Blumberg erlebt dieses Jahr einen Wanderboom, und die Blumberger Gasthäuser und Privatvermieter helfen sich gegenseitig, damit auch jeder Gast hier übernachten kann. Und sie holen die Leute ab und bringen sie wieder zum nächsten Startpunkt.
Ein neuer Kundenstamm
Im Hotel Hirschen in Blumberg sieht Jochen Salomon Leute, die keine typischen Wanderer sind. Vor allem viele junge Leute, junge Pärchen. Für ihn seien dies eine Art Neukunden, ein neuer Kundenstamm, und das sei schön, schildert der Hirschen-Wirt. Beim Wasserweltensteig kommen dagegen mehr Leute, die aus der Region stammen. Und das sei auch ganz schön.
Begeistert von der Landschaft
Was Salomon feststellt: Die Leute sind begeistert von der Landschaft, es gebe viel Lob für die abwechslungsreiche Streckenführung von Schluchtensteig und Wasserweltensteig. Dieses Jahr seien extrem viele Urlauber aus den Benelux-Staaten unterwegs, die sonst in anderen Ländern urlaubten. Und für diese Gäste sei die Strecke schon sehr anspruchsvoll.
Unter den Blumberger Gasthäusern und Privatvermietern herrsche ein Gemeinschaftsgeist. „Wir schauen, dass wir die Leute irgendwo unterkriegen“, sagt Jochen Salomon. Bisher hätten sie noch niemanden wegschicken müssen. Dabei unterstütze sie auch das Hotel „Kranz“ in Riedböhringen.

Die Situation insgesamt fasst Jochen Salomon so zusammen: „Wir sind dankbar, dass es wieder läuft.“ Die Wanderer passten, darunter seien viele jungdynamische Gäste. „Corona hat uns vielleicht ein bisschen die Augen geöffnet für die Reichtümer, die wir hier haben.“ Das sei ein schöner Trend, der den Landgasthof stärke. Sehr gut käme bei den Gästen auch die Küche mit regionalen Produkten an. Es sei trendgemäß, die Einkaufswege zu reduzieren.
Der gleiche Eindruck herrscht auch in der Scheffellinde in Achdorf: „Es sind sehr viele Wanderer unterwegs, es ist ein richtiger Boom“, sagt Sabine Hille. Voriges Jahr hätten sie viele Wanderer erlebt, dieses Jahr seien es noch mehr. Ihre Beobachtung: Der Wasserweltensteig hole von der Wandererzahl schon gegenüber dem Schluchtensteig auf. Es seien viele Deutsche, die wegen Corona zuhause geblieben seien und viele Schweizer. „Es sind alle Altersgruppen, es sind viele junge Leute unterwegs, was ich sehr schön finde.“
Im Gasthof Kranz“ in Riedböhringen sind die Wanderer noch ein kleiner Teil, der größte Teil der Übernachtungsgäste kommt mit Bussen. „Doch wenn wir aushelfen können, „machen wir das gerne und holen die Leute auch in Blumberg ab“, sagte Alexander Paralidov.
Bei den Privatvermietern Christa und Albrecht Zimmermann in Blumberg kommen mehr Wanderer coronabedingt: „Die meisten Gäste buchen nicht mehr im voraus sondern melden sich kurzfristig an“, sagt Christa Zimmermann. Sonst hätten die Gäste zum Teil ein Jahr im voraus gebucht.
Schlecht sei, dass es keine Buslinie von der Wutachmühle nach Blumberg gebe. Von der Wutachmühle kommend sei die Ausschilderung des Schluchtensteigs in Achdorf so schlecht, dass viele Wanderer über den Eichberg nach Blumberg kämen. Albrecht Zimmermann verdeutlicht dies: Die meisten Wanderer schauten am Brunnen in Achdorf nicht genau, und dort befinde sich nur ein kleines Hinweisschild zu den Wasserfällen. Viele Wanderer hat auch Ursula Faller vom „Haus Ursula“ in Blumberg.