäurer

Für eine Fortführung der Interessengemeinschaft wäre damit eine Satzungsänderung notwendig, in der auch ein neues Ziel beschrieben werden müsste. Der Förderverein in der jetzigen Form habe keine Zukunftsperspektiven, so Scheu weiter.

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Erschwerend komme hinzu, dass mit dem Wegfall der vereinseigenen Broschüre die Haupteinnahmequelle wegfiel, berichtet Schatzmeister Dietmar Niche. Als Ersatz hierfür wurde in vergangenen Berichtsjahr ein Bildband in Kooperation mit den Bahnbetrieben erstellt, in dem sich die Interessengemeinschaft für den Geschichtsteil verantwortlich zeigte. Als weiterer Punkt wurde die Öffentlichkeitsarbeit genannt, die sich gerade in den Pandemiejahren erschwert habe, so Gerhard Scheu. Als Kassenprüfer wurden Silas Pfaff sowie Gerhard Willmann einstimmig bestätigt.

Fördergeld bleibt aus

Die im Rahmen des Landeseisenbahnförderprogramms beantragten Fördermittel für die Instandhaltung der Museumsbahnstrecke blieben aus, berichtet Christian Brinkmann, Geschäftsführer der Bahnbetriebe Blumberg. Nachdem von Seiten des Landes eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt wurde, wurden vor Auszahlung der beantragten Fördersumme Instandhaltungsarbeiten erledigt, um zum Saisonstart der Sauschwänzlebahn fertig zu sein.

Besucheraufkommen werde sinken

Die nachträgliche Streichung der Fördergelder in Höhe von 414.000 Euro treffe die Bahnbetriebe hart, so Christian Brinkmann. Auch der Wegfall der eigenen Dampflok werde im Besucheraufkommen spürbar sein, so der Geschäftsführer. Für die kommenden Herausforderungen hoffe er auf ein Fortbestehen des Fördervereins.